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EINHERJER - Norrøne Spor
Label: Indie Recordings |
In der Historie des Viking Metals ist der Name EINHERJER ein Fixpunkt. Es war im Jahre 1993, als drei Norweger mit auf der nordischen Mythologie basierenden Lyrics und mitreißenden Rhythmen die Metalwelt zu erobern begannen. Dies gelang innerhalb der Fanbase des Genres sehr eindrucksvoll, allerdings blieben die Riesenerfolge á la AMON AMARTH aus. Davon ließen sich EINHERJER jedoch nicht bremsen, und veröffentlichten immer wieder neue Platten. Zuletzt erschien „Av Oss, For Oss” im Jahr 2014, und das Debüt Album „Dragons Of The North XX“ von 1996 wurde 2016 als Re-Release auf den Markt gebracht. Nun erscheint das neue „Norrøne Spor“ von der mittlerweile zum Quartett angewachsenen Band.
Was als Erstes beim Betrachten der Titelliste auffällt, ist, dass im Gegensatz zu den beiden letzten Alben nicht nur Norwegisch gesungen wird, sondern einige Titel in Englisch gehalten sind. Das ist gleich beim Opener „The Spirit Of A Thousand Years” der Fall, einem Song wie ein Dampfhammer mit Vocalist Grimars knarzigen, tiefen Growls, die ja eine Art Markenzeichen der Norweger sind. Das darauffolgende „Mine Våpen Mine Ord“ kommt deutlich rhythmischer und melodischer herüber, und klingt schon viel mehr nach dem, was EINHERJER bisher gemacht haben – also purer, erdiger Viking Metal. Dass der auch mit englischen Lyrics durchaus möglich ist, wird bei „Kill The Flame“ demonstriert, ein sehr groovender Track, der unmittelbar zum Mitbangen einlädt, und pure Kampfeslust ausstrahlt. Dieses Viking-Feeling reißt auch bei den nachfolgenden Tracks nicht ab, obwohl nicht nur nordische Rhythmen auf dem Programm stehen, sondern auch schnelle Gitarrenparts und brutale Beats Elemente. Diese gehen meist fließend ineinander über, nur das sperrige „Tapt Uskyld“ weist etwas zu viele Ecken und Kanten auf, was das Hörvergnügen schmälert. Der vorletzte Track „Av Djupare Røtter“ würde in jede nordische Gildehalle passen, und der Mix aus Growls und cleanen Vocals intensiviert diesen Eindruck zusätzlich. Als kleiner Gag zum Schluss findet sich mit „Deaf Forever“ ein MOTÖRHEAD-Cover auf dieser Platte. Das hätte sich Lemmy wohl nie träumen lassen, dass seine Songs einmal von Wikingern gesungen werden, aber es klingt gar nicht so schlecht.
Zerklüftet und wild wie das Land, rau und ungestüm wie die See – so ist die Musik von EINHERJER! Sehr viel urtümliches Flair animiert zum Mitgehen, obwohl keinerlei Folk-Instrumente verwendet werden. Aber die würden ja ohnehin nicht zu erdigem Viking Metal passen. Ansonsten gehen EINHERJER mit „Norrøne Spor“ ihren Weg tapfer weiter, und es wäre schön, wenn die Norweger endlich einmal die Anerkennung bekommen würden, die sie schon längst verdient hätten.
www.facebook.com/einherjerofficial
Beitrag vom 30.11.2018 Zurück
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