ACID DEATH - Primal Energies
Label: 7hard
Gut vier Jahre ließen sich die Death Metal Veteranen von ACID DEATH nun Zeit für ihr fünftes Werk „Primal Energies“, das nach dem starken „Hall Of Mirrors“ einiges an Erwartungen zu erfüllen hat. Doch dank stabilem LineUp und – zumindest seit der Reunion – konstanten Releases, sollten Fans des gepflegten Death/Thrash auch dieses Mal ein starkes Stück erwarten.

So startet man zwar etwas verspielt und überraschend verhalten ins Geschehen, doch mit gelungenen Riffs und einer gewissen Roheit, die man auch von Kollegen wie THE HAUNTED oder LEGION OF THE DAMNED kennt, weiß man schon im überlangen Opener „My Bloody Crown“ zu überzeugen. Mit eingestreuten Melodien und ein paar Melodic Death-Elementen in Form von dezenten Keys und sogar einem Saxophon-Solo überrascht man schon früh. Fans der ersten Stunde, die da vielleicht etwas skeptisch werden, beruhigt man aber sofort mit der heftigen Thrash-Keule „Inner Demons“, die im Anschluss richtig schön nach vorne holzt. Fronter Saava Betinis keift dazu gekonnt und fies wie immer und fügt sich dem rauen Sound perfekt ein. Melodien sind hier zwar Mangelware, doch im Soloteil tobt man sich dann gewaltig aus. Im weiteren Verlauf schwankt man irgendwo zwischen heftigem Thrash, bösartigem Death und melodisch-modernen Einlagen, die man immer wieder mal gelungen in den eher rohen Grundsound einwebt. Langweilig wird es auf „Primal Energies“ wahrlich nicht, denn Abwechslung wird trotz des hohen Härtegrades definitiv groß geschrieben. Zwar geht man nicht so direkt wie die Landskollegen wie NIGHTRAGE an die Sache ran, doch ebenso virtuos, während man eben die Brachialität der erwähnten Niederländern von LOTD, gepaart mit dezenten Elementen des Scandianvian-Death der Marke CHILDREN OF BODOM oder AT THE GATES, die ACID DEATH wiederrum in der Kombination auf jeden Fall eine ganz eigene Note geben. Dem nicht genug, denn im Titeltrack gibt es auch noch einen Schuss MORBID ANGEL, „The Rope“ traut sich auch an ruhigere und cleane Gitarren-Momente, „Reality & Fear“ bietet griechisches Flair und das abschließende „H.U.M.A.N.“ spielt mit Soundcollagen und driftet in sehr experimentelle Sphären ab. Dass die Griechen eine technische Raffinesse besitzen, wurde schon bei früheren Werken bestätigt, doch die Kombi aus Technik und Verspieltheit kam bisher noch nie so gut zur Geltung, wie auf diesem Werk.

Es mag sein, dass das eine oder andere Experiment auf „Primal Energies“ nicht jedem gefällt, doch ACID DEATH schaffen es ihre Trademarks beizubehalten und ein fettes Death/Thrash Album abzuliefern, das definitiv nicht auf der Stelle tritt und trotz Vergleichen zu anderen Genreveteranen seinen ganz eigenen Charme besitzt. Wer abwechslungsreiche Brutalo-Kost in der es auch eine Menge zu entdecken gibt, mag, der bekommt hier die Vollbedienung.

www.aciddeath.net


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. My Bloody Crown
2. Inner Demons
3. Godless Shrines
4. The Rope
5. Fire Of The Insane
6. Reality And Fear
7. Regrett Repent
8. The Void Before
9. H.u.m.a.n.
Gesamtspielzeit: 51:30

maxomer
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Beitrag vom 15.04.2019
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