CELLAR DARLING - The Spell
Label: Nuclear Blast
Es war einmal eine Schweizer Band, der so nach und nach immer wieder die Musiker davonliefen, und sich dann anderweitig zwecks kreativer Zusammenarbeit zusammenfanden. Das ist die Geschichte von CELLAR DARLING, die aus drei Ex-Mitgliedern von ELUVEITIE besteht. Drummer Merlin Sutter, Gitarrist Ivo Henzi und die bezaubernde Anna Murphy konnten seit ihrer Bandgründung viele Fans an Land ziehen, und nun gibt es Album Nummer zwei mit dem Titel „The Spell“, das den Schweizern einen weiteren Popularitätsschub sichern soll!

Das Album beginnt eigentlich viel druckvoller als man erwarten würde, aber nachdem der Opener „Pain“ heißt, ist das wenig verwunderlich. Allerdings greift man gegen Ende hin doch zur Drehleier und sanftem Gesang, wodurch sich ein wehmütiges Ende ergibt. Auch „Death“ ist von relativ harten Klängen geprägt, jedoch legt Anna ruhigen, langsamen Gesang darüber, wodurch ein relativ angenehmer Flair entsteht, der von einem melodischen zweiten Teil mit Flötenspiel noch intensiviert wird. Ein etwas extravaganter Titel mit eigenwilligen Wendungen ist „Love“, das deswegen beinahe ein bisschen zur Herausforderung werden kann.

Dafür ist der Titeltrack „The Spell“ wieder deutlich eingängiger und uriger, und beim variantenreichen Gesang gleitet Anna zwischendurch fast ein bisschen ins Jodeln ab. Überhaupt ist stimmlich einiges los auf dieser Platte, wobei am meisten das zwischendurch hörbare, gehauchte Growling bei „Burn“ überrascht. „Sleep“ enthält nur Vocals, Klavierklänge und ein paar sphärische Töne, bei „Insomnia“ dagegen wird erneut mit Klängen experimentiert, und dieser Track ist gespickt mit Ecken und Kanten. Zum Glück zieht sich das aber nicht durch das ganze Album. Zum Schluss werden die beiden Eröffnungstracks „Love“ und „Death“ fortgesetzt, und da besinnt man sich wieder mehr auf eingängigere Klänge, auch wenn Annas Vocals sehr variantenreich bleiben.

Wer sich bei „The Spell“ leichte Kost erwartet, der wird bald vor Staunen den Mund nicht mehr zubekommen. Es wird teilweise – zum Glück nicht immer – ziemlich viel experimentiert, und auch Annas Gesang ist sehr abwechslungsreich. Durchgehende Melodien findet man kaum, es wird auch innerhalb der Tracks oft von harten Tönen zu weichen, und dann wieder zurück geswitcht, was nicht unbedingt fließend vor sich geht. Da hinter diesem Album eine sehr dramatische Geschichte rund um eine junge Frau steht, ist die musikalische Umsetzung sicher nicht verkehrt, aber normalerweise mögen es die Leute, wenn sie mit der Musik mitgehen oder darin versinken können, das gelingt hier nur schwerlich. Man wird einfach nicht darum herumkommen, einmal kurz hineinzuhören bevor man sich zum Kauf entschließt.

www.facebook.com/cellardarlingofficial


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Pain
2. Death
3. Love
4. The Spell
5. Burn
6. Hang
7. Sleep
8. Insomnia
9. Freeze
10. Fall
11. Drown
12. Love Pt. II
13. Death Pt. II
Gesamtspielzeit: 63:17

Metalmama
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Beitrag vom 23.03.2019
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