PINK LITTLE PIG - Piercing by blades
Label: Gemini Records
Italien hat schon viele verrückte Sachen zum Vorschein gebracht - ein täglich wechselndes Machtsystem in der Regierung, Lire, hunderte verschiedene Nudelsorten, die zwar alle gleich schmecken, aber doch unterschiedlich ausschauen und heíßen - und PINK LITTLE PIG. Selbst bezeichnet der durchgeknallte und anscheinend vollkommen zugekiffte Vierer ihren Stil als "Pig Metal" - und einen neuen Stil zu erfinden ist vermutlich auch einfacher, denn die Musik, die auf "Piercing by blades" dargeboten wird, zu kategorisieren, fällt wahrlich nicht leicht.
Auf der einen Seite weisen die meisten Songs deutliche und dominante Strukturen aus dem Jazz, Stoner Rock oder MOTÖRHEAD-mäßigem Rock / Thrash auf, auf der anderen Seite kommen auch wieder einige Grunge-Elemente der Marke alte NIRVANA, uralt-Doom, Core á la CALIBAN oder PRO PAIN und sogar Grindcore der Marke MACABRE zum Vorschein, bevor man am Schluss nach einem etwa zwei minütigem Piepston noch mal deftig in Richtung ANAL CUNT, REPULSION, NAPALM DEATH, DEFECATION und Co. ausschlägt... Krank, wirklich krank - aber einfach nur genial. Üblicherweise habe ich ja etwas gegen zu großer Stilabdeckung innerhalb einer CD und zu vielen Einflüssen aus verschiedenen Musikrichtungen, aber irgendwie fügen sich hier die Puzzelteile sehr gut zusammen, hier passt wirklich ein Element zum anderen dazu, ohne fehl am Platz zu wirken...
Im Unterschied zu den ähnlich "multikulturellen" Landskollegen CRIPPLE BASTARDS, die meiner Meinung nach aber wirklich nur mehr grottenschlecht sind, gehen PINK LITTLE PIG zwar auch chaotisch, aber dennoch kontrolliert und mit einem gewissen Sinn an "Harmonie" an die Sache ran. Marco (dr), Mauro (b / bvox), Juga (g) und Spaider (v) decken zwar auch eine breite Bandbreite an Musikstilen ab, mixen aber nicht jeden Scheiß, der ihnen grad einfällt, zu einem Matsch aus Lärm und Disharmonie. Kiffen is ok, aber wenn man CRIPPLE BASTARDS anhört, weiß man, dass man es auch übertreiben kann - PINK LITTLE PIG haben zumindest genau die richtige Menge erwischt.
Auch wissen PINK LITTLE PIG an ihren Instrumenten zu überzeugen, was man von den eben angesprochenen "Kult-Grindern" nicht sagen kann - ohne Zweifel beherrschen die Italiener ihre Instrumente und haben auch mal etwas von Songaufbau, Struktur und ähnlichem gehört...
Zumal auch die Produktion hervorragend ist und man auch nicht an der äußerst genial-kranken Aufmachung (gezeichnete Schweinchen und Strichmänner, die an nem Seil baumeln) meckern kann, sein die vier kleinen Schweinchen jedem Metaller wärmstens empfohlen - am besten mit ner riiiiiiesen Portion Spaghetti (das is was für unsern Lugi, jawoll!) und ner schönen Flasche Rotwein genießen...

www.pinklittlepig.net


7 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 21.04.2002
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