JODRAN RUDESS - Wired For Madness
Label: Mascot Records
JORDAN RUDESS ist und bleibt einer der berühmtesten und einflussreichsten Keyboarder in der Prog-Szene, gehört er ja schon seit Urzeiten den legendären DREAM THEATER an und glänzt mit eigener Handschrift und immer wieder neuen genialen Ideen für diese einzigartigen Visionäre. Aber der Glatzkopf mit Ziegenbart ist ja nur ein Teil dieser Truppe und auch wenn er sich dort immer mal wieder mit umfangreichen Solo-Parts ausleben darf, dürfte der Mann noch genug in der Schublade haben, das es ihm wert ist in die Welt hinaus zu tragen. Und so gibt es mit „Wired For Madness“ ein weiteres Werk des Meisters, der seine Solo-Karriere bereits seit den späten 80ern aufrechterhält.

Ob die Idee jetzt verrückt oder genial ist, ein komplettes Album mit seiner verrückten Keyboard-Akrobatik und so komplett ohne Gesang auszustatten, muss natürlich jeder selber entscheiden, es ist aber auf jeden Fall mutig, gleich einen fast 35-minütigen und komplett instrumentalen Titeltrack in zwei Parts an den Anfang der Scheibe zu stellen. Der Amerikaner macht so aber gleich klar wohin die Reise geht. Keyboard-Frickelei ohne Ende. Wem das bei DT schon zu steil ist, der braucht hier gar nicht erst anzufangen. Klar das macht Spaß und ist abgefahren, doch natürlich auch gewaltig anstrengend und dementsprechend auch schwer immer dem Roten Faden zu folgen.

Erst mit „Off The Ground“ darf man durchschnaufen. Ruhige, verträumte Keys und angenehmer Gesang führen durch diesen Song, der trotz seiner Reduziertheit perfekt in das Schema Prog passt und an Truppen wie TRANSATLANTIC oder FLYING COLORS erinnert. Dass der Mann Keyboard spielen kann, weiß man ja, aber auch sein Gespür für die Gitarre und sein Gesangstalent darf man ebenfalls nicht unterschätzen. Danach geht es aber wieder mit Ausflüge ins Prog-Gefrickel weiter, denn „Drop Twist“ oder „Perpetual Shine“ klingen wieder wie überlange Solo-Parts von Rudess mit allerlei Spielereien. Mal tönt es episch, dann extrem verspielt, oftmals space´ig und immer mal wieder nach guten alten C64-Sounds. „Just Can´t Win“ geht dann aber in Richtung verspielten Blues, bietet wieder etwas Gesang und das verträumte und wunderschöne „Just For Today“ könnte streckenweise auch direkt auf einem Album der Theater der Träume Platz finden. Den Abschluss macht das Musical-artige „Why I Dream“, bei dem Andrew Lloyd Webber ruft.

Wer auf Prog in Reinkultur, beziehungsweise vor allem auf die Solo-Parts des Genres steht, der wird mit „Wired For Madness“ seine helle Freude haben, wer die zur Schau Stellung des Könnens dieses Mannes schon immer als Tastengewichse gesehen hat, wird wohl eher einen Bogen um diese Veröffentlichung machen müssen. Rudess ist nach wie vor ein Meister seines Faches, schade nur, dass er nach über 30 Jahren nur sehr wenige neue Facetten zeigt und eigentlich alles nach DREAM THEATER schreit.

www.jordanrudess.com

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Tracklist:
1. Wired For Madness Pt. 1
2. Wired For Madness Pt. 2
3. Off The Ground
4. Drop Twist
5. Perpetual Shine
6. Just Cant Win
7. Just For Today
8. Why I Dream
Gesamtspielzeit: 64:02

maxomer
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Beitrag vom 16.04.2019
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