MASTERS OF ROCK 2019: SOULFLY   WITHIN TEMPTATION   TARJA   SATYRICON   RAGE   FIREWIND   LEGION OF THE DAMNED   BRAINSTORM   FOLLOW THE CIRPHER   THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA  
13.07.2019 @ Areál likérky Jelínek

An Tag 3 hieß es bald aufstehen, denn die Truppe von THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA musste schon zu mehr als früher Zeit ran. Elf Uhr morgens auf einem Festival ist wahrlich keine gute Zeit um die Fans zu mobilisieren. Doch die Schweden dürften schon dem einen oder anderen Zuhörer ein Begriff sein, denn der Bereich vor der Bühne war überraschend gut gefüllt.

Optisch waren die Herren, die vorwiegend Klassik und Hard Rock spielen, sicher die auffallendste Truppe am diesjährigen Masters Of Rock. Sänger Björn Strid, auch bekannt dank SOILWORK, erschien in weißem Sakko mit goldenem Druck während die Herren David Andersson, Sebastian Forslund und Sharlee D´ Angelo an den Äxten ebenfalls in Sakkos spielten. Stylisch bis zum geht nicht mehr! Im Gepäck hat man nicht nur zwei in lila gekleidete Stewardessen, die für die nötige Show sorgen, sondern mittlerweile auch schon vier Alben und darunter den einen oder anderen Hit. Bisher konnte ich den Schweden leider noch nicht lauschen, doch die sechs Musiker konnten mit ihrer lockeren Art und ihrem eingängigen Sound, der an JOURNEY oder SURVIVOR erinnert, von Beginn an überzeugen. Besonders herausheben könnte man die beiden Songs „Gemini“ und „West Ruth Ave“, bei dem sich einige Fans zur obligatorischen Polonaise hinreißen ließen. Cooler Auftritt einer Band, die mit ihrem Keyboard-Sound voll auf die 80er setzt und sicher noch länger von sich hören lässt.





Setlist THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA:

Sometimes The World Ain´t Enough
Satellite
Something Mysterious
Gemini
1998
Midnight Flyer
West Ruth Ave


Wir kehrten gegen Mittag nochmal kurz zur Mainstage zurück um noch ein paar Songs von FOLLOW THE CIPHER mit zu bekommen. Die Truppe ist ja aktuell recht hoch im Kurs, da ja auch mit ehemaligen Mitgliedern von BLAZON STONE, BLOODBOUND und HOSTILE recht talentierte Musiker mit im LineUp sind. Geführt von Fronterin Linda Toni Grahn zeigen sich die Modern Symphonic Metaller souverän, eingespielt und routiniert und konnten zu der verhältnismäßig frühen Stunde viele Fans vor die Bühne lockern. Spätestens beim stark intonierten SABATON-Cover „Carolus Rex“ waren dann aber wirklich alle vor der Stage munter. Ansonsten gab es Material vom aktuellen Werk „Follow The Cipher“, das letztes Jahr von den Schweden auf die Menschheit losgelassen wurde. Motiviert und sichtlich glücklich auf dieser Bühne spielen zu dürfen, empfahlen sich die Nordmänner (und –Frau) auf jeden Fall für weitere Shows in der Tschechischen Republik.

Setlist FOLLOW THE CIPHER:

(Intro)
Enter The Cipher
A Mind´s Escape
Winterfall
Carolus Rex (SABATON)
Play With Fire
I Revive
The Rising
The Pioneer
Valkyria
(Outro)


BRAINSTORM könnten sich in Vizovice echt schon ein Ferienhaus zulegen – das aber auf jeden Fall zu Recht. Kaum eine Band war schon so oft beim Masters Of Rock zu Gast, und doch kann man von der sympathischen Truppe aus Deutschland weder dort noch sonst wo genug bekommen. Leider bekamen BRAINSTORM dieses Mal einen Nachmittag-Slot, und nicht ein Late-Night Special, wo sie zuvor schon Headliner an die Wand spielten, spendiert. Aber das machte nichts, denn die Stunde in der Sonne nutzten Andy B. Franck und seine Jungs wieder mehr als souverän. Schnell ballerte man Evergreens der Marke „Worlds Are Comin´ Through“, „Shiva´s Tears” oder „The Pyre” raus. Und als würden die Fans nicht sowieso immer schon genug mitsingen, zwangsinvolvierte man diese beim Überhit „All Those Words“ nochmal extra. Die neuen Tracks von „Midnight Ghosts“ kamen auch wunderbar an und das opulentere „Jeanne Boulet (1764)” fand ebenfalls Anklang. Gut gelaunt und gesprächig wie immer führte Andy durch das Set, das viel zu schnell vorbei war und mit „Ravenous Minds“, das nochmal lautstark mitgefeiert wurde, beendet wurde. BRAINSTORM sind und bleiben eine Live-Macht, die einen viel späteren und vor allem längeren Slot verdient hätten. Aber vielleicht ja dann in zwei, drei Jahren.





Setlist BRAINSTORM:

(Intro)
Devil´s Eye
Worlds Are Comin´ Through
Shiva´s Tears
Revealing The Darkness
Jeanne Boulet (1764)
All Those Words
The Pyre
Ravenous Minds


Im Anschluss gab es richtiges Kontrastprogramm. Wenn brutal, dann richtig, ist wohl das Motto und so durften die Niederländer LEGION OF THE DAMNED einmal mehr am Masters of Rock alles in Schutt und Asche legen. Mit dem aktuellen Brett „Slaves Of The Shadow Realm“ sollte das aber auch überhaupt kein Problem sein. Und sonst haben Maurice Swinkels und seine Jungs aber sowieso genügend Klassiker zum Birnen abschrauben in der Hinterhand. Lang ließen somit Tracks wie „Sons Of The Jackal“, „Slaves Of The Southern Cross“, das man sogar richtig schön mitkrächzen kann, oder „Pray And Suffer“ nicht auf sich warten. Mit heiserer Stimme keifte sich der Fronter, den man hinter seiner Mähne nur selten zu Gesicht bekam, durch das Set und feuerte immer wieder an, während er von sägenden und saubrutalen Riffs sowie drückender Rhythmik flankiert wurde. Moshpits waren da natürlich schnell an der Tagesordnung und die geforderte Wall of Death ließ auch nicht lange auf sich warten. LEGION OF THE DAMNED sind ein weiterer Beweis dafür, dass das Masters Of Rock auch gerne mal zum Masters of Death´n´Thrash werden kann.





Setlist LEGION OF THE DAMNED:

Warhounds Of Hades
Son Of The Jackal
Palace Of Sin
Mountain Wolves Under A Crescent Moon
Bleed For Me
Slaves Of The Southern Cross
The Widows Breed
(Sermon Of Scriclege)
Pray And Suffer
Doom Priest
Dark Coronation
Legion Of The Damned


Eigentlich sind FIREWIND eine recht umtriebige Band, aber nachdem Gus G. die Chance hatte für Ozzy zu spielen und durch den Abgang von Apollo Zeit für sein Solo-Schaffen war, wurde es etwas ruhig um die Mainband des griechischen Gitarren-Wunderkindes. Aber dank Neuzugang Henning Basse (ex-MEALIUM) aus Deutschland und dem aktuellen Werk „Immortals“ dürfte Gus wieder Lust bekommen haben und tourt somit fleißig durch die Welt. Mit so einer Hitdichte, wie FIREWIND an den Tag legt, wäre es aber auch echt schade drum. Zudem sind die Jungs live sowieso immer eine Wucht.

Leider verspätete man sich wegen technischer Probleme etwas und das Keyboard blieb sowieso stumm, weshalb man etwas improvisieren musste. Zum Glück ist ja Bob Katsionis auch ein Profi an der Gitarre und so umschiffte man das Problem einfach. Abwechslung wird bei der Truppe sowieso groß geschrieben und es gab einen Querschnitt aus der Diskografie. Mit „Ode To Leonidas“ startete man sogleich mit einem neuen Hit, aber „Head Up High“, „World On Fire“ und „Hands Of Time“ ließen nicht lange auf sich warten. Ähnlich wie bei BRAINSTORM, fragt man sich aber, warum Gus nicht mehr Zeit spendiert bekommen hat, denn schon bald musste man die unvermeidlichen Hits „Mercenary Man“, „Tyranny“ und „Falling To Pieces“ servieren, da sonst keine Zeit mehr gewesen wäre. Überraschend aber dann doch, dass man mehr als fünf Minuten früher von der Bühne ging. Vielleicht lag es aber auch daran, dass bei „Tyranny“ Regen einsetzte und viele Fans flüchteten, woraufhin Henning lachend meinte: „Don´t be afraid, it´s just water“. Half aber leider alles nix und so verabschiedeten sich die Griechen von den Fans und dem Regen.





Setlist FIREWIND:

Ode To Leonides
We Defy
Head Up High
Between Heaven And Hell
World On Fire
The Fire And The Fury
Hands Of Time
Mercenary Man
Falling To Pieces


Auch RAGE waren schon oft auf dem Masters Of Rock vertreten und auch nicht zum ersten Mal mit einem großen Orchester im Gepäck. Überraschend kam das aber trotzdem, denn vor allem war Victor Smolski ein Freund des Bombasts und der ist ja bekanntlich nun mit ALMANAC unterwegs. Dennoch kam „XIII“ kurz bevor der Weißrusse bei RAGE einstieg raus und zeigte, dass auch Peavy einen Hang zum Klassischen hat. So spielten Peavy und seine neueren Mitstreiter Marcos Rodriguez (SOUNDCHASER, DIOLEGACY) und Vassilios Maniatopoulus diesen Klassiker aus dem Jahre 1998 in voller Länge mit dem Zliner Philharmonie Orchester. Alben in voller Länge sind natürlich immer Geschmackssache, da Bands dann zahlreiche Klassiker und Hits nicht bringen können und man bei einer Band wie Rage, die bereits 23 Alben am Markt haben, doch so seine Lieblinge auch aus heutigen Tagen hat und eventuell kennen jüngere Fans diese 20 Jahre alten Schinken gar nicht. Außerdem ist es aber einfach ein sowieso schon orchestriertes Album für so eine Show einzustudieren und so kamen wir halt „nur“ in den Genuss von „From The Cradle To The Grave“, der Halbballade „Days Of December“ oder „Over And Over“ so wie der „Changes“ Trilogie. Peavy war bei bester Stimme, Marcoz bei bester Laune und Vassilios hinter Glas eingesperrt.





Ansonsten zogen die Jungs ihr Ding souverän durch, das Orchester gab dem Ganzen natürlich eine gewisse Atmosphäre, doch irgendwie zündete das Ganze nicht so, wie man es halt von klassischen RAGE Shows gewohnt ist. Ein gelungenes Konzert, beziehungsweise interessantes Erlebnis, nächstes Mal aber bitte wieder in wütenderer Form. Danke!

Setlist RAGE:

Overture
From The Cradle To The Grave
Days Of December
Sign Of Heaven
Incomplete
Turn The Page
Heartblood
Over And Over
In Vain (I Won´t Go Down)
Immortal Sin
Just Alone


Mit SATYRICON holte man sich eine Black Metal Legende aus dem Norden, auf die sich sicher schon viele Fans der schwarzen Klänge freuten. Aber ähnlich wie bei DIMMU BORGIR, hatten die Norweger das Problem mitten in der Sonne zu stehen. So kam natürlich schon mal keine sehr dunkle Stimmung auf. Auf musikalischer Ebene gab es aber die volle Bedienung und einen Exkurs quer durch die Discografie der seit mehr als 25 Jahren aktiven Truppe. Satyr brüllte seine Songs stoisch runter, Frost ballerte seine Drumsalven raus und der Rest der Truppe machte eine ausgezeichnete Arbeit. Nur irgendwie wirkte Keyboarder Anders Hunstad (SARKE) etwas eigenwillig. Angezogen wie ein Oberkellner stand er seitlich zu den Fans an seinen Keys und regte sich kaum, wenn er nicht gerade im Einsatz war und wenn doch, wirkte es mehr als würde der Mann gerade gelangweilt am Pissoire stehe und nicht in die Tasten für eine Black Metal Band hauen.

Unterhaltsam aber, dass Satyr die Leute überreden konnte, einen Moshpit in der riesigen Pfütze vor der Bühne zu vollführen, was ihn sichtlich amüsierte. Die Leute legten sich im kühlen Nass und Dreck umso mehr ins Zeug und gaben im Kreis laufend Vollgas. Ansonsten gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer dass auf die volle Länge doch etwas Langatmigkeit einkehrte, was eventuell an der frühen Spielzeit, aber vielleicht auch an den doch sehr gleichförmigen Songs liegt.





Setlist SATYRICON:

Black Crown On A Tombstone
Nocturnal Flame
Now, Diabolical
Deep Calleth Upon Deep
To Your Brethren In The Dark
The Ghost Of Rome
Havoc Vulture
Mother North
Du Som Hater Gud
Fuel For Hatred
K.I.N.G.

An diesem Tag gab es anscheinend zwei Headliner die auch vom Veranstalter in dieser Konstellation so gedacht waren. Als erstes durfte Tarja Turunen ran und wenn man seinen Blick über das schöne Gelände schweifen ließ, viel einem sofort auf, dass bisher noch keiner oder keine so viele Menschen vor die Bühne locken konnte. Wie schon 100 Mal erwähnt, weiblicher Heavy Metal ist hier sehr beliebt. Bei der finnischen Dame mit der Engelsstimme scheiden sich die Geister. Die einen können ihr nach wie vor den Ausstieg bei NIGHTWISH nicht verzeihen, manche vergöttern jeden Ton der gesungen wird und anderen halten sie für arrogant und können mit ihrer Musik nichts anfangen. Polarisieren tut sie auf jeden Fall.

An diesem Abend zeigte sich TARJA jedoch in absoluter Höchstform und überraschte mich mit ihrer offenen fast redseligen und durchaus sympathischen Art. Gesanglich ist die Diva sowieso über jeden Zweifel erhaben und so wurden zu Beginn Songs aus ihrem Solo-Schaffen gespielt. Der Opener „No Bitter End“, das symphonische „500 Letters“ oder „Demons In You“ von ihrem vorletzten Album kamen gut an, sorgten aber noch nicht für die ganz große Stimmung. Beim ersten NIGHTWISH Song war es jedoch dann soweit, „Planet Hell“ wurde lautstark mitgesungen. Auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen, diese Songs sind so einprägsam und stark, dass man einfach mitgehen muss. Der Herr an der Gitarre gab gesanglich wohl sein bestes, konnte jedoch einem Marco Hietala nicht das Wasser reichen.





Um für den nötigen Klassik-Touch zu sorgen durfte Max Lilja am Cello nicht fehlen, der sein Können unter anderem bei APOCAYPTICA erlernte. TARJA nutze ihre 75 Minuten Spielzeit voll aus um auch ältere Stücke wie das ruhige „I Walk Alone“ oder „Die Alive“ von 2007 zu spielen. Nach dem nagelneuen „Dead Promises“ verabschiedete man sich um danach für den bisherigen Höhepunkt zu sorgen. Genau, einen weiteren, NIGWTWISH oder eigentlich viel mehr einen GARY MOORE Song leitete den Zugabenblock ein. Das großartige „Over The Hills And Far Away“, das wirklich jeder mitsang, verlangte nochmals alle Kräfte der Zuseher ehe „Until My Last Breath“ einen gelungenen Auftritt beendete, bei dem ein paar mehr Klassiker ihrer alten Formation wohl für noch mehr Stimmung gesorgt hätte.





Setlist TARJA:

No Bitter End
500 Letters
Demons In You
Love To Hate
Calling From The Wild
Planet Hell(NIGHTWISH)
Victim Of Ritual
Innocence
I Walk Alone
Die Alive
Dead Promises
-
Over The Hills And Far Away (GARY MOORE / NIGHTWISH)
Until My Last Breath


Wer noch nicht genug Frauen-Power an diesem Samstag erleben durfte, der konnte sich eine erneute Dosis bei WITHIN TEMPTATION abholen. Die Holländer sind wahrscheinlich die Speerspitze des Symphonic-Metal, da reicht schon ein Blick auf den mehr als üppigen Bühnenaufbau. Optisch erinnert das etwas an ein Endzeitszenario wo man sich wahrscheinlich an der letzten Veröffentlichung „Resist“ orientierte. Das Album erklomm übrigens bei uns sogar Platz 2 der Charts und bei unseren Lieblingsnachbarn stand man ganz oben am Treppchen. Daher gab es gleich fünf Songs von der neuesten Veröffentlichung, darunter die ersten beiden Songs „Raise Your Banner“ mit The Voice of IN FLAMES Anders Fridén als Einspielung und „The Reckoning“. Die Niederländer sind immer für Überraschungen und neue Wege gut und auch wenn ich mit dem neuesten Streich noch nicht beschäftigte, bleibt alles schnell im Ohr hängen und passt sich gut in das Set ein.

Sharon sowohl optisch wie auch stimmlich spitze motivierte die Anwesenden mit ihr diesen Abend zu zelebrieren. Tanzend, springend oder wild herumlaufend, die dreifache Mutter nutze jeden Zentimeter der Bühne. Bei „Stand My Ground“ zeigten sich Leute dann auch textsicher und das abgefeuerte Feuerwerk sorgte für wohlige Wärme, ehe „The Heart Of Everything“ für etwas düstere Momente sorgte. Danach folgte wohl der absolute Höhepunkt für die Fans des Symphonic Metal. Bei „Paradise (What About Us?)“ stand plötzlich Tarja Turunen auf der Bühne um mit Sharon ihren Hit zu intonieren. Die zwei Damen dürften sich auch privat ganz gut verstehen, wenn man die Chemie beobachtete. Großes Lob auch hier an den Veranstalter, der diesen Moment wohl auch so plante, da man diese beiden am selben Tag buchte.





Auch die Herren an der Seite der Sirene machten ihren Job ausgezeichnet, hielten sich aber bis auf ihre Solo-Momente eher im Hintergrund. Es folgte das eingängige und flotte „Faster“ ehe Sharon bei „Ice Queen“ in der Akustik Version eine Verschnaufpause bekam und hinter der Bühne verschwand. Gegen Ende des Konzertes erlebte eine junge Dame wohl die Überraschung ihres Lebens. Die Sängerin holte sich einen weiblichen Fan aus dem Publikum neben sich, da ihr aufgefallen war, dass diese Dame bisher jede Zeile mitsang. Die Auserwählte durfte dann den ganzen Song „Covered By Roses“ neben der Frontfrau verbringen und ordentlich abfeiern. So geht Fanservice. Nach „What Have You Done“ war dann erstmal Schluss ehe die obligatorische Zugabe folgte. Die wurde gebildet von „Our Solemn Hour“ mit der Ansprache eines gewissen Winston Churchill und dem Klassiker „Mother Earth“ aus den Anfangstagen der Band. Schönes Ende eines tollen Konzertes. WITHIN TEMPTATION waren ein würdiger Headliner des dritten Tages. Auf ein baldiges Wiedersehen in Vizovice.






Setlist WITHIN TEMPTATION:

Raise Your Banner
The Reckoning
In The Middle Of The Night
Stand My Ground
The Heart Of Everything
Angels
Paradise (What About Us?)
In Vain
Faster
Ice Queen
Supernova
Mad World
Covered By Roses
What Have You Done
-
Our Solemn Hour
Mother Earth


Unglaublich, aber es schien als hätte sich nach WITHIN TEMPTATION kein Mensch von der Bühne weg bewegt, denn als Tribal Thrash Legende Max Cavalera und seine Mannen von SOULFYL um 0:50 die Bühne betraten, war der Platz davor noch gewaltig voll. Und so hatte Max die Meute auch von der ersten Sekunde an im Griff. Schon bei „The Summoning“ war die Stimmung grandios, alles bewegte sich, jeder schrie mit und man konnte die Stimmung förmlich explodieren spüren. Kurz, aber ganz gelassen machte der Brasilianer seine Ansagen, während sich die Kollegen Marc Rizzo und Mike Leon bewegungsfreudig und gut gelaunt zeigten. Die Setlist war gespickt mit Krachern der Marke „Plata O Plomo“, „Tribe oder „Babylon“, aber auch einige Kracher vom aktuellen Werk „Ritual“ wurden serviert. Um alles unter zu bringen, was sich so in über 20 Jahren SOULFLY angesammelt hat, verwebte man auch so einiges in verschiedene Medleys. Überraschend und doch irgendwie sympathisch war auch, dass man komplett auf SEPULTURA Klassiker verzichtete. „Was?“ werdet ihr denken – aber seien wir ehrlich, Max hat nach seinem Schaffen dort einfach schon zu viel starkes geleistet, sodass SOULFLY definitiv für sich selbst stehen kann. In einem kurzen Jam gab es aber neben einem SLAYER Riff zumindest eine kurze Erinnerung an seine frühen Tage. Und traditionsbewusst wie der Mann ist, holte er auch noch ein merkwürdiges Instrument, das aussah wie ein riesiger Holzbogen auf dem eine Art Kokosnuss zum Reinsingen montiert war, raus und spielte da etwas das an die „Soulfly“ Instrumentale erinnerte und kurz für Gänsehaut sorgte. Man hatte das Gefühl, Max fühlte sich dort auf der Bühne so wohl, dass ihn nichts und niemand mehr dort runter bekommen könnte, doch nach „Back To The Primitive“ ein Medley aus „Jump The Fuck Up“ (zu dem natürlich fucking nochmal gejumped wurde) und „Eye For An Eye“ sowie dem Anfangsriff von „Crazy Train“, verabschiedete man sich aber dann doch unter tosendem Applaus von Vizovice. Wow, was für ein Ritt – Hut ab, das hätte ich so an diesem Abend nicht mehr erwartet.





Setlist SOULFLY:

The Summoning
Under Rapture
Fire / Porrada
Bleed / Plata O Plomo
Prophecy
Babylon
No Hope = No Fear
I And I
Tribe
Ritual
Black Magic (Jam)
Dead Behind The Eyes
-
Back To The Primitive
Jumpdafuckup / Eye For An Eye
Crazy Train (Part)

So trat man den Heimweg in seine Unterkunft an mit einem Lächeln auf den Lippen und voller Freude auf den letzten Tag des diesjährigen Masters Of Rock, dass noch ein paar Highlights in petto hatte.


FOTOS + E-CARDS
www.mastersofrock.cz

maxomer
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Beitrag vom 30.07.2019
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