CHILDREN OF BODOM - Hexed
Label: Nuclear Blast
So richtig zünden wollte ja „I Worship Chaos“ nicht, obwohl Alexi im Interview betonte, dass man wieder eingängiger werden konnte. Da ist man den Finnen auch nicht böse, dass sie sich für das nun zehnte Werk der Melodic Death Metal Veteranen CHILDREN OF BODOM etwas mehr Zeit gelassen haben, und zumindest was das Artwork betrifft neue Wege gehen. Gut, ohne den Reaper geht´s auch dieses Mal nicht, doch stilistisch hat man sich da mal in eine ganz andere Richtung gewagt, und ein sehr gelungenes Gemälde erstellen können.

Ansonsten ist im Grunde alles beim Alten, denn flotte Riffs, technische Raffinesse, die unterkühlten Keyboards und Alexis Gebrüll sind und bleiben auch auf „Hexed“ die tragenden Trademarks, doch unter der Haube wurde auf jeden Fall geschraubt. Man tönt nun wieder frischer und befreiter, man könnte auch sagen, weniger gezwungen. Somit ist die Spielfreude wieder besser hörbar, die technischen Aspekte wieder etwas weiter in den Hintergrund gestellt, und der Song an sich wieder in den Fokus gebracht. So macht das Album gleich um eine ganze Ecke mehr Spaß als sein Vorgänger, benötigt aber durchaus auch ein paar Durchgänge um wirklich zu zünden, denn so einprägsame Melodien oder Refrains wie auf „Follow The Reaper“ oder „Hatecrew Deathroll“ gibt´s nicht. Dafür aber furiose Soli, ein paar mitsingkompatible Refrains und die typischen Melodien, die dieses Mal einfach wieder eine Spur besser sind. Dazu gesellen sich ein paar kleinere Experimente am Keyboard wie die Neoklassik im Titeltrack, den ich hier auch gleich als Anspieltipp nennen möchte. Etwas thrashiger geht´s im Opener „This Road“ zu, einem Tribut, beziehungsweise eigentlich einem Mittelfinger an das Tourleben, denn so sehr Alexi und seine Jungs es auch lieben, es killt sie, wie er in den dazugehörigen Lyrics verlauten lässt. „Under The Grass And Clover“ ist ein typische UpTempo Kracher, der die Keys etwas weiter in den Vordergrund stellt, ein paar Effekte zulässt und live sicher gut abgehen wird. „Glass House“ ist nicht weniger furios, „Kick In A Spleen“ kommt fies und düster aus den Boxen gedonnert, und „Platitudes And Barren Words“ bekam einen Schuss Rock´n´Roll spendiert, und erinnert somit doch etwas an die „Hatecrew Deathroll“-Ära.

CHILDREN OF BODOM haben mit „Hexed“ sicher das frischeste und ungezwungenste Album seit langem aufgenommen. Ob das an der längeren Pause, an Neuzugang Daniel Freyberg an der zweiten Gitarre, oder auch an Janne Wirman, der sich mit seinen Keys etwas weiter aus dem eigenen Korsett getraut hat, oder aber einfach die Kombination daraus zu diesem Erfolg geführt hat, ist schwer zu sagen, aber eigentlich auch egal. Auch wenn das zehnte Werk keine echten Hitkandidaten mitbringt, ist es für Fans ein Muss und macht einfach eine Menge Spaß, was sich definitiv auch auf die folgenden Tourneen und Festivals auswirken wird.

www.cobhc.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. This Road
2. Under Grass And Clover
3. Glass Houses
4. Hecate´s Nightmare
5. Kick In A Spleen
6. Platitudes And Barren Words
7. Hexed
8. Relapse (The Nature Of My Crime)
9. Say Never Look Back
10. Soon Departed
11. Knuckleduster (Re-Recorded)
Gesamtspielzeit: 44:46

maxomer
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Beitrag vom 05.03.2019
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