SUMMER BREEZE: VADER   GRAND MAGUS   LOST SOCIETY   BURY TOMORROW   EVIL INVADERS   MANTAR   ALMANAC  
17.08.2016 @ Festivalgelände

Erneut lud das Summer Breeze bereits schon mittwochs nach Dinkelsbühl. Viele folgten dem Ruf und machten die 19. Ausgabe des Mammut-Festivals, das ja nur wenige Tage nach dem Schluss von Wacken startet, trotz einem nicht ganz so ermunternden LineUp zu etwas ganz Besonderem.

Mir persönlich reicht der – sorry – Blödsinn mit den lokalen Blaskapellen schon wirklich. Anfangs ein netter Gag, jetzt nur noch eine sinnfreie Tradition, der merkwürdigerweise immer noch hunderte Metaller voller Begeisterung frönen. So startete das Summer Breeze genau mit eben einer dieser Kapellen um 14:00 Uhr auf der Camel Stage, ehe man dann erst gut zwei Stunden später in der Tent-Stage mit ALMANAC offiziell die Nuclear Blast Label Night eröffnete.

Leider war es uns zeitlich noch nicht möglich vor die Stage zu kommen, als die Supergroup rund um den ehemaligen RAGE-Saitenhexer Victor Smolski das deutsche Publikum mit Songs ihres kürzlich veröffentlichten Debüts „Tsar“ sowie einem alten Rage Song in Form von „Empty Hollow“ begeisterten. Augenzeugenberichten zu Folge ist ein Live-Gig der internationalen Truppe unbedingt bald nachzuholen.

Setlist ALMANAC:

Tsar
Self-Blinded Eyes
Hands Are Tied
Children Of The Future
Nevermore
No More Shadows
Empty Hollow (RAGE-Cover)


Im Anschluss wurde es auf der kleinsten Stage des Festivals gleich so richtig laut. Die Old-School Thrasher EVIL INVADERS aus Belgien erspielten sich in ihren 30 Minuten mühelos einen zukünftigen Slot auf einer größeren Bühne. Was da abging, war furios, heftig und machte einfach Spaß. Im 80er Stil und immer mit Vollspeed, sowie bissigem Kreischgesang, überzeugten Joe und seine Jungs auf ganzer Linie mit dem Material, das vom letztjährigen Debüt „Pulse Of Pleasure“ stammt. Somit kam sowohl auf als auch vor der Bühne gleich mächtig viel Bewegung ins Spiel. Da das Ganze verdammt viel Spaß gemacht hat, haben wir die EVIL INVADERS definitiv nicht zum letzten Male in Dinkelsbühl gesehen, dafür garantiere ich.





Setlist EVIL INVADERS:

Fast, Loud´n´Rude
Driving Fast
Pulses Of Pleasure
Shot To Paradise
Stairway To Insanity
Victim Of Sacrifice


Auf der T-Stage ging es ohne Umschweife mit der nächsten Nuclear Blast Band namens MANTAR weiter. Das Duo gehört zu den jüngeren Signings des Labels und überraschte mit einer heftigen Performance, die auch live nur von den beiden Herren Erinc und Hanno vorgetragen wurde. „Ode To The Flame“, welches erst vor kurzem erschienen ist, überzeugte Fans des Sludge-orientierten dreckigen Metals, trifft aber sicher nicht jedermanns Geschmack, weshalb auch im Publikum etwas verhaltenes, aber sicher nicht negatives Feedback herrschte. Wem die Jungs irgendwie schon bekannt vorkommen, der erinnert sich vielleicht noch dunkel an den kleinen Gig auf der Camel Stage vor gut zwei Jahren. Auch MANTAR werden wohl wiederkehren, worüber sich doch einige der Anwesenden durchaus freuen werden.





Setlist MANTAR:

Praise The Plague
Spit
Cult Witness
Astral Kannibal
Cross The Cross
Era Borealis
The Huntsmen
White Nights
Into The Golden Abyss


Das Summer Breeze ist nicht nur für seine schier unendlich große Zahl an auftretenden Bands bekannt, sondern auch für den Mut zur Abwechslung und so folgte auf der Tent-Stage nach Symphonic und Sludge auch die erste Metalcore-Keule des Festivals. BURY TOMORROW aus Southampton haben neben „Earthbound“, ihrem mittlerweile vierten Album, auch ein paar recht neue Tracks am Start. Diese wollten natürlich gleich auf die deutschen fans losgelassen werden und so war es dann auch. Erste Moshpits bildeten sich zu den spritzigen, melodischen und meist auch recht eingängigen Songs, von denen vor allem „Last Light“ mit seinem hymnischen Chorus hervorstach. Auch die Jungs auf der Bühne bewegten sich dem gespielten Genre entsprechend ausgiebig und freuten sich auch sichtlich über ihren Besuch am Summer Breeze. Der Auftritt der Briten war kurz und knackig und machte Lust auf mehr. Fans des melodischen Metalcores kamen in diesen 40 Minuten gut auf ihre Kosten.





Setlist BURY TOMORROW:

Memories
Lion Heart
Man On fire
Of Glory
301
Garden Of Thorns
Last Light
Earthbound


Apropos Moshpit - es folgten bald die Thrash-Furien von LOST SOCIETY aus Finnland. Auch die Jungs wissen wie man das Publikum in Bewegung hält und gaben von der ersten Sekunde an Vollgas. Ihre ganz eigene Version des Thrash macht Spaß und eignet sich wunderbar für allerlei Spaß im Moshpit und auch die ersten Crowdsurfer wurden gesichtet bzw. von unachtsamen Zuschauern in den vorderen Reihen gespürt. So kamen auch die Securities in den Genuss des Schwitzens. In den knapp 45 Minuten brachte sie auf energische Weise ihre Songs, die überwiegend vom aktuellen Werk „Braindead“ stammten, auf die Bühne. Wer die Jungs schon mal live gesehen hat, weiß, was einen erwartet und freut sich immer wieder auf ein Wiedersehen. Die Thrasher machten an diesem Abend einfach alles richtig, wenn auch das Drum-Solo nun nicht unbedingt nötig gewesen wäre in dem doch recht kurzen Set.

Setlist LOST SOCIETY:

Braindead
Kill (Those Who Oppose Me)
Hollow Eyes
Terror Hungry
Only (My) Death Is Certain
I Am The Antidote
Drum-Solo
Riot


Dass man das Summer Breeze im Jahr 2016 Core-lastiger ausfallen ließ, merkte man bereits am Mittwoch, stand mit den NOVELISTS doch schon die nächste Truppe aus dem Metalcore-Sektor auf der Camel-Stage. Zwar kommen die Jungs djentiger und sperriger daher als die Kollegen von BURY TOMORROW, doch die Band, vor allem deren Sänger Florestan Durand, hatte die Menge perfekt im Griff und spornte diese zu wüsten Mosphits und energischer Beteiligung an der Show an. Da durfte klarerweise auch eine Wall Of Death, die man bei der kleinsten der Festival Stages am Summer Breeze eher selten zu Gesicht bekommt, nicht fehlen. Die Energie des ersten Tages nutzten die NOVELISTS wunderbar und schickten somit die Fans glücklich wieder in Richtung Tent-Stage.





Setlist NOVELISTS:

Intro
Voyager
Gravity
Immedicable
Echoes
Monchos Tonchi
Twenty Years


Dort warteten die Dauergäste des NB-Label Tages, GRAND MAGUS. Es ist immer wieder eine Freude JB, Fox und Ludwig bei der Arbeit zuzusehen. Die Stoner-Doom-Heavy Metal Truppe spielte sich in den letzten Jahren vom Undergroundtipp zum Publikumsmagneten. Kein Wunder, nicht nur das aktuelle Werk „Triumph & Power“ ist mit neuen Hits vollgestopft, mit „On Hooves Of Gold“, „Sword Of The Ocean“ oder „Iron Will“ hat man doch Klassiker für die Ewigkeit im Set. Schon das einleitende Theme vom Arnold Schwarzenegger Klassiker Conan machte schon viel Freude auf die Show, die dann nach einer viel zu kurzen Stunde mit „Hammer Of The North“ seinen letzten von vielen Höhepunkt fand. JB war stimmlich ebenso gewaltig wie der Sound der Band, bei der es immer noch schwer zu glauben ist, dass es sich hier nur um drei Mannen, die die Instrumente bedienen, handelt. Der Applaus, der Geräuschpegel, sowie die lautstark mitgesungenen Publikumspassagen waren enorm und so stellte sich nicht selten Gänsehaut ein. GRAND MAGUS kamen, sahen und spielten Heavy Metal! So soll es auch sein! Gerne wieder.





Setlist GRAND MAGUS:

(Conan Theme)
I, The Jury
Sword Of The Ocean
On Hooves Of Gold
Varangian
Steel Versus Steel
Ravens Guide Our Way
Arv
Triumph And Power
Like The Oar Strikes The Water
Iron Will
Hammer Of The North


Zu später Stunde durften auch einmal mehr die polnischen Death Metal-Urgesteine von VADER die Tent-Stage zum Erbeben bringen. Und das taten Piotr und seine Jungs auch mühelos mit ihrem Death Metal-Orkan. Aktuell veröffentlichten die Polen ja mit "Iron Times" eine neue Ep, die den lang erwarteten Nachfolger von "Tibi Et Igni" überbrücken soll. Auf dem Plan stand aber dennoch ein abwechslungsreiches sowie energisches Best Of, bestehend aus Highlights wie "Wings", "Dark Age", "Sothis", "The Witcher" oder das live immer wieder geniale "Hellelujah!!! (God Is Dead)", das lautstark mitgesungen wurde. VADER sind auch nach 33 Jahren weder leiser noch merklich älter geworden. Das Death Metal-Flaggschiff ist und bleibt eine Live-Bank.

Wer nun noch nicht genug hatte, konnte noch FÄULNIS sowie den BÖMBERS auf die Finger schauen, oder einfach bis in die frühen Morgenstunden Party feiern. Da das Festival aber erst am folgenden Tag so richtig losgehen sollte, war natürlich auch Bett-/Zeltruhe kein all zu großer Fehler.


FOTOS + E-CARDS
www.summer-breeze.de

maxomer
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Beitrag vom 25.08.2016
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