W.O.E.S. - The Coldest Place Within Myself
Label: Goldbox Records
Die Dänen W.O.E.S. suggerieren mit ihrem schicken Artwork ein modernes Black Metal Album, doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn auch wenn das Album mit dem deprimierenden Titel „The Coldest Place Within Myself“ augenscheinlichen einen schwarzen Anstrich hat, so steht im Vordergrund ein wilder Mix aus Crust und Hardcore mit viel Emotion.

Der Opener „Where Roses Don´t Grow“ scheint mit seinen knapp zwei Minuten nur ein Intro zu sein, doch nach einem hübschen Einstieg in Form einer Akustik-Gitarre und dezenter Soundkulisse im Hintergrund, bricht auch schon die erste, flotte Wutattacke, die dezent an BLEEDING THROUGH erinnert, über uns herein. Zwar verzichten die Herren im Gegensatz zu den Amis komplett auf Keyboards, doch die Wucht und Atmosphäre tönt ähnlich. „The Cold Wind Whispers Your Name“ geht ähnlich intensiv, aber vom Tempo her gemächlicher an die Sache, wird dann aber, sobald der giftige Gesang von Christian einsetzt, etwas sperriger, wohingegen sogleich der Refrain besser ins Ohr geht. Von herkömmlichen Songstrukturen kann man hier aber ohnehin nicht sprechen, denn der wütende Mix variiert immer wieder in Tempo, Stimmung und Atmosphäre, doch die Intensität bleibt stets erhalten. Auch der Banger „Weighed Down“ und „The Hostility Within“ schaffen es mühelos in nur zwei bis drei Minuten alles zu sagen. Das behäbige, black-doomige „Grey Skies“ kommt hingegen als einziger Song über die vier Minuten Marke hinaus, was aber eigentlich nur am längeren Vorgeplänkel liegt. Dennoch, ein ganz großartiger Track, dem mit „Aurora“ ein nicht minder interessantes Instrumental folgt, bei dem man zunächst seine ruhige Seite zeigt, ehe man wieder wuchtig zu Werke geht.

W.O.E.S. haben hier ein kurzes, aber verdammt intensives Stück Black-Crust-Hardcore abgeliefert, dass man gehört haben sollte. Auf jeden Fall gilt es die Dänen nun im Auge zu behalten und auf Shows in der Nähe zu hoffen, denn live sollte „The Coldest Place Within Myself“ noch um eine Ecke fetter zünden.

woescph.bandcamp.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Where Roses Don´t Grow
2. The Cold Wind Whispers Your Name
3. Weighed Down
4. Grey Skies
5. Aurora
6. At The Bottom Of The Ocean Lies A Heart Of Stone
7. The Hostility Within
8. Neverending Nights
Gesamtspielzeit: 23:47

maxomer
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Beitrag vom 08.08.2018
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