MICHAEL ROMEO - War Of The Worlds // Pt. 1
Label: Music Theories
Auch wenn die Prog-Meister SYMPHONY X seit drei Jahren nichts mehr von sich hören ließen, sind die einzelnen Mitglieder überaus fleißig, denn Russel Allen veröffentlichte in der Zwischenzeit ein Album mit ADRENALINE MOB und gastierte bei AYREON, Bassist Mike LePond spielt sowieso bei gefühlt 30 Bands mit, darunter auch THEM, ROSS THE BOSS und SILENT ASSASSINS und jetzt schiebt auch Gitarrist und Mastermind MICHAEL ROMEO nach ganzen 23 Jahren Pause sein zweites Solo-Album nach.

Der Titel „War Of The Worlds // Pt. 1“ lässt schon mal erahnen, dass der Amerikaner sich für den dritten Streich nicht allzu lange Zeit lassen wird, doch checken wir mal, ob sich das Warten überhaupt gelohnt hat. Fans werden schon erahnen, dass sich der Virtuose nicht zu weit von seiner Hauptband wegbewegt, denn die meisten Riffs und Strukturen, des thrashigen Prog-Krachers „Fear The Unknown“ könnten auch mühelos auf dem letzten SYMPHONY X Werk stehen. Der größte Unterschied ist natürlich die Stimme von Michael, die höher und rockiger als die von Russel Allen tönt, aber dennoch ganz gut zum Sound passt. Klar, ihm fehlt das markante und kraftvolle Organ, doch auch so macht das Material auf jeden Fall Spaß. Garniert werden die Songs stets mit modernem Sound, viele Spielereien auf der Gitarre und so manch Gustostückerl von Romeo. „Black“ traut sich aber dann gleich mit orchestralen Elementen etwas mehr und gefällt mit treibendem Chorus, der ganz gut ins Ohr geht. Richtig schräg wird´s dann bei „Fucking Robots“ bei dem die genannte Orchestration auf futuristische und ziemlich abgefahrene Synthies trifft. Den Track als experimentell zu bezeichnen, wäre eine gewaltige Untertreibung und auf ein SYMPHONY X Album hätte das Teil sowieso nicht gepasst. Interessant, aber trifft wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack, auch wenn der hymnische Gesang auf jeden Fall gefällt. „Believe“ lebt dafür von Klavier und emotionalem Gesang, während „Djinn“, „Differences“ und „Oblivion“ wieder nach klassischer Romeo Handschrift tönen, aber auch ihre kleinen Experimente mitbringen. Bombastisch und cineastisch wird´s dafür erneut bei „War Machine“ und das teils akustische Stück „Constellations“ driftet wieder in verrückte Ideen und virtuosem Spiel ab.

Man merkt, dass einige der Songs wahrscheinlich einmal für ein SYMPHONY X Album angedacht waren, da man immer wieder den Einsatz von Russel Allen erwartet, oder zumindest Romeo von Zeit zu Zeit ähnliche Vocallines abliefert, während der andere Teil von „War Of The Worlds // Pt. 1“ sich an teils gelungenen, teils sehr verrückten Experimente wagt. Fans von SYMPHONY X sollten auf jeden Fall mal probehören, eventuell kann man damit ja die Wartezeit zum nächsten Werk der Prog-Meister überbrücken.

www.michaelromeomusic.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Fear The Unknown
2. Black
3. Fucking Robots
4. Djinn
5. Believe
6. Differences
7. War Machine
8. Oblivion
9. Constellations
Gesamtspielzeit: 49:30

maxomer
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Beitrag vom 02.08.2018
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