MILLENCOLIN   PKEW PKEW PKEW  
28.01.2020 @ Arena

Nachdem im vergangenen Jahr LAGWAGON im Welser Schlachthof vollends überzeugen konnten, war es keine schwere Entscheidung, eine weitere Band des 90s Skatepunk ihrem Live-Schaffen beizuwohnen. Dennoch überraschte es uns schon etwas, dass die Jungs von MILLENCOLIN die große Arena-Halle bis zum Anschlag anfüllten.

Dementsprechend war die Stimmung im und auch, trotz der Kälte, vor der Arena schon bei unserer Ankunft bestens. Auf der Bühne standen zudem schon die Kanadier mit dem eigenwilligen Namen PKEW PKEW PKEW, die schon gehörig einheizten. Leider bekamen wir da gerade mal die letzten beiden Songs von der Ferne mit. Stilistisch passend, hatten die bereits anwesenden Punk-Fans aber durchaus ihren Spaß.

Relativ pünktlich um 21:00 Uhr standen die Schweden dann auch schon auf der Bühne und machten diesen Dienstagabend zu einer fetten Punk-Party. Kaum enterten Nikola Sarcevic und seine Jungs die Bühne und stimmten die neue Hitsingle „SOS“ vom gleichnamigen Album an, brach auch schon die Hölle los. Der Party-Punkzug fuhr ein und wie auf Befehl startete in den vorderen Reihen sofort der erste Moshpit, Bierbecher mitsamt Inhalt flogen kreuz und quer und wo nicht gemosht wurde, wurde zumindest getanzt, gebangt oder mitgebrüllt. Der Sound war zwar zunächst noch etwas verwaschen, doch das störte weder Band noch Fans und so feuerte man einen Hit nach dem anderen ab. „Bullion“ wurde mit tosendem Jubel empfangen und auch gleich stimmstark mitgesungen, „Penguins & Polarbears“, das mich irgenwie immer wieder an THE POLICE erinnert oder auch das genial eingängige „Sour Days“ steigerten die Party nochmal etwas. Zu „Egocentric Man“ fiel dann der Vorhang, der das aktuelle Artwork ziert und machte den Blick auf den „True Brew“-Eisbären frei. Auch dieses Backprint sollte aber später noch fallen. MILLENCOLIN ließen wirklich nichts anbrennen und abgesehen von ein paar ganz kurzen Ansagen von Gitarrist Mathias Färm sowie der Erklärung, dass in Schweden ein Mittwoch auch „Little Saturday“ genannt wird und man somit auch am dazu passenden „Little Friday“ super feiern kann, wurde keine Zeit verloren und so hatte man nach gut 15 Minuten auch schon sechs oder sieben Songs rausgeballert. Einzig gegen Ende des regulären Sets, das schon nach knapp 55 Minuten erreicht war, ließ man sich zu einer etwas umfangreicheren Vorstellrunde hinreißen. Doch das Päuschen haben sich die vier Schweden auf jeden Fall verdient, denn der Bewegungsdrang war enorm und jeder Zentimeter der Bühne wurde genutzt.





Man verabschiedete sich nur kurz hinter die Bühne, dann stand Sarcevic auch gleich wieder mit Akustik-Klampfe ausgerüstet auf der Bühne und startet in das legendäre „The Ballade“ bei dem ihm ein Großteil des Gesangs abgenommen wurde, was grandios funktionierte und für Gänsehaut sorgte. Nach und nach kamen die restlichen Herren auch wieder auf die Bühne zur Unterstützung. Auf jeden Fall ein Highlight, nachdem der Mittelteil eh etwas an Fahrt verloren hatte. Danach gab es aber noch ein paar flotte Kracher wie „Twenty Two“, „Fox“ oder das finale „No Cigar“.





Grinsend, dankbar und sichtlich gut aufgelegt, verabschiedete man sich dann aber schon nach gut 70 Minuten von den Fans, die fast nicht mehr zum Jubeln aufhören wollten. Neben Handshakes und Verbeugungen gab es zudem noch einige Picks zum abstauben. Aber dann waren die Schweden endgültig verschwunden und hinterließen trotz oder genau wegen der kurzen und knackigen Spielzeit, nur zufrieden Gesichter. Ein starker Abend der Punker, bei denen von Alterserscheinungen definitiv keine Rede sein kann.

www.millencolin.com

maxomer
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Beitrag vom 12.02.2020
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