THORONDIR - Des Wandrers Mär
Label: Trollzorn Records
Waldsassen in Bayern dürfte vielleicht nur wenigen ein Begriff sein, aber in diesem beschaulichen Städtchen widmen sich seit 2007 sechs junge Männer dem Viking/Pagan Metal, und THORONDIR konnten über die Jahre hinweg doch eine erkleckliche Fanschar anhäufen. Ich selbst hab die Jungs bereits mehrfach live erlebt, und sie konnten stets begeistern. Zu Beginn ihres musikalischen Schaffens gab es relativ rasch hintereinander zwei Platten, aber bis zur Nummer drei dauerte es acht Jahre! Nun ist es aber so weit und jetzt können wir uns „Des Wandrers Mär“ erzählen lassen.

Am Beginn steht ein sehr hymnischer „Prolog“ mit voller Orchestrierung und epischen Gesängen. Darauf folgen kraftvollere Klänge, die jedoch sehr rhythmisch sind, und von variantenreichen, aggressiv wirkenden Growls von Vocalist Kevin Wienerl ergänzt werden. Auch wenn die Tracks sehr kraftstrotzend sind, gibt es als Ergänzung immer wieder urig, folkige Melodien, mit denen oft ein wikingermäßiges Flair erzeugt wird. Besonders bei Songs wie „Dunkle Zeichen“ wird man sehr an nordische Schlachtgesänge erinnert. Was die meisten Titel gemeinsam haben ist, dass man unweigerlich dabei mitgehen muss, einfach ein Rhythmus wo man mit muss. Ein wunderbares Instrumentalstück mit Flötentönen und klangvoller Umrahmung ist „Den Göttern Zu Ehr“, bei dem eine sehr rituelle Stimmung entsteht – Lagerfeuermusik vom Feinsten, aber leider nur knapp zwei Minuten lang. Sehr bedrohlich wirkt „Das Totenheer Von Barathir“, wo die Growls furchteinflößender sind als bei den meisten Tracks, aber ein melodisches Zwischenspiel und choraler Gesang gegen Ende hin doch wieder Hoffnung erwecken. „Berserkerwut“ wurde ja bereits vorab als Video veröffentlicht, und das ist eine sehr schnell gespielter, aber doch äußerst rhythmischer Track, bei dem so richtig die Post abgeht, und wo bei Live-Gigs der Moshpit vorprogrammiert ist. Zum Abschluss gibt es noch einmal sehr hymnische Klänge mit knisterndem Feuer und mystischem Gesang, und so wird man sanft wieder in die Realität entlassen.

THORONDIR haben mit „Des Wandrers Mär“ ein sehr rhythmisches Album geschaffen und erreichen es wirklich durchgehend, ein sehr uriges oder auch kampfbetontes Feeling zu erzeugen. Da die Band deutsche Lyrics verwendet, kann man den Geschichten in den Songs auch ganz gut folgen, und sich in andere Zeiten versetzen lassen. Die acht Jahre Wartezeit haben sich auf jeden Fall gelohnt und ich möchte diese Platte wirklich allen Fans des Genres ans Herz legen!

www.facebook.com/THORONDIRofficial


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Prolog
2. Rache Durch Das Schwert
3. Fenriswolf
4. Dunkle Zeichen
5. Thoron
6. Tiefe Narben
7. Den Göttern Zu Ehr
8. In Der Weite Ein Licht
9. Das Totenheer Von Barathir
10. Durch Des Adlers Augen
11. Schwarze Flut
12. Berserkerwut
13. Epilog
Gesamtspielzeit: 58:38

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Beitrag vom 21.04.2019
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