ALL THAT REMAINS - Victim Of The New Disease
Label: Razor & Tie
Vor wenigen Wochen gab es traurige News aus dem Hause ALL THAT REMAINS, denn diese mussten verkünden, dass Gründer und Gitarrist Oli Herbert überraschend verstarb, womit „Victim Of The New Disease“ nun das letzte Album von ihm darstellt. Phil Labonte und der Rest der Truppe versucht die Band weiter am Leben zu erhalten, denn „so hätte Oli es gewollt“, wie der Fronter verspricht.

Fleißig sind die Amis ja seit eh und je, doch an ganz frühe Meilensteine wie „This Darkened Heart“ und „The Fall Of Ideals“ wollte man irgendwie nicht mehr so ganz anschließen. Auch das moderne „The Order Of Things“ hatte seine Momente, was es umso merkwürdiger macht, dass der Nachfolger „Madness“, welcher im vergangen Jahr veröffentlicht wurde, komplett an mir vorbeigegangen ist. Doch ich habe meine Hausübung gemacht und somit könnt ihr auch dazu nun ein Review finden.

Wo „Madness“ noch weiter in Richtung Morderne ging und ATR mutige Experimente eingingen, bekommen wir mit „Victims Of A New Disease“ nun eine Art back to the roots. Zwar sind die Synthies sowie die weiblichen Vocals komplett verschwunden, aber ansonsten gibt es nach wie vor eine moderne Version des NOWAHM, der zwischen brutal und eingängig schwankt. Also quasi eh wie eh und je. So setzt Phil mit „Fuck Love“ sofort ein angepisstes Ausrufezeichen und brüllt sich komplett durch den Song, erinnert hier aber überraschend an Dez Fafara von DEVILDRIVER. Generell zeigt der Amerikaner wieder ein großartiges Stimmspektrum. Sein cleanes Können gibt es sogleich im Anschluss bei „Everythings Wrong“, das extrem ruhig startet, dann aber mit knackigem Riffing und dynamischen Rhythmen für Aufmerksamkeit sorgt. Und so geht es stets zwischen brutal, eingängig und hymnisch weiter; manchmal auch alles in einem Song zusammengefasst. Aber auch dieses Mal vermag man es nicht einen Hit wie „Six“ oder „This Calling“ auf die Beine zu stellen. Die Übergänge zwischen den einzelnen Momenten funktionieren einfach nicht mehr so flüssig wie damals. Schön ist es aber auf jeden Fall, dass die heftigen Momente wieder vermehrt auftreten, denn so manch ALL THAT REMAINS Album klang schon etwas verwässert. Neue Seiten zeigt man zudem in der Akustik-Ballade „Alone In The Darkness“, die Riffs in „Misery In Me“ gehen auch als Melodic Death Metal durch und der Titeltrack am Ende macht fast FIVE FINGER DEATH PUNCH, bei denen Phil ja bekanntlich live ausgeholfen hat, Konkurrenz.

ALL THAT REMAINS sind eigentlich für Genrefans eine Bank, jedoch eine die dieses Mal weniger Risiken eingeht und nur selten aus dem eigenen Korsett ausbricht. Zwar wagt man sich bei jedem Album wieder weiter in Richtung Eingängigkeit, oder wie in diesem Fall zum Glück eher wieder in die Gegenrichtung namens: Brutalität. Im Grunde bleibt man sich aber treu und liefert somit mit Album nummero #9 eine Art back to the roots Werk ab.

www.allthatremains.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Fuck Love
2. Everythings Wrong
3. Blood I Spill
4. Wasteland
5. Alone In The Darkness
6. Misery In Me
7. Broken
8. Just Tell Me Something
9. I Meant What I Said
10. Victim Of The New Disease
Gesamtspielzeit: 39:30

maxomer
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Beitrag vom 20.11.2018
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