DECEMBER WOLVES - Bsalsterpiece Theatre
Label: Earache
"Auf die Plätze! Fertig! Los!!!" Es ist eine Tatsache, dass in den Kriegen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, um verschanzte Soldaten aus ihren Verstecken rauszulocken, ein paar Mal Beschallung mit Death-Metal erfolgreich eingesetzt wurde. Diese Platte erweckt den Anschein, dass die psychologische Kriegsführung zu einem der Hauptzwecke der Produktion dieses Werks wurde. Ich würde mich nicht wundern, wenn einige Vertreter der älteren Generationen einen Kreislaufkollaps bzw. einen Verfolgungswahn nach dem Anhören nur weniger Songs aus diesem knochenbrechendem Repertoire, als nur das kleinste Übel schätzen dürften.
Diese Scheibe ist wirklich nichts für schwache Herzen und unvorbereitete Ohren. Und selbst ein Speed-Death-Grind-Core-gewohntes Gemüt würde ohne weiteres beim Anhören ein leichtes Herzklappenflattern bekommen. Es ruft Assoziationen, wie eine Verfolgungsjagd der Höllenbewohner hinter einer verlorenen Seele mit einer Geschwindigkeit, bei welcher so ziemlich alles in der Umgebung zu vibrieren und zu zerbrechen beginnt, hervor. Oder besser gesagt, ein Vorschlaghammer, der auf skalpierte Schädel mit einem 10-fachen Tempo einschlägt und das eine Stunde lang.
Jedenfalls beginnt die Höllenfahrt (irgendwo mittendrinnen im Inferno, wo die Seelen am lautesten und schmerzvollsten schreien) mit einer Sample-Einlage, bestehend aus einer schlecht zu verstehenden Stimme und ein paar Geräuschen. Solche Einlagen begleiten die ganze Platte, aber denjenigen, die auf etwas Ruhe und eine kleine zu-sich-kommen-Pause hoffen, wird spätesten nach fünf Sekunden eine eiserne Stirn mit Stacheln geboten. Und nach diesen ersten Samples beginnt es mit enormer Geschwindigkeit und platzendem Druck zu fetzen. Eine Double-Bass, die die 32-stel bei einem Tempo weit über 120 ohne Probleme in das Ohr einnagelt, Gitarren voller ja nicht Dur-"Melodien", die in Geschwindigkeit auf keinen Fall hinter dem Drum-Kit bleiben wollen, behämmern den Zuhörer (oder den Satan selbst) direkt auf das Hirn, das in seinen Funktionen (außer Zuhören) total aussetzt. Und ein eher typischer Death-Metal Gesang einer sehr brachialen Art. Das sind die Zutaten, aus denen die Kraft-Brühe besteht.
Also "Auf die Plätze! Fertig! Los!!!", lasst euch wegblasen, erschlagen oder einfach wirklich stressen, aber bringts im Nachhinein keinen um. Für die nicht mit härteren Metal-Richtungen Vertrauten: "Passts auf euere Gesundheit auf und fangts mit der Death-Grind-Speed-Abteilung vielleicht wo anders an!"

www.dehumanizetheworld.com/


3 von 7 Punkten
Val
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Beitrag vom 21.04.2002
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