JACK FROST   DARKNESS & KERKER  
02.11.2018 @ Stadtwerkstatt

Mittlerweile kann man wirklich sagen “alle Jahre wieder”, laden JACK FROST, meist zur kalten Herbst- oder Winterzeit in die Stadtwerkstatt, um irgendein Event zu zelebrieren. Dieses Mal war es aber nicht irgendein Event, sondern das Vierteljahrhundert, das die Band an diesem Abend feierte, und wer die Linzer Gloom Rocker kennt, der weiß, dass sie sich für solche Anlässe immer etwas Spezielles einfallen lassen.

Und so bekam man bald die erste große Überraschung (die war aber irgendwie auch zu erwarten), denn mit dem langjährigen Weggefährten und Freund Michelle Darkness (END OF GREEN) lud man eine echte Stimmgewalt als Support ein. Doch nicht mit seiner Gothic-Truppe stand oder besser saß der Deutsche auf der Bühne, sondern mit nur mit Klampfer Krik Kerker, der mit Akustik-Gitarre ausgerüstet für Begleitung sorgte. Das machte der Kollege auch vortrefflich, doch über allem thronte die tiefe und eindringliche Stimme von Michelle, der anscheinend nicht zu altern scheint – mag es an der Schminke oder dem Nikotinkonsum liegen, sei dahingestellt – doch während er gefühlt eine Stange wegrauchte, sorgte der Mann mehrmals für Gänsehaut, egal ob mit akustischen Versionen von JF selbst, oder Klassikern wie „Hurt“, „Fly Me To The Moon“, „Turn The Page“ oder „Working Class Hero“. Zwischendurch scherzte Hr. Darkness auch munter, wunderte sich lachend über das Fehlen von Stagedivern und suchte zwischendurch vergeblich am Boden sein Feuerzeug. Das düstere Akustik-Set, das natürlich auch etwas Country-Flair mitbrachte, war schon ein ungeahntes und geniales Highlight an diesem Abend, wollte aber natürlich von den Gastgebern getoppt werden.





Setlist DARKNESS & KERKER:

Crossroads (ERIC CLAPTON)
Paranoid (BLACK SABBATH)
Dark Rolling Skies (ROB COFFINSHAKER)
Last Night Down By The Grave (THE COFFINSHAKER)
Turn The Page (METALLICA)
One (METALLICA)
Folsom Prison Blues (JOHNNY CASH)
Working Class Hero (JOHN LENNON)
Hurt (NINE INCH NAILS)
You Are The Cancer (JACK FROST)
100 Percent Pain (JACK FROST)
My Baby Works In A Liquor Store (JACK FROST)
Fly Me To The Moon (FRANK SINATRA)


Und die Meister der Melancholie legten mit „I Am Your Nightmare“ von der aktuellen EP „The Fall“ auch sofort gekonnt los. Die Stimmung als trage die Band all den Schmerz dieser Welt auf den Schultern, stellt sich somit wieder sofort ein und dieses traurig-wohlige Gefühl, das der einzigartige Sound der Band seit jeher ausstrahlt, war auch sofort da. Mit einem gelungenen Set quer durch die Diskografie, worunter natürlich auch „One Hundret Percent Pain“ und „She Must Come Down“ nicht fehlen durften, sorgte man auch für lauten Applaus. Geredet wurde von Fronter Phred Phinster, der sein Programm sauber durchzog, wie gewohnt nicht wirklich, dafür hatte man zwischen manch Song einen Laudator, der die Gäste, die man natürlich bei einem Jubiläum erwartet, immer wieder ansagte.





Dass Michelle Darkness zurückkehren würde, war da auch jedem klar, doch mit Country Rocker Harry Hurtig, der vor zehn Jahren mit Western Gitarre und Cowboy Hut schon mitwirkte, wurde es interessant, denn einen so fröhlich tönenden Song wie „Seasons In The Sun“ hätte wohl kaum einer an diesem Abend erwartet. Doch es funktionierte, wie man am Publikum, das fest mitträllerte, klar erkennen konnte. Ein weiterer Gast war Helmut Bacher, den vielleicht der eine oder andere noch von der Linzer Death Metal Combo LEGACY OF HATE kennt, der als dritter Gitarrist mitwirkte und für noch mehr Druck sorgte, ehe man zum Finale mit „Black Days, White Nights“ und „Queen“, das unter tosendem Applaus die Band verabschiedete, überging.





Setlist JACK FROST:

I Am Your Nightmare
One Hundret Percent Pain
Half A Man
She Must Come Down
Like Icons We Fall
I Am Nothing
Sink
Everybody Brings Me Down
Seasons In The Sun (TERRY JACKS)
Dark Ages
Losing My Mind
Black Days, White Nights
Queen

Unglaublich, dass bei so drückender und langsamer Musik, die Zeit so schnell vergehen kann, doch JACK FROST schafften es erneut mit Qualität und erdrückendem Sound, die Fans so kurzweilig wie möglich zu begeistern. In diesem Sinne: auf weitere 25 Jahre „Wasted years of Gloom“.


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maxomer
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Beitrag vom 06.11.2018
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