ANY GIVEN DAY - Overpower
Label: Arising Empire
Die Promo-Ausschreibung zum neuen Album von ANY GIVEN DAY spricht vom amerikanischen Traum, den die Jungs aus Deutschland anscheinend leben. Da überrascht es auch nicht, dass der moderne Metal irgendwo zwischen NWOAHM und Metalcore auch verdammt amerikanisch tönt. Mit ihrem Debüt „My Longest Way Home“ und dem Nachfolger „Everlasting“ konnte man schon einige Erfolge und auch Chart-Einstiege feiern. Nun wollen es die Jungs mit ihrem Drittling „Overpower“ wirklich wissen.

Das Teil ist fett produziert, strotzt nur so vor Energie und Melodien und zeigt, dass ANY GIVEN DAY bereits reichlich Erfahrung sammeln konnten, und auch schon Bühnen mit einigen Genrevorreitern teilen durften. Hier treffen einprägsame Melodien auf brutale Grunts und Riffs. Da sind Bands wie KILLSWITCH ENGAGE, DEVIL YOU KNOW oder ALL THAT REMAINS zwar nicht fern, doch irgendwie erreicht man weder deren Niveau noch deren Charme. ANY GIVEN DAY machen eigentlich nichts falsch und bieten einen Haufen gelungener Songs, die vor allem live sicher gut abgehen, doch gibt es hier nichts Neues zu entdecken, und leider klingt vieles irgendwie zu gewollt. Durch das Fehlen von Ecken und Kanten und die glatt gebügelte Produktion, kommen aber auch TRIVIUM in den Sinn.

Hüne Dennis Diehl macht in allen Bereichen eine gute Figur, die Riffs knallen, und zum Moshen und Headbangen ist auch genug da. Doch um da heute noch groß etwas zu reißen, hätte man etwas früher aufstehen, oder zumindest ein paar Überraschungen und zwingende Hits schreiben müssen, anstatt einen immer wieder mit denselben, vor Jahren schon ausgelutschten Breakdowns und Synthies zu nerven.

Alles schon gehört, und das auch besser, könnte man sagen, doch damit tue ich ANY GIVEN DAY unrecht. Die Jungs haben schon ein paar Melodien, Riffs und Details die sich lohnen angecheckt zu werden, und so werden die Deutschen definitiv auch ihre Fans nicht enttäuschen, und auch neue dazugewinnen. Um ganz oben mitzuspielen, da fehlt einfach noch das gewisse Etwas, und die eigene Identität. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen.

anygivenday.eu


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Start Over
2. Loveless
3. Savior
4. Taking Over Me
5. Lonewolf
6. Devil Inside
7. Sure To Fail
8. In Deafening Silence
9. Whatever It Takes
10. Fear
11. Never Surrender
Gesamtspielzeit: 42:23

maxomer
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Beitrag vom 18.03.2019
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