SAINTED SINNERS   GRENZGANG  
17.02.2018 @ Klatschaklab, Wilhering

Einen Tag nach der Veröffentlichung ihres neuen Albums „Back With A Vengeance“ und fast nach einem Jahr in der selben Location, gaben sich SAINTED SINNERS wieder die Ehre mit ihrer Musik den Kaltschaklab in Wilhering auszufüllen. Das Publikum war aber auch dieses Jahr wieder nur geringer Zahl anwesend. Machte aber nichts. Dass man auch vor wenig Publikum einen zünftigen Abend abliefern kann, bewies die Band rund um David Reece (Ex-ACCEPT) und Frank Pané (BONFIRE) auch schon vor einem Jahr. Auch dieselbe Vorband bescherte mir und anderen Gästen ein kurzes Déjà vu.

Um 20 Uhr erklomm diese die Bühne. GRENZGANG aus Linz haben mich ja im Vorjahr nicht wirklich mit ihrem Granitrock überzeugen können. Zu amateurhaft und unprofessionell kam das Ganze rüber. Dieses Mal, muss ich gestehen, haben sie wenigstens musikalisch einigermaßen überzeugt. Der Schlagzeuger war immer im Takt und die Gitarrensolis kamen auch nicht mehr so extrem hölzern und unsicher rüber. Beim Keyboard war es teilweise immer noch etwas holprig und mit dem Dialektgesang von GRENZGANG werde ich wohl in diesem Leben keine Freundschaft mehr schließen. Zu nuschelig kommt der Gesang herüber und man versteht jedes zweite Wort leider nicht. Ist auch nicht schlimm, da die Texte, die ich verstehe, mich auch nicht wirklich inhaltlich überzeugen. Und beim Schreiben dieser traf der Autor mit blinder Sicherheit immer das Wort, dass sich am schlechtesten oder meist gar nicht reimte. Positiv anmerken will ich das DEEP PURPLE Cover von „When A Blind Man Cries“.





Diesen Song, den die Band immer ihrem verstorbenen Sänger widmet, widmete Sänger Mario Puncec bei diesem Auftritt aber seinem letzte Woche verstorbenen Vater. Die Trauer und die Emotionen die Mario in die dargebotene Version einbrachte, überzeugten bis in die letzte Haarspitze. Danach gab es noch ein paar Songs im Dialekt, die sich wie gewohnt mehr oder weniger reimten und unverständlich waren. Mit dem Abschlusssong „Sunst Nix“ (DEEP PURPLEs „Perfect Strangers“) machte man dann den eigentlich heurigen besseren Eindruck wieder komplett zunichte. Da passte wieder gar nichts zusammen. Der Gesang war schräg, die Drums taktlos und die Gitarre kaum zu hören. Das auf der Hammondorgel Dargebotene lässt Herrn Lord sicherlich noch die Woche danach im Sarg rotieren. Aber zum Glück war der Grenzgang danach beendet, bevor er wieder zu grenzwertig werden konnte.





Kurz nach 22 Uhr erklommen dann SAINTED SINNERS die Bühne und starteten ihr Programm mit „Rise Like A Phoenix“, dem Opener ihrer neuesten CD. „Back With A Vengeance“ kam am 16.2. heraus und so konnte man nach einem Konzert in Deutschland, den Abend als zweite CD–Releaseparty bezeichnen. David Reece wirkte aber von Anfang an ziemlich angeschlagen und ein Großteil der Zuschauer, inklusive mir, dachte sich, da wurde wohl schon im Vorfeld zu viel im Backstagebereich gefeiert. David entschuldigte sich auch nach der dritten oder vierten Nummer, dass er schon die ganze Woche krank wäre und auch mit dem Fieber kämpfte. Er überzeugte das Publikum dann doch mit sehr gutem Gesang (natürlich auch nachdem der Mischer fast nach der Hälfte des Konzertes Davids Regler fand und ihn deutlich gegenüber den Instrumente heraushob) und auch die Bedenken er könnte heute noch von der Bühne fallen, lösten sich im Nichts auf. Schlagzeuger Berci Hirleman und Bassist Malte Frederik Burkert lieferten mit dem Rest der Band, die dieses Mal von Andrea Vegori am Keyboard und an der Gitarre unterstützt wurde, einen perfekten musikalischen Abend aus neuen Songs („Burnin The Candle“, „Tell Me I Was Wrong“, „When The Hammer Falls“) und Stücken ihrer ersten Veröffentlichung („Beauty And The Beast“, „Blue Lightning Man“, „Evangeline“) ab.





Frank Pané war sichtlich bester Laune und zeigte nicht nur bei seinem Randy Rhoads Tribute „The Blizzard“ sein Können auf den sechs Saiten. Natürlich dürften auch dieses Mal einige Coverversionen im Programm nicht fehlen und so gab die Band unter anderem „Sweet Emotions“ (AEROSMITH) oder „Crying In The Rain“ (WHITESNAKE) zum Besten.





Nach 1,5 Stunden und „Sainted Sinners“ war dann auch leider schon wieder Schluss mit lustig und nach der Signing- und Fotosession beim Merchstand mit der ganzen Band, konnte man dann den Heimweg zufrieden antreten. War wieder ein gelungener Abend in Wilhering, der eine weitere Fortsetzung auch 2019 vertragen würde. Vielleicht schaffen es ja dann beim dritten Anlauf auch mehr Leute in den Kaltschaklab! Lohnen tut es auf jeden Fall.
www.saintedsinners.com

MadMax
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Beitrag vom 20.02.2018
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