CHONTARAZ - Speed The Bullet
Label: SAOL
Der Bandname CHONTARAZ und das Artwork ihres Albums namens „Hope From The Ashes“ lässt nur schwerlich vermuten, womit wir es hier zu tun haben. Wendet man die Platte aber, sieht man einen weiß-schwarz angemalten Sänger und Jungs in postapokalyptischer Kleidung. Irgendwie klingelt hier erst Black Metal, dann aber viel mehr Industrial. Den Black Metal kann man jedoch schon bei den ersten Klängen von „Blind“ streichen, doch der Industrial darf im Ansatz stehen bleiben.

Die Jungs rocken heavy nach vorne und liefern eine erste Hymne, die Spaß, und vor allem Lust auf mehr macht. Düstere Atmosphäre und Synthies sorgen für gelungenes Feeling und der hymnische Refrain geht sofort ins Ohr. Man fühlt sich zudem etwas an die DEATHSTARS erinnert, auch wenn CHONTARAZ etwas gitarrenlastiger unterwegs sind. In „Speed The Bullet“ wird der Sänger mit dem Pseudonym Chontaraz nach düster geröchelten Refrains etwas hysterischer und driftet wieder in Richtung Hard Rock, aber hier gehen die Riffs gut ab und man möchte bald mitwippen und –grölen.

Die aus Norwegen stammenden CHONTARAZ stehen aber eigentlich für ein etwas weniger lockeres Konzept von Apokalypse und einer Erde die in mehr als 50 Jahren nur noch aus einem Ödland besteht, während die letzten Überlebenden der menschlichen Rasse ums Überleben kämpfen und kurz vor der Auslöschung stehen. CHONTARAZ sehen aber auch für die Hoffnung die besteht und lassen das auch im Sound mitschwingen. So ist nicht alles düster, grau und trostlos....

Es wird munter weiter gerockt, ein paar Samples und Synthies eingestreut und immer wieder zum Mitsingen ermutigt. Hier und da wird man auch etwas thrashiger, dann gibts doch wieder etwas poppigere Kost, aber stets geht das Material gut nach vorne. Ein weiterer Hitkandidat ist sicher das flotte „Blue Skies Turn Black“, ehe „Echoes“ wieder hymnisch in die Gehörgänge fließt und „Ra Fa El“ mit fiesen Screams überrascht.

CHONTARAZ haben mich in mehrerlei Hinsicht überrascht und liefern mit ihrem Zweitling ein überaus interessantes Album, das über Genregrenzen hinausschaut und trotzdem als Ganzes funktioniert. Vergleiche zu ziehen ist ebenso schwer wie Schubladendenken, weshalb man als Fan der genannten Elemente unbedingt selber Probehören sollte.

www.facebook.com/chontaraz


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Blind
2. Speed The Bullet
3. Animalistic
4. Blues Skies Turn Black
5. Echoes
6. Ra Fa El
7. One
8. Inflict And Self Desctruct
9. Fences
10. Cry
11. Kraakh
Gesamtspielzeit: 46:19

maxomer
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Beitrag vom 26.04.2019
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