ANTHEM - Nucleus
Label: Nuclear Blast
Da haben Nuclear Blast die Angel mal wieder weit ausgefahren, denn mit ANTHEM hat man sich nach LOVEBITES, die beim Schwesterlabel Arising Empire untergebracht wurden, eine Truppe aus Japan gefischt. Im Gegensatz zu den Kollegen handelt es sich hier keineswegs um Newcomer, denn ANTHEM sind alte Hasen, in Japan sogar schon beim hiesigen Universal Label unter Vertrag gewesen und existieren bereits seit 1981.

Und man kann schon nach wenigen Tönen vom nun 18. Album verstehen, warum man die Musik der Japaner nun auch Europa zugänglich machen möchte, beziehungsweise fragt man sich, warum das nicht schon viel früher passiert ist. Irgendwo zwischen amerikanischem und europäischem Heavy Metal der 80er und 90er, zeigen ANTHEM mühelos, dass sie sich mit den Genregrößen messen können und trotz der angesprochenen Dekaden auf jeden Fall zeitlose Musik kreieren. Meist direkt, aber doch auch gerne verspielt auf ihren Instrumenten, zeigen sich die Japaner auf „Nucleus“ als echte Könner. Sei es das eingängige, mit rockigen Vocals ausgestattete „Immortal Blind“, das hymnische „Black Empire“, das etwas an alte STRATOVARIUS erinnert oder das ACCEPT-artige „Overload“, hier macht einfach alles Spaß. Alte Hasen vielleicht, aber sicher nicht vom alten Eisen, das beweist das flotte „Stranger“, bei dem man unweigerlich den Kopf mitwippen muss. Die leicht raue Stimme von Yukio Morikawa passt dabei stets zum abwechslungsreichen Material. Neben der starken Stimme stechen aber auch knackige Riffs, verspielte Soli und die enorme Spielfreude auf „Nucleus“ hervor. Etwas rockiger wird es dann mit „Linkage“, das sich dezent an einem MEGADETH-artigen Riff bedient und „Eternal Warrior“ geht dann zwar wieder gut nach vorne, wird aber mit Fingertapping und Keys im Refrain melodischer und sollte sich als Live-Hit und –hymne für die nächsten Shows anbieten. Mit „Ghost In The Flame“ gibt es auch einen Longtrack, der etwas an AXEL RUDI PELL gemahnt und mit „Omega Man“ gibt es dann auch noch ein paar moderne Riffs zu hören.

ANTHEM haben mich nicht nur überrascht, sondern auch begeistert. Auch wenn man viele Einflüsse deutlich erkennen kann, haben die Japaner definitiv ihre eigenen Trademarks und überzeugen vor allem mit technischem Können und Spielfreude, ohne je einen Song zu überladen oder irgendwie ausufernd zu werden. Damit sollten sie Fans der Genres Melodic Metal, Power Metal, Heavy Metal, Hard Rock und Mischungen daraus mühelos erfreuen können.

www.heavymetalanthem.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Immortal Blind
2. Black Empire
3. Overload
4. Stranger
5. Linkage
6. Eternal Warrior
7. Ghost In The Flame
8. Venom Strike
9. Awake
10. Omega Man
11. Pain
12. Echoes In The Dark
13. Unbroken Sign
Gesamtspielzeit: 63:33

maxomer
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Beitrag vom 05.04.2019
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