KALTENBACH OPEN AIR 2018: BATUSHKA   MISERY INDEX   BÖLZER   STEEL ENGRAVED   HYPNOS   KATALEPSY   INHUME   IRDORATH   VEINS OF SUFFERING   SEDUCED  
23.08.2018 @ Kaltenbach Open Air

Ende August war es wieder so weit, und das Motto “Der Metalberg ruft” wurde für viele zum Programm. Für so manchen ist das Kaltenbach Open Air das Highlight der Saison, für andere eine Art Familientreffen mit all denjenigen, die sie sonst das ganze Jahr nicht sehen. Auch dieses Jahr wurde ein abwechslungsreiches Billing zusammengestellt, wo für jeden etwas dabei war, sodass dem gemeinsamen Spaß an der Musik nichts mehr im Wege stand!

Letztes Jahr war ja ein Ausnahme-Festival mit drei sonnigen Tagen. Dieses Jahr war die Prognose nur für Donnerstag gut und leider für Freitag und Samstag nicht sehr berauschend, aber dennoch kamen viele zum gemeinsamen Feiern.

Der Startschuss war wie üblich am Donnerstag, und um 15.00 enterten VEINS OF SUFFERING bei einem sehr eindringlichen Intro die Bühne! Die junge Leobener Truppe fand sich erst letztes Jahr zusammen, trat jedoch schon bei einigen Gelegenheiten live auf, und konnte sich trotz der frühen Uhrzeit bereits über relativ viele Zuschauer freuen. Die meisten standen zwar noch im Schatten der hohen Bäume, aber einige Fans feierten doch schon direkt vor der Bühne ab. Es gab druckvollen Melodic Death Metal mit hartem, schreiendem Gesang auf die Ohren, und Sänger Tom animierte die Besucher mit viel Gestik zum Mitmachen, was nach und nach immer mehr gelang. VEINS OF SUFFERING machten ihre Sache als Opener wirklich sehr gut und konnten sich nach diesem Gig sicher über den einen oder anderen neuen Fan freuen.





Aus unserem südlichen Nachbar-Bundesland stammte die nächste Band des Tages. Die Kärntner IRDORATH können bereits auf eine längere Bandgeschichte zurückblicken, und schufen sich innerhalb der Black Metal Szene einen guten Namen. So krochen während des langen Intros schon viele aus ihren Schattenplätzen hervor, um dem druckvollen aber auch sehr melodischen Black Metal zu lauschen, der von tiefen, aggressiv wirkenden Growls ergänzt wurde. IRDORATH traten mit bleich geschminkten Gesichtern auf, die durch das strahlende Sonnenlicht beinahe blendeten. Letztes Jahr erschien das vierte Album der Truppe mit dem Titel „Denial Of Creation“, und natürlich wurde die Gelegenheit genutzt, den Hörern dieses Werk auch live näherzubringen. Mag sein, dass dieser Gig nachts besser gepasst hätte, aber IRDORATH schafften es dennoch, den Hörern einen Hauch Düsternis zu vermitteln.





Intro? Unnötig! Das war die Devise der nachfolgenden Gruppe. INHUME verfolgen bereits seit fast einem Vierteljahrhundert den Weg des Brutal Death Metals, und so gab es von Anfang an einen regelrechten Dampfhammer auf die Ohren der Leute. Solche Gigs sind stets sehr beliebt bei den KOA-Besuchern, und so war der Zuschauerraum gut gefüllt, während sich die Niederländer auf der Bühne austobten. Gleich zwei Sänger sausten quiekend und tief growlend über die Bühne und rannten sich dabei fast gegenseitig über den Haufen. Nebenher betonten sie in deutscher Sprache die große Freude bei diesem Festival aufzutreten, peitschten die Leute ordentlich ein und sorgten damit für eine Mörderstimmung, die bis zum Ende nicht abriss.





Nicht weniger knüppelhart ging es danach bei KATALEPSY zur Sache. Allerdings starteten die Russen mit einem sehr melodischen Intro, danach gab es jedoch nur noch ein mächtiges Brett auf die Gehörgänge. Stakkatoartige Drums, heftige Riffs und ein aggressiv ins Mikro brüllender Sänger, der einen Dauerlauf auf der Bühne hinlegte, so kann man den Gig der Moskauer am besten beschreiben.
Vocalist Igor Filimontsev animierte mit vielen Ansagen und einpeitschender Gestik die Leute zum Mitmachen, was auch immer besser gelang, und neben einigen Headbangern konnten sich KATALEPSY auch über den einen oder anderen Moshpit freuen. Damit lohnte sich die weite Anreise der Truppe auf jeden Fall, und dieser Gig wird wohl nicht nur den Russen in bester Erinnerung bleiben.





Auch wenn danach HYPNOS auf dem Programm stand, so hatte der Gig der Tschechen nichts mit Hypnose zu tun und war alles andere als einschläfernd. Viel Krähen-Deko und ein Transparent mit dem Wortlaut „The Whitecrow“ verwiesen auf das neueste Album, und beim ersten Song trat Bassist und Sänger Bruno mit einer fleischfarbenen Krähenmaske auf, die doch etwas gruselig aussah. Musikalisch gab es harten Death Metal, jedoch mit einigen melodischen Einlagen, was ein gelungenes Hörerlebnis ergab. HYPNOS traten in letzter Zeit gelegentlich in Österreich auf, sodass sich die Tschechen über viele Fans vor der Bühne freuen konnten, die ordentlich Stimmung machten, und so mancher ließ auch begeistert die Mähne rotieren.





Zwar auch relativ druckvoll, aber doch ganz anders als bei den Bands zuvor, war der Gig von STEEL ENGRAVED. Die deutschen Heavy Metaler waren an diesem Festivaltag zwar das extreme Kontrastprogramm, aber dennoch standen viele Leute vor der Bühne, und es wurden im Verlauf des Auftritts immer mehr. Ob das an der hübschen Bassistin lag, oder an den markigen Sprüchen von Sänger Marco Schober, der in breitestem Bayrisch die Leute animierte, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber Fakt ist, dass bei den flotten Klängen mit dem eher hohen Gesang so nach und nach richtige Partystimmung entstand, dass sicher für so manchen der Auftritt noch länger hätte dauern können.





Für viele folgte danach eines der Highlights am Kaltenbach Open Air. Das Duo BÖLZER schuf sich in den letzten Jahren den Ruf, gewaltige Shows abzuliefern, und so waren schon einige Zeit vor dem Beginn die Reihen an der Absperrung dicht gedrängt. Während eines sphärischen Intros betraten die beiden Schweizer die Bühne, und von Anfang an lauschten die Leute gebannt den variantenreichen und kraftvollen Black/Death Metal-Klängen. Kleine technische Probleme zu Beginn wurden während der Überleitung vom Band korrigiert, und danach wurde die immer dichter werdende Atmosphäre durch nichts mehr getrübt. Die Leute bangten eifrig mit, oder standen nur gebannt mit geschlossenen Augen da, und genossen die Musik der Schweizer, die die meiste Zeit in dichten Nebel gehüllt waren, in vollen Zügen. Wer diesen Gig verpasst hat – am 20.10.2018 gastieren BÖLZER im Viper Room in Wien.

Ganz ohne jegliche Melodien kam die nachfolgende Band aus. MISERY INDEX hauten den Leuten ganz einfach brutalen und schnörkellosen Death Metal um die Ohren, und es gab genug, die das einfach nur genossen. Die Amis gaben von Anfang an Vollgas, und auch das Publikum verhielt sich dementsprechend. Viele Headbanger, der eine oder andere Moshpit und jede Menge gebrüllte Begeisterungsrufe umrahmten diesen Gig. So bauschte sich die Stimmung immer mehr auf, und bald entstand daraus ein knochenhartes Happening, bei dem sich Fans und Band gegenseitig aufputschten und völlig verausgabten, und bei dem die Gehörgange vollständig freigeblasen wurden.





Das wiederum war gar nicht so verkehrt, denn als nächstes folgte ein Hörerlebnis der besonderen Art. Wie aus dem Nichts erschienen vor drei Jahren BATUSHKA, und überzeugten mit dem Album „Litourgiya“ auf der ganzen Linie. Seither folgten viele Live-Termine, und so war es nicht verwunderlich, dass die Polen auch am KOA aufschlugen. Leider gab es gewaltige Probleme mit der Technik, sodass aus der geplanten 30-minütigen Umbaupause eine 80-minütige Warterei wurde, was eine deutliche Kürzung des Sets zur Folge hatte. Viel düstere Deko mit Totenköpfen, Kerzen usw. umrahmte den mystischen Auftritt von BATUSHKA, und bald stellte sich das Feeling ein, einer schwarzen Messe beizuwohnen. Die Mischung aus Kirchenmusik und Black Metal mit vielstimmigem Gesang sorgte einfach für ein ganz besonderes Flair, wie man es nicht von vielen Bands dieses Genres kennt, und dem man sich einfach nicht entziehen kann. Aber wer will das schon?





Viel später als geplant kam dann die letzte Band auf die Bühne. Die Beliebtheit von SEDUCED ließ sich sehr deutlich an den vielen Besuchern messen, die trotz der Verzögerung noch am Gelände waren. Mit druckvollen Rhythmen und aggressivem Gesang brachten die Grazer viele zum Mitbangen, und es gab auch welche, die dazu tanzten. Leider schaffte ich es nicht mehr bis zum Schluss zu bleiben, da nach einem 20-Stunden-Tag doch bei mir der Wunsch nach Schlaf übermächtig wurde. Aber ich freute mich doch sehr, dass sich so viele von SEDUCED rausschmeißen ließen.





Weblinks:
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www.facebook.com/veinsofsuffering
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FOTOS + E-CARDS
www.kaltenbach-openair.at

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Beitrag vom 07.09.2018
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