Keine zwei Jahre sind seid dem launigen Debüt „Alkohol & Melancholie“ vergangen und jetzt legt die Band aus Aachen mit „Mir Tut Alles Weh“ ordentlich nach. Wobei Band hier zu weit gefasst ist. Spielte doch Samuel Dickmeis aka Männi, wie schon auf dem Vorgänger alle Instrumente alleine ein und produzierte den Longplayer auch gleich selbst. MÄNNI ist einigen wenigen wohl als Bassist und Zweitstimme der Scremo-Band LONGING FOR TOMORROW ein Begriff, einigen mehr wohl als Live-Schlagzeuger der Hip-Hop Crew ANTILOPEN GANG.

Schon mit dem Opener „Die krasseste Gang“ ist klar wohin die Fahrt die nächste gut halbe Stunde gehen wird. Schneller, rotziger Punkrock mit humorigen Texten, wie man aber bei Songs wie „Ibuprofi“ oder „Verboten“ hört, mangelt es auch nicht an Sozial- und Gesellschaftskritik. So bekommt die Pharmaindustrie ordentlich ihr fett ab und willkürliche Polizeigewalt wird an den Pranger gestellt. Leider nehmen die beiden Interludes oder musikalische Einsprängsel „Montagmittag-Skit“ und „Einsam-Skit“ etwas an Wind aus den Segeln und man stellt sich doch die Frage ob diese beiden Songs notwendig gewesen wären, da gut 40 Minuten wirklich guter Punkrock durchaus ausreichen.

Dennoch eine runde und alles in allem stimmige Platte, die ordentlich Spaß macht und mit viel sympathischen Augenzwinkern und Humor ums Eck kommt. Wem WIZO ein wenig zu metallisch unterwegs sind, wird mit MÄNNI seine helle Freude haben, am besten zu genießen mit Bier und Pogo, für Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie aber bitte die Packungsbeilage.