Irgendwie wirkten GLITTER WIZARD wie die Paradiesvögel des Stoner Rock. Mit ihrem Mix aus Stoner, Doom, Psych- und Space-Rock sowie ausgefallenen Bühnenoutfits und kaum vorhandenen Genregrenzen, wussten die Herren aus San Francisco schon länger zu überzeugen.

Auch auf ihrem neuesten Werk „Opera Villains“ gibt es wieder einen bunten Strauß an Songs aus den genannten Genres, die sich dort aber nur schwer im Korsett halten können. Retro, nostalgisch, aber nie veraltet, rocken sich die Amis durch ihr abwechslungsreiches und selten vorhersehbares Material, das einfach Spaß macht, aber auch gerne unter die Haut geht. So schafft „A Spell So Evil“ gleich nostalgisches Flair der 80er, ehe „The Toxic Lady“ um eine weitere Dekade in die Vergangenheit geht.

Aufgepeppt werden die Riffs, die stets irgendwo zwischen BLACK SABBATH, MONSTER MAGNET oder FU MANCHU agieren, mit space´igen Elementen, viel Rock´n´Roll und saucoolem Gesang. Zudem wird hier auch immer wieder das Tanzbein geschwungen, denn wer bei „Ten Foot Man“ keine Hummeln im Arsch bekommt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Heftiger wird´s bei „Dead Man´s Wax“, „Hall Of The Oyster King“, weckt Gedanken an gleich mehrere Helden namens JETHRO TULL (dank Flöte), HAWKWIND (klar der Space-Rock) sowie SAVATAGE (nicht nur wegen der Halle des Königs) und wankt zwischen pathetisch und hymnisch, „Rats“ geht mit zerbrechlichem Gesang und Piano unter die Haut. Das finale „Warm Blood“ nimmt sich nochmal Zeit und geht durch verschiedene Stimmungen mit sehr ruhigem Start, galoppierendem Aufbau, verspieltem Doom-Mittelteil und intensivem Finale.

GLITTER WIZARD schaffen es mit ihrem vierten Werk erneut in den uralten und überfluteten Genres des Retro, Classic, Doom und Stoner Rock für frischen Wind zu sorgen. „Opera Villain“ ist ein schickes Paket voller Überraschungen und Hits!