FROM SORROW TO SERENITY aus Schottland konnten vor gut drei Jahren mit ihrem Debüt „Remnant Of Humanity“ schon für Furore in der Metalcore/Djent Szene sorgen. Nach ein paar Singles und Videos, die auf Youtube steil gingen, legen die Herren nun mit dem Brocken „Reclaim“ gehörig nach.

Zwar musste man den Sänger wechseln, doch mit Gaz (Ex-NEXILVA) King fand man einen Herren, der Fans nicht ganz unbekannt sein sollte, trat dieser bereits auf dem Debüt als Gast auf und kann auf dem neuen Werk durchaus seine Stärken zeigen. Der heftige Djent erinnert nicht selten an PERIPHERY, aber auch MNENIC, wenn man denn elektronische Elemente verstärkt einsetzt. Wer jetzt die Nase rümpft kann aber beruhigt sein, denn die Schotten setzen Synthies und Samples sehr geschmackvoll ein und werden damit nie wirklich aufdringlich. Das Ganze trägt aber zusätzlich zur Atmosphäre und sowieso schon sehr groß geschriebenen Abwechslung bei. Easy listening ist es wahrlich nicht was man hier abliefert, von Chaos und unbändiger Wut á la DILLINGER ESCAPE PLAN ist man aber auch meilenweit entfernt. Gaz brüllt sich dennoch die Seele aus dem Leib und versucht möglichst viele Facetten in den Sound zu bringen ohne zu oft in komplett cleane oder gar kitschige Bereiche abzudriften, während die Truppe ihr Talent und technisches Können stets unter Beweis stellt ohne damit offen angeben zu wollen. Und obwohl FROM SORROW TO SERENITY verdammt technisch zu Werke gehen, spürt man immer wieder eine rohe Wut und die nötigen, wenn auch ganz dezenten Ecken und Kanten, die man bei solch Alben gerne vergisst. So ergibt sich ein gelungener Spagat aus technischer Finesse und roher Wut, ebenso wie die Kombi aus Aggression und Eingängigkeit, wo aber nie irgendetwas zu sehr die Überhand nimmt.

Für Fans moderner Klänge abseits von ausgetretenen Metalcore-Sphären ist FROM SORROW TO SERENITY eine willkommene Überraschung und Erfrischung. Djent der sich ernst nimmt, aber es nie übertreibt, kombiniert mit einprägsamem Modern Metal und weiteren Spielereien, der Lust auf mehr macht. Weiter so Jungs!