JERRY CANTRELL - Degradation Trip
Label: Roadrunner Records
Grunge ist tot! Dachte man zumindest einige Zeit nach dem Tod von Kurt Cobain, der Auflösung von SOUNDGARDEN, dem Stilwechsel von PEARL JAM und die auf Eis gelegten Bands STONE TEMPLE PILOTS sowie ALICE IN CHAINS. Letztere waren und sind immer noch meine favorisierte Grunge Band. Alben wie „Facelift“ und „Dirt“ sind einfach zeitlos gute Musik, die man auch heutzutage immer wieder gerne hört. Bands wie CREED brachten Ende der 90er die Kids (vor allem in den Staaten) wieder auf den Geschmack und diese Musik erlebt zur Zeit ein Revival.
Von der alten Garde sind nur die Wenigsten übergeblieben. Jerry Cantrell, seineszeichens Hauptsongwriter und zweiter Vokalist bei ALICE IN CHAINS wollte nicht untätig sein und brachte 1998 sein erstes Soloalbum „Boggy Depot“ auf dem Markt. Schon damals konnte man gleich erkennen, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Der Stil war fast zu 100% ALICE IN CHAINS.

Ende 2001 trennten sich die Wege von Jerry Cantrell und seiner Plattenfirma Columbia, die auch ALICE IN CHAINS unter Vertrag hatte (oder noch immer hat?), und kurz darauf wechselte Jerry Cantrell zu dem euch sicher nicht unbekanntem Label Roadrunner.

Sein neues Album „Degradation Trip“ welches am 24.6.2002 erscheint, setzt die Linie von ALICE IN CHAINS fort. Alle Songs wurden wie erwartet von Jerry höchstpersönlich komponiert, aufgenommen und mit Hilfe von Jeff Tomei produziert. Als Gastmusiker fungieren Robert Trujillo (SUICIDAL TENDENCIES, OZZY OSBOURNE) und Mike Bordin (FAITH NO MORE, OZZY OSBOURNE). Insgesamt hat der gute Mann über 25 Songs seinem Label abgeliefert, wovon 14 zu hören sein werden.

Bereits der erste Song „Psychotic Break“ konnte mich voll und ganz überzeugen. Klingt etwas mystisch wie eine langsame HYPOCRISY Nummer, und andererseits kommen die für ALICE IN CHAINS typischen verschwommenen Gitarrenmelodien dazu. Der melancholische Gesang rundet diesen Song perfekt ab. Erst beim dritten Song steigt Mr. Cantrell etwas aufs Gaspedal, wodurch der Song etwas „fröhlicher“ klingt, als die anderen im Vergleich depressiveren Lieder. Und nach diesem Schema geht’s Song von Song weiter. Mal etwas flotter (Mid – Tempo) mal etwas langsamer, das Ganze mit vielen schönen Akkustikparts versüßt. Dieser Mann versteht sein Werk.

Anfangs vermisste ich etwas die Stimme von Layne Staley (Sänger bei ALICE IN CHAINS, der vor einigen Jahren durch diverse Drogenskandale für Gesprächsstoff sorgte) aber beim öfteren Hören, merkt man, daß Cantrell Mr. Stanley um nichts nachsteht. Einziges „Manko“ - wenn man das als Manko bezeichnen kann - ist die anfangs schwere Zugänglichkeit des Albums. Man muss sich über eine Stunde Zeit nehmen, um das Album komplett durchzuhören. Da es sich hier nicht um eine leichte Unterhaltungsmusik handelt, muss man sich für jeden Song genügend Zeit nehmen. Gegen Ende klingen die Songs, falls zwischendurch keine Pause eingelegt wurde, etwas eintönig.

Als Höhepunkt des Albums der es durchaus mit alten Hymnen wie „Rooster“, „Down in a hole“ oder „Man in the box“ aufnehmen kann, würde ich den ersten Song „Psychotic Break“ bezeichnen. Ich könnte mir stundenlang diesen Song anhören.


www.roadrunnerrecords.com/artists/JerryCantrell

MP3 - FILES:
Angel rising (File liegt auf www.roadrunnerrecords.de)

6 von 7 Punkten
Marin
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Beitrag vom 21.04.2002
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