MOTOROWL - Atlas
Label: Century Media
In der alten griechischen Sage trägt Atlas die Welt auf seinen Schultern, die Retro-Rocker MOTOROWL tragen nun die Bürde, den gewaltigen Vorgänger „Om Generator“ zu toppen auf ihren musikalischen Schultern und nannten ihren Zweitling mal eben „Atlas“ und versuchen erwähnten Vorgänger elegant zu umschiffen.

Zwar kann man die Einflüsse des besagten Werkes, die da BLACK SABBATH oder auch MASTODON heißen, noch hören, doch schon das Einstiegsriff von „Inifnite Logbook“ klingt sauberer, eine Spur moderner und weniger ruppig, als alles was auf „Om Generator“ zu hören ist. Zuerst Ernüchterung, doch wenn man sich an den aktuelleren Sound gewöhnt hat, merkt man, dass der Zug ein kluger war, denn so katapultieren sich die deutschen Rocker in die Gegenwart ohne ihre Stärken zu verlieren, denn der Sound der Truppe ist immer noch mit genialen Orgelklängen durchzogen, bringt nach wie vor einen düsteren, verzweifelten Unterton mit und hat nichts an Dramatik oder Epik verloren, wie beispielsweise der fast sieben-minütige Titeltrack wunderbar zeigt. Dagegen steht ein schon fast hoffnungsvoller und immer wieder rockender Opener oder ein stampfend-treibendes „To Give“, das in „To Take“ mündet. Auch wenn die Titel zusammenhängen tönt der zweite Teil um einiges pathetischer, stellt die Orgel weiter in den Vordergrund und präsentiert einen gequälten, verzweifelten Max Hemmann am Mico, der wieder ganze Arbeit leistet.

Dazu kommt ein druckvoller, aber authentischer Sound, den live als Band in den Off The Road Studios in Leibzig mit Charlie Paschen (ROTOR, COOGANS BLUFF) verwirklicht und zudem von Dan „ich produzier sowieso alles was geil ist“ Swanö gemixt wurde. So in Szene gesetzt gefällt vor allem „Cargo“, das zwischen ruhigen Doom-Rock mit filigranen Keyboardklängen und heftigen schon fast Black-metallischen Knüppelattacken kontrastiert. Danach fährt „Norma Jean“ nochmal alle Geschütze der Band auf und fast in neun Minuten mit Dramatik, Intensität und Emotion noch mal zusammen, was diese junge Truppe auf dem Kasten hat.

„Atlas“ ist anders, kann aber mit „Om Generator“ dank Qualität, Herz und starkem Songmaterial mühelos mithalten. Ich kann aber verstehen, wenn Fans den Vorgänger mit dem traditionelleren, ruppigeren Sound mehr mögen. Gibt man dem Bastard aus Classic, Stoner und Doom Rock mit dem Namen „Atlas“ als Fan dieser Genres aber seine Zeit, wird man aber definitiv belohnt.

motorowl.de


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Inifinte Logbook
2. The Man Who Ruled The World
3. Atlas
4. To Give
5. To Take
6. Cargo
7. Norma Jean
Gesamtspielzeit: 45:11

maxomer
Weitere Beiträge von maxomer

Weitere Beiträge über MOTOROWL

CD-Bewertung
1 Stimme(n)
Durchschnitt: 6
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
0 Stimmen
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 03.08.2018
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: