Schon vor etwas mehr als drei Jahren fielen mir die Jungs von THE HOWLING MUFFS bei einem Newcomer Award im Finale von ÖO auf. Gegründet wurde das Gespann ein Jahr zuvor unter Einfluss von viel Wein, wie die Band selbst angibt. Also Trio hatte es die Truppe anfangs nicht leicht, bedachte man in seinem Rausch nämlich nicht wirklich, dass man aus komplett verschiedenen musikalischen Welten kommt, doch aus der Not wurde eine Tugend gemacht und so ist „Genuine“ ein bunter Genremix, den die Truppe mit Tetris oder Legosteinen vergleicht.

Hier treffen Funk-Rhythmen auf psychedelisch-ausschweifende Parts, gepaart mit etwas Pop, Stoner und Blues. Da kann es schon passieren, dass Bands wie die RED HOT CHILI PEPERS, ROYAL BLOOD oder QUEENS OF THE STONE AGE in einem Satz genannt werden. Man spürt aber irgendwie, dass Blues und Funk den Großteil einnehmen, denn THE HOWLING MUFFS lassen sich in ihren Kompositionen insofern Zeit, dass jeder Song etwas braucht um seine größeren Momente ausspielen zu können. Es wird viel herumgespielt und längere Instrumentalparts bzw. generell recht wenig Gesang können hierbei schon mal die Regel sein. Doch wenn Valentin seine Stimme einsetzt, dann auf jeden Fall mit viel Bedacht. Tracks mit sieben bis neun Minuten können da schon mal etwas anstrengend sein, doch lässt man der Musik der Oberösterreicher seine Zeit, dann wird man auf jeden Fall belohnt, vor allem mit coolen Details, gekonnten Riffs, Licks und Rhythmen, sowie einer Menge Spielspaß.

THE HOWLING MUFFS sind sicher nicht jedermanns Fall, doch zeigen die drei jungen Männer auf „Genuine“ großes Potential und bieten einen mehr als gelungenen Genremix, mit dem man doch einige verschiedene Fans ansprechen sollte.