Die Tunesier MYRATH haben sich schon seit langem einen Namen in der Metalszene erspielt. Ihr Mix aus progressiven Metal mit diversen ethnischen Musikeinflüssen aus Tunesien oder anderen arabischen Ländern, findet immer größeren Zuspruch und „Shehili“ ist bereits das fünf Album der Band.

Auch hier werden wieder diverse Richtungen mit Metal vermengt und erzeugen den charakteristischen Sound der Band. Auch bei den Texten befasst man sich nicht nur mit Themen aus „1000 und einer Nacht“, sondern widmet sich textlich auch Probleme unserer Zeit. So zum Beispiel beim Song „Dance“ der von einem syrischen Tänzer handelt, der sich trotz Morddrohungen von ISIS, entscheidet weiter zu tanzen.

Der Sinn hinter MYRATH’s Musik ist, laut Sänger Zaher Zorgati, Glück zu erzeugen, um den Leuten Tribut zu zahlen, die sich wehren und die nie die Hoffnung verlieren, selbst in einer Welt voller Hass und Unsicherheit. Dieses mag bei dem einen oder anderen Hörer funktionieren, bei mir leider nur zu einem geringen Teil. Ich erkenne durchaus das Potential dieser Band, aber auf Dauer ist mir die Vermischung aus harten Riffs mit Darbuka-Klängen, anderen traditionell tunesischen Instrumenten und arabischen Sprechgesängen zu viel des Guten und erinnert mich dann eher an so manche Beiträge des Eurovision Song Contest. Die Beiträge die zwar gute Ansätze haben, dann aber unter dem Ziegendudelsack oder der Sopransaubloddern untergehen. Und bis auf die Ballade „Stardust“ ist hier kein Song davor gefeit.

Ist aber auch nur meine eigne Meinung zu diesem Thema, beziehungesweise Album. Jeder der sich bei Bands wie ORPHANED LAND und EMIR HOT wohlfühlt oder dem Gejaule eines Serj Tankian etwas abgewinnen kann, ist hier gut beraten zuzugreifen. Auch die aufwendig gestalteten Videoclips von MYRATH, die sehr an Prince Of Persia erinnert, sind auf jeden Fall einen Blick wert.