THE NEAL MORSE BAND - The Great Adventure
Label: Metal Blade Records
Zwei Jahre nach dem großartigen Prog-Rock Meisterwerk „The Simultude Of A Dream“ beschert uns THE NEAL MORSE Band den zweiten Teil, in Form eines weiteren Doppel-Albums namens „The Great Adventure“, das sowohl musikalisch als auch vom Konzept her genau da anschließt, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Erneut beweist Großmeister Neal Morse gemeinsam mit Mike Portnoy, Randy George, Eric Gillette und Bill Hubauer, was er für ein großartiger Songwriter ist und hat wieder ein Gespür für großartige Melodien und Gänsehaut erzeugende Prog-Momente.

Da überrascht es auch nicht, dass die Truppe sofort mit einem 10-minütigen Epos mit allem was dazu gehört startet. Der schlichte Name „Overture“ täuscht, denn hier tut sich so einiges und schon jetzt merkt man, dass die beiden Alben eng zusammenhängen, denn nicht nur, dass sich durch „The Great Adventure“ ein Roter Faden zieht und man immer wieder ähnliche Themen aufgreift, nein auch der Vorgänger wird immer wieder eingebunden. Heftige Prog-Attacken, die vertrackt, verwinkelt und doch irgendwie vertraut und eingängig tönen, wechseln mit filigranen Melodien, wunderschönen Keyboard- oder Klavierpassagen und nicht weniger starken Riffs ab. Insgesamt hört man aber auch eine härtere Gangart als noch beim Vorgänger raus, was auch daran liegt, dass sich Portnoy umso mehr austobt, aber auch die Riffs oftmals düsterer und direkter daherkommen. Akustik-Gitarren und einen emotionalen Neal am Gesang gibt es im kurzen „The Dream Isn´t Over“, ehe „Welcome To The World“, das irgendwo zwischen THE BEATLES und QUEEN steht und mit großartigem Spannungsbogen, tollen mehrstimmigen Gesängen und lockerem Feeling punktet. Aber das ist noch lange nicht alles, denn es gibt Blues, Rock, orchestrale und bombastische Passagen, genauso wie Metal und natürlich viel Emotion, um die Geschichte eines Sohnes, der alleine gelassen wurde auf der Suche nach Gott und sich selbst. Mal geht Neal verträumt und nachdenklich an die Sache, und im nächsten Moment wieder mit viel Theatralik, aber auch mal Wut und Verzweiflung, wobei auch die Hoffnung immer wieder durchscheint, wie man beim fröhlichen Titeltrack schön hört. Mister Morse lädt hier einmal mehr zur Achterbahnfahrt der Gefühle und schafft es mühelos in fast zwei Stunden die Spannung immer hoch zu halten und keine Sekunde den Hörer aus dem Bann zu lassen. Neal kennt einfach jeden Kniff im Prog-Rock in- und auswendig und versteht auch noch diesen neue Twists zu geben.

Einzelne Songs ist hier genauso wie bei „TSOAD“ unmöglich und nicht fair, denn jeder der 22 Stücke hat seinen eigenen Charme und große Momente, die nicht nur gehört, sondern auch erlebt werden wollen. Aber wenn ich gezwungen wäre, dann erwähne ich als lockeren Einstieg den Titeltrack und das grandiose Finale „Freedom Calling“ plus „ A Love That Never Dies“ als Anspieltipp.

Wie schon beim letzten Review empfohlen, sollten sich Fans von Neal, TRANSATLANTIC, FLYING COLOURS, Arjen Lucassen´s Schaffen oder DREAM THEATER dieses Meisterwerk nach Hause zu holen. Ganz großes Prog-Kino... oder auch Abenteuer!

www.nealmorse.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Overture
2. The Dream Isnt Over
3. Welcome To The World
4. A Momentary Change
5. Dark Melody
6. I Got To Run
7. To The River
8. The Great Adventure
9. Venture In Black
10. Hey Ho Lets Go
11. Beyond The Borders
12. Overture 2
13. Long Ago
14. The Dream Continues
15. Fighting With Destiny
16. Vanity Fair
17. Welcome To The World 2
18. The Element Of Fear
19. Child Of Wonder
20. The Great Despair
21. Freedom Calling
22. A Love That Never Dies
Gesamtspielzeit: 106:30

maxomer
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Beitrag vom 25.01.2019
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