MULTIPHRENER SCHWACHSINN - I bau ma an Zombie
Label: Eigenproduktion
In Linz beginnts - sogar der Schwachsinn hat hier seine Wurzeln... Logisch, dass das, wo "Schwachsinn" - sogar noch "multiphrener Schwachsinn" - drauf steht, mir zugeteilt wird - könnte aber auch daran liegen, dass ich den Lugi beinahe angefleht habe, damit ich die CD bekomme, aber ist ja jetzt auch egal...

Österreichs einzige "Bled-Metaller" MULTIPHRENER SCHWACHSINN können irgendwie als sowas wie die Ärztekammer gesehen werden - lauter Deppen (hier sind's nur zwei) machen viel Scheiße, aussagekräftig liegen die Linzer immerhin irgendwo zwischen Hansi Hinterseer, einer alten Oma mit Gehhilfe auf dem Kühler eines riesen Brummis und dem Telefonbuch von Orschbrunziga. Aber ich bin mir sicher, Dr. Med. Sauerbruch (Kehlkopf) und Prof. Dr. Prügelpeitsch (Saiten und Trommeln) werden die Oma schon irgendwie zusammenflicken können - brutal alte-Oma-Zombie-Terrrooooorrrrrrr!!! Nicht umsonst heißt das erste und bisher einzige Album "I bau ma an Zombie", da werden die Typen schon eine Ahnung davon haben...
Die Band selbst beschreibt ihre Anfänge wie folgt (Rechtschreibfehler ausgebessert): "Aus den Tiefen der dunkelsten Kneipen, hirnlos (und stolz darauf), beginnt 2001 der militante Widerstand gegen alkoholfreie Getränke, Bildungswesen und professionelle Musik [...]" - da frage ICH mich doch: Wieso aus den TIEFEN der dunkelsten Kneipen? Wenn ich schon saufen geh, dann leg ich mich doch nicht unter den Tisch und schlaf ne Runde, sondern trink auch wirklich was! Schlafen könnte ich draußen auf der Bordsteinkante besser und billiger, nur laufe ich da eher Gefahr, angekotzt zu werden. Aber das dürfte den beiden "Reserve-Satanisten" (Untauglich, was? Dann gehts doch zum Dimmu Borgir-Zivildienst, wenn euch das Cradle Of Filth-Reichsheer nicht nimmt...) nicht stören, immerhin zählt das Sammeln von satanischen Bananen, Terrier-Weitwurf, der Extremsport "Opas-Zuckerl-in-den-Bart-kleben", saufen, kotzen, saufen, saufen, kotzen, kotzen und saufen zu ihren Hobbies... Dürfen das Ärzte eigentlich? Egal...

Nachdem ich etwas abgeschweift bin, nun zu "I bau ma an Zombie": Irgendwo zwischen den genialen ALKBOTTLE ("Weil wir san blader, fetter, lauder uuuund a bissl mehr!") und ... äh ... Des Meddl angesiedelt, gibt das Duo leider nur drei Songs zum Besten (Jawoll!), die sind dafür aber obergeil - oder wie man in Linz sagen würde: "Yeah. He he. Hrm. He he. Nur unter der Bettdecke kann man viel bessere Sachen machen. He he he. Hrm. Hä hä. Oder so." Neben dem Titelsong mit dem bereits angesprochenen Titel "I bau ma an Zombie" gibts auch noch "Sauf ka Dreh & Trink", das bei mir ein Kindheitstrauma wieder wachgerüttelt hat und ein Cover von Tracy Chapman (WAS IST DAS?????), "O2 im Bierglasl" (für die nicht gelehrten, also die Idioten da draußen, die nicht zumindest einen Doktortitel haben - O2 = Sauerstoff, das was man braucht um furzen zu können).
Ich kann mich noch gut erinnern, als ich klein war und in die Hose geschissen habe (das ist bis heute so), wollte ich immer ein "Dreh & Trink" haben, weil das alle meine (imaginären) Freunde auch tranken... Könnt ihr euch daran noch erinnern? Das ist die Plastikflasche in so hässlichen Tschernobül-Farben wie Pisse-Gelb, Froschkotze-Grün und Regelblut... äh rot eben, und drinnen irgendetwas, das zwar flüssig ist, aber doch irgendwie nicht gaaaaanz genießbar. Vermutlich eine Mischung aus den drei oben besprochenen Farbbestandteilen. Jedenfalls hat mir das meine Mutter immer verboten - ich kann mich noch genau an ihre Worte erinnern: "Nein Bua, das trinkst du nicht, von dem bekommst du wieder diesen hässlichen, eitrigen Ausschlag auf deinem kleinen Lulu!" (den bekomm ich so aber auch, regelmäßig), aber DAS war mir egal, ich wollte so ein "Dreh & Trink" haben! Eines Tages jedenfalls war ich so mutig, dass ich die drei Schritte zum Spar (Hofer, Billa, Zielpunkt, Meinl, irgendwas halt) ganz alleine gegangen bin und mir von meinem ganzen Taschengeld so eine Flasche "Dreh & Trink" gekauft hab, ich kann mich noch ganz gut erinnern - rot war sie, liebevoll habe ich sie gestreichelt, bevor ich ihr das bescheuerte Plastikkapperl vom Hals gefetzt habe, mit einem irren Blick die Flasche angesetzt und sie gierigst auf einen Schluck ausgetrunken habe. Direkt vorm Spar. Gleich nachdem ich draußen war................ Mannnn, hab ich gekotzt! Kaum war das Zeug unten, wollte es schon wieder hoch. Ich hab sogar irgendeiner Omi auf die Schuhe gekotzt, die hat das gar nicht lustig gefunden und hat mir ihren Krückstock zwischen die Beine gedonnert, aber dann ist sie wenigstens umgekippt, und zwar mit der Fresse direkt in die Kotze hinein - weil sie ihre Geh-und-Steh-Hilfe hochgehoben hat... Hehe. Dumme Sau...! Seitdem weiß ich, dass ich nur eines vertrage: Warmes Bier (35,832 Grad Celsius) auf einen halben Liter mit Milch aufgespritzt (30:70), mit einer per Fuß ausgequetschten Tomate drin, lecker! Naja, jedenfalls sind all diese Erinnerungen mit dieser CD wieder hochgekommen... Man merkt, dass Dr. Med. Sauerbruch Naturheilkunde und Parapsychologie studiert hat, wirklich!

Um wieder auf die CD an sich zurück zu kommen: Wer gern zu einer härteren Variante von ALKBOTTLE sauft und auch noch mit drei Prozent Alkohol im Blut lachen ohne zu kotzen kann, der sollte sich "I bau ma an Zombie" schnellstens zuschicken lassen - Sound, Produktion und Aufmachung sind auch vollkommen ok. Erm, Prost!

members.liwest.at/bledmetal


7 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 21.04.2002
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