Mit „Tamsis Likam“ lieferten die Faröer HAMFERD letztes Jahr ein starkes Stück Düster-Metal ab und zeigten auch live, dass sie international absolut etwas mitzureden haben. Heuer feiern die Herren ihren zehnten Geburtstag und schieben einen kleinen aber feinen Release in Form von der EP „Ódn“ nach.

Zwei Tracks auf knapp 15 Minuten zeigen HAMFERD hier in bester (Live)-Manier, doch die Songs sind nicht zufällig ausgewählt, denn der Titeltrack war der allererste von der Band geschriebene Song, der bisher nirgends veröffentlicht wurde, jedoch bereits zu Beginn ihrer Karriere zumindest live präsentiert wurde, und definitiv nicht vorenthalten werden darf. Hier zeigen die Farörer schon all ihre Facetten und teilen den Song sogar selber ein in „one part foreboding, one part violent and one part elegiac“, wie es die Band selbst bezeichnet. Aber der Song wäre keiner von HAMFERD, wenn er nicht auch eine interessante Geschichte zu erzählen hätte und so handelt dieser von einem Seefahrer, der in einem lebensbedrohlichem Sturm auf hoher See über sein Leben auf dem Meer, das ihn nun umzubringen droht, reflektiert. Um der traurigen Stimmung noch eins drauf zu setzen, ergibt sich der Segler der See zum Schluss.

„Dydir Vardar“ tönt ruhiger und noch viel trauriger. Mit zerbrechlicher Stimme erzählt Jón Aldará gequält und herzzerreißend von einem Mann der in den Bergen nach seinem Sohn sucht und passt laut Aussage der Band auch perfekt zum Geburtstag. Original stammt der Track vom 2013er Debüt „Evst“.

„Ódn“ ist vielleicht kein Must-have, für Fans aber durchaus interessant und auch für Quereinsteiger gibt dieser Release einen wunderbaren Überblick über die Qualität dieser außergewöhnlichen Band, die hoffentlich bald den regulären Nachfolger zu „Tamsis Likam“ abliefert und sich für das dritte Album nicht wieder fünf Jahre Zeit lässt.