SUMMER BREEZE 2019: DIMMU BORGIR   SOEN   GRANDMAGUS   LEPROUS   UNLEASHED   VAN CANTO   BRAINSTORM   GAAHLS WYRD  
16.08.2019 @ Festivalgelände

So ein Festival vergeht oft wie im Flug und so war mit dem Samstag auch schon der letzte Tag des Summer Breeze 2019 gekommen. Zuerst standen für uns die Jungs von BRAINSTORM in feschen, weißen Hemden auf der Mainstage am Programm. Die Herren sind aktuell fleißig wie nie und beackern zahlreiche Festivals in Europa um ihr aktuelles Album „Midnight Ghost“ und natürlich auch den ein oder anderen Klassiker unter die Leute zu bringen. Ebenso wie am Masters Of Rock, waren die Deutschen verdammt gut gelaunt, Andy B. Franck stimmlich top und die Atmosphäre bestens. Vor der Main Stage fanden sich zur Mittagszeit auch schon zahlreiche Fans ein und es sollte auch nicht lange dauern bis die „All Those Words“ Chöre erschallen. Zuvor gab es aber mit „Revealing The Darkness“ oder dem episch angehauchten „Jeanne Boulet“, für das eine eingehüllte Dame auf der Bühne erschien, noch ein paar neue Songs. Mit den fetzigen „The Pyre“, „Firesoul“ und der weiteren Hymne „Ravenous Minds“ verabschiedeten sich die Herren aber dann auch verdammt schnell wieder, hinterließen aber eine astreine Stimmung und wärmten das Publikum trotz Nieselregen und Wind auch schon wunderbar für den finalen Tag auf.





Setlist BRAINSTORM:

Devil´s Eye
Worlds Are Comin´ Through
Revealing The Darkness
Jeanne Boulet
All Those Words
The Pyre
Firesoul
Ravenous Minds


Die A-Capella Metaller VAN CANTO kann man mögen, oder auch nicht, doch was die Herren und Dame in den letzten Jahren erreicht haben, ist unglaublich. Eine Metal Band ganz ohne Instrumente, die es schafft tausende Fans vor die Bühne zu locken, muss auch irgendwas richtig gemacht haben. Und auch wenn man kürzlich den Fronter austauschte, erging es der deutschen Truppe am Summer Breeze nicht anders. Und so führte man mühelos durch ein Set aus eigenen Songs und den geliebten Covers von denen es ja schon reichlich gibt. Da man mit AC/DC, HELLOWEEN oder GRAVE DIGGER live sowieso nichts falsch machen kann, hatten VAN CANTO die Zuschauer schnell auf ihrer Seite und so wurde gemeinsam gesungen, gerakatakat und gefeiert. Aber auch die Eigenkompositionen wie das eingängige „Badaboom“ oder das flotte „The Mission“ wurden wie immer gut aufgenommen. Beim finalen „Fear Of The Dark“ steigerte sich die Stimmung aber nochmals und so verabschiedeten sich VAN CANTO ausgiebig nach einer Stunde A-Capella Metal vom feinsten.

Setlist VAN CANTO:

If I Die In Battle
Hells Bells (AC/DC)
To The Mountains
Badaboom
Rebellion (The Clans Are Marching) (GRAVE DIGGER)
Ride The Sky (HELLOWEEN)
To Sing A Metal Song
The Mission
Fear Of The Dark (IRON MAIDEN)


Eigentlich sind GRAND MAGUS ja gut alle zwei Jahre Fixpunkt bei der Nuclear Blast Label Night am Summer Breeze. Jetzt ließen sich die Schweden aber etwas mehr Zeit und beackerten die T-Stage erst am letzten Tag. Macht aber nichts, denn auch am Samstagabend sind die Hymnen und Hits von JB und seinen Mannen eine wahre Freude. Fäuste wurden gereckt, Chöre erschallten und die Riffs gingen sowieso in Mark und Bein. Kaum einer konnte ruhig stehen bei Tracks wie „I, The Jury“, dem fetzigen „Steel Versus Steel“ oder dem unglaublichen „Hammer Of The North“. Der einfache, aber effektive Mix aus Heavy Metal und Doom ist live sowieso immer eine Freude und man sah auch wie die Band eine Menge Spaß an diesem Auftritt hatten. Am Breeze sind GRAND MAGUS ja sowieso irgendwie zu Hause. Immer wieder eine Freude!





Setlist GRAND MAGUS:

I, the Jury
Sword Of The Ocean
Dawn Of Fire
Untamed
Steel Versus Steel
Ravens Guide Our Way
Kingslayer
Iron Will
Like The Oar Strikes The Water
Hammer Of The North


Die internationale Supergroup SOEN mag vielleicht nicht so bekannt sein wie sie sollte, doch am Summer Breeze konnten die Herren rund um Ex-OPETH Schlagwerker Martin Lopez sicher neue Fans dazugewinnen. Mit einem abgefahrenen Mix aus DEEP PURPLE, PINK FLOYD, TOOL und eben LOPEZ nahmen die Herren die Menge mit verdammt dichter Atmosphäre und viel Gefühl schnell gefangen. In die Klangwelten von SOEN kann man mühelos eintauchen und sich dort treiben lassen. Joel Ekelöf überzeugte nicht nur mit seiner Stimme, sondern gab auch einen geborenen Entertainer und hielt die Fans für die komplette Zeit bei der Stange. So sollten SOEN auf jeden Fall eine der Überraschungen des Festivals vielen in Erinnerung bleiben und sicher bald wieder hier in der Gegend auftauchen.





Setlist SOEN:

Covenant
Opal
Lascivious
Savia
Rival
Lucidity
Sectarian
Martyrs
Lotus


In eine ganz andere Richtung ging natürlich die nächste Band. Black Metal Urgestein Gaahl beehrte uns mit seinen GAAHL´S WYRD und ballerte wüsten und schroffen Black Metal auf die Leute vor der Wera Tool Stage. Hier gab es nur bitterböse Blasts, fiese Riffs und Gegurgel aus der Hölle. Black Metal in Reinkultur. Dass neben den drei neuen Songs, die am kommenden Debüt von WYRD drauf sein werden, auch Songs aus seinen früheren Tagen mit GORGOROTH, GOD SEED und TRELLDOM im Set Platz fand, freute natürlich jeden Fan der schwarzen Künste. Ebenso heftig wie die Show war, war auch die Atmosphäre, die der Norweger hier zu erzeugen vermochte. Wuchtig, brutal und kompromisslos beschallte man so eine gute dreiviertel Stunde die Black Metal Anhänger und verabschiedete sich dann kommentarlos.





Setlist GAAHLS WYRD:

Sign Of An Open Eye (GORGOROTH)
Aldrande Tre (GOD-SEED)
From The Spear
Ghosts Invited
Høyt Opp I Dypet (TRELLDOM)
Exit – Through Carved Stones (GORGOROTH)
Through And Past And Past
Alt Liv (GOD-SEED)
Prosperity And Beauty (GORGOROTH)


Natürlich konnte man am letzten Abend die sympathischen Norweger von DIMMU BORGIR nicht auslassen. Mit mystischen Chants und dem neuen Track „The Unveiling“ wurde der Abend mit emporsteigenden Rauchsäulen eröffnet. Spätestens bei „The Chosen Legacy” und “The Serpentine Offering” waren auch eingefleischte Fans in ihrem Element. Der Großteil der Songs stammte jedoch vom im letzten Jahr erschienenen „Eonian“, reihte sich aber mühelos in die Riege der ausgewählten Symphonic Metal Songs. Trotzdem waren es vor allem die Klassiker wie „Puritania“ welche die gesamte Menge zum Bangen und Beben brachte. Die bombastisch inszenierten Songs, die mit Bedacht entzündeten Feuerschalen auf der Bühne und die klare Festivalnacht verliehen dem Konzert etwas Mystisches, das nur schwer zu übertreffen war. Unglaublich auch die Anzahl an Fans, die trotz der langen acht Jahre Wartepause auf das neue Album, vor der Main Stage erschienen waren. Bis zu den hintersten Ständen konnte man erhobene Hände und glückliche Gesichter sehen.





Setlist DIMMU BORGIR:

The Unveiling
Interdimensional Summit
The Chosen Legacy
The Serpentine Offering
Gateways
Dimmu Borgir
Puritania
Ætheric
Council Of Wolves And Snakes
Progenies Of The Great Apocalypse
Mourning Palace


Kurz vor Ende des Festivals gab es mit UNLEASHED nochmal astreinen Death Metal aus Schweden. Jonny Hedlund und seine Jungs haben ja mit „The Hunt For The White Christ“ letztes Jahr ein wirklich starkes, neues Album rausgeballert, aber natürlich genügend Klassiker und Hits um hier nochmal Vollgas zu geben. Vor der T-Stage war es rappelvoll und mit Tracks wie „The Longships Are Coming“, „Hammer Battalion“ oder „Sworn Allegiance“ wurden die Fans bestens bedient. Die dankten es mit so manch Moshpit, ein paar Crowdsurfern und lauten Chören. Zu „They Came To Die“ stelle Jonny dazu noch die Band ausführlich vor und plauderte auch hier und da mal mit den Fans. Man hatte ja auch was zu feiern, nämlich das 30-jährige Bestehen und in diesem schafften es UNLEASHED auch schon sechs Mal aufs Summer Breeze. Dass das Ganze wie eine Art Heimvorteil wirkte, war da natürlich keine Überraschung. UNLEASHED zogen mit „Into Glory Ride“ auch viel zu früh siegreich von dannen.





Setlist UNLEASHED:

Blood Of Lies
Dead Forever
Don´t Want To Be Born
Lead Us Into War
The Longships Are Coming
They Came To Die
Stand Your Ground
Hammer Battalion
The Dark One
Execute Them All
Sworn Allegiance
The Hunt For White Christ
Into Glory Ride


Zu später Stunde sollten um 01:00 Uhr eigentlich LEPROUS starten. Nachdem es hier aber Probleme mit dem Bassverstärker gab, verschob sich der Beginn immer weiter nach hinten, bis sie dann nach einer Verspätung von 20 Minuten doch endlich starteten. Die Menge vor der Main Stage schrumpfte auf eine kleine, überschaubare Anzahl von Fans, die trotzdem noch geblieben waren. Hinzukommend waren die Probleme nach wie vor nicht behoben, weswegen man die Setlist kurzerhand noch einmal über den Haufen warf. Die norwegische Progressive Metal Band hatte es demnach nicht gerade leicht, als letzte Band der Main Stage das Festival zu schließen. Nichtsdestotrotz haben sich die anschließenden 40 Minuten ausgezahlt und einen entspannt in die Nacht entlassen.





Setlist LEPROUS:

Third Law
The Valley
From The Flames
Illuminate
The Cloak
The Price
Slave


Auch am Summer Breeze 2019 gibt es eigentlich nichts zu bemängeln. Einige Überschneidungen lassen sich halt nicht vermeiden, manch Gehweg ist bei einem so großen Festival auch klar und die Preise sind sowieso immer Streitthema. Doch so ein außergewöhnliches Wochenende darf eh mal etwas kosten und man kann der Organisation, den Securities, allen die an dem Festival gearbeitet haben und natürlich den Zuschauern wieder für ein einzigartiges Erlebnis danken!
www.summer-breeze.de

maxomer
Weitere Beiträge von maxomer


Zurück

Beitrag vom 06.09.2019
War dieser Bericht
interessant?

352 Stimme(n)
Durchschnitt: 5.34
Diesen Beitrag bewerten:
  
Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: