GARAGEDAYS - Here It Comes
Label: Eigenproduktion
Mit ihrem vierten Longplayer (und einer EP) sorgen die Tiroler für ein absolutes Highlight. Waren die letzten beiden Alben `Dark And Cold` und `Passion Of Dirt` schon saustark, kann man hier noch problemlos einen drauflegen. Man merkt, dass in den vier Jahren seit `Passion Of Dirt` eine Weiterentwicklung stattfand. Es wirkt alles noch etwas tighter und vom Songwriting her durchdachter. Auch agiert man etwas abwechslungsreicher. Produktionstechnisch ist `Here It Comes` auch allererste Sahne, da es von keinem geringeren als Flemming Rasmussen (METALLICA) produziert und von Andy LaRocque (KING DIAMOND) gemastered wurde.

Das Album startet schön flott und thrashig mit dem Titeltrack, wobei hier Sänger Marco Kern schon mal ab und zu etwas an James Hetfield erinnert. Etwas langsamer gehts mit `Turns To Black` weiter, das sich zu einer extrem groovenden, stampfenden, gnadenlosen Walze entwickelt. Ein bisschen doomig mit leichten Hardcore-Akzenten, ebenso wie `Devil` nur ohne die HC Parts. Auch `Reptile` gehört zu den flotteren Songs. Hier bekommt man ziemlich melodischen, eingängigen Midtempo Thrash geboten, der von Anfang an im Ohr bleibt und zum sofortigen Bangen verleitet.

Dass man aber auch anders kann beweist man zum Beispiel mit `I Have Seen`. Hier trifft klassischer Metal deutscher Prägung auf NWOBHM. Stark IRON MAIDEN beeinflusst weiß der Song mit genialer Gitarrenarbeit zu überzeugen, die man mit ACCEPT in Verbindubg bringen könnte. Nicht falsch verstehen, die Jungs kopieren nicht sondern haben aus den besten Parts der beiden genannten ein durchaus eigenständiges Stück geschaffen. Mit `Paradise Lost` legt man dann sogar ziemlich balladeske Züge an den Tag. Irgendwie eine gelungene Mischung aus einer Ballade, dreckigem Hardrock und einer Prise Stadionrock. Auch `The Beginning And The End Of It All` beginnt sehr ruhig, steigert sich aber zu einem ziemlich intensiven Metalkracher. Hier zeigt Marco Kern erneut die Bandbreite seiner gesanglichen Möglichkeiten (vom Klargesang bis hin zum agressiven Geshoute). Dem Ganzen die Krone setzt er dann aber bei `L.e.m.m.ypsilon` auf. Eine richtig schön dreckige, halbakkustische Rocknummer zu Ehren von LEMMY, die ich der Band so nie und nimmer zugetraut hätte.

Mit `The Sword` wirds zum Ende hin noch mal etwas härter. Gesanglich erinnert er etwas an Udo Dierkschneider, allerdings präsentiert sich der Song musikalisch etwas sperrig. Wird zwar nach einigen Durchläufen besser, kann mich aber trotzdem nicht wirklich überzeugen.

Als Rausschmeißer hat man sich dann noch was Besonderes einfallen lassen. Mit `Philosophy` gibts ein fast sechsminütiges Instrumentalstück, in dem die Band nochmal die volle Bandbreite zeigt. Der balladeske Beginn geht in rockigere Gefilde über, die sich dann über Heavy Metal hin zum Thrash wandeln. Kommt schon beim ersten Hören gut, entfaltet sich jedoch immer mehr bei jedem weiteren Durchlauf. Einfach nur genial.

`Here It Comes` sollte eigentlich so ziemlich jeden Metalfan zu überzeugen wissen, da es alles zu bieten hat was man von einem guten Metalalbum erwarten kann und es vor allen eine ziemlich große Bandbreite abdeckt. Für mich eines der Highlights 2018.

www.garagedays.at


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Here It Comes
2. Turns To Black
3. The Beginning And The End Of It All
4. Devil
5. I Have Seen
6. Paradise Lost
7. Reptile
8. L.e.m.m.ypsilon
9. The Sword
10. Philosophy
Gesamtspielzeit: 50:06

Tom
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Beitrag vom 08.01.2019
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