Jake E. Lee is Back! Jake E. Lee? wird sich der eine oder andere jetzt vermutlich fragen, “wer war den das noch mal gleich”. Jake Lee wurde 1957 geboren und bediente ab 1980, als eines der frühen Mitglieder von RATT und ab 1982 bei der Band ROUGH CUTT die sechs Saiten. 1983 engagierte ihn OZZY OSBOURNE als Gitarrist für sein Soloalbum „Bark At The Moon“. 1987 verließ er nach „Ultimate Sin“ auch diese Band und gründete 1988 die eigentlich sehr erfolgreichen BADLANDS, die bis 1998 drei Alben veröffentlichten. Dann wurde es nach angeblich selbst auferlegtem Abstand zur Musikbranche eher ruhig um Herrn Lee. 2005 & 2008 wurden zwei eher unbekanntere Soloalben von ihm veröffentlicht, bis er 2014 mit dem RED DRAGON CARTEL ein größeres Lebenszeichen von sich gab. Vier Jahre später schart er Anthony Esposito am Bass (ex-LYNCH MOB), Phil Varone (ex-SAIGON KICK, SKID ROW) am Schlagzeug und Sänger Darren Smith (HAREM SCAREM) um sich und bringt den Nachfolger „Patina“ auf den Markt.

Das Album beginnt mit „Speedbag“ stark und „Havanna“ lässt auch noch auf Größeres hoffen. Man merkt bei „Crooked Man“ und „The Luxury Of Breathing“ stark die bluesig sleazige Seite des Ozzy aus den 80ern. Sänger Smith legt mit seiner Stimme da auch noch ein Scherflein nach. Aber leider war es das dann auch nach diesen vier Nummern, die restlichen sechs Tracks zerren dermaßen an meinen Nerven, dass ich die CD am liebsten in den nächstbesten Shredder werfen möchte. Und das nicht ohne Grund. Lees Dauergeshreddere an der Gitarre und die alles in den Hintergrund drängenden Gitarrensolis ab Song Nummer fünf machen den Rest der CD unausstehlich für mich und auch der Gesang passt sich dem Ganzen an und ich wünsche mir, dass RED DRAGON CARTEL nur eine Mini EP herausgebracht und den Rest noch einmal mit ein paar Tranquilizern intus neu überarbeitet hätte, oder besser gleich selber in die Tonne getreten und etwas Neues komponiert hätte. Schade eigentlich, da ich mir nach den ersten vier Songs schon gedacht habe, dass dieses Album eine starke Rückkehr von Jake E. Lee einläutet. Aber da vier gute Songs in heutiger Zeit schon um drei mehr sind, als so manch andere Combo auf ihren Werken anzubieten haben, gibt’s immerhin noch 4 Punkte.