NOVA ROCK: VOLBEAT   ALICE COOPER   DROPKICK MURPHYS   CALIBAN   STEVE N SEAGULLS   ATTILA   KRAUTSCHÄDL   
12.06.2016 @ Pannonia Fields II

Wie man es vom Nova Rock-Gelände kennt, wird man in der Früh nicht von Vogelgezwitscher geweckt, sondern durch die Sonne, die jedes Zelt auf höchst unangenehme Temperaturen aufheizt. Dies geschieht leider auch nicht zu einer angemessenen Zeit, sondern meist schon zwischen 6-7 Uhr Früh. Tag 3 beginnt mit hellem Sonnenschein und einem wolkenlosen Himmel, dies änderte sich jedoch im Laufe des Tages.

Beim ersten Rundgang am Morgen merkte man auch sofort, dass dieses Jahr die Preise wieder gestiegen sind. Ob das wohl an dem Cashless System liegt, da die Veranstalter jedem Verkaufsstand mehrere Handys der Marke Samsung zur Verfügung stellen mussten, bleibt dahingestellt. Das Cashless System funktioniert so: Ihr ladet euch Geld auf eine Karte und diese müsst ihr einfach an die genannten Handys ranhalten und der Betrag wird abgebucht. Mir persönlich hat dieses System sehr gut gefallen, leider verliert man relativ schnell die Übersicht und die Verkäufer können mit Leichtigkeit dem ein oder anderen Betrunkenen alles doppelt verrechnen - möchte ich jetzt aber natürlich niemandem unterstellen.

Den Morgen-Act machte an Tag 3 ATTILA auf der Blue Stage und gut 20 Minuten versetzt dann die Österreicher KRAUTSCHÄDL auf der Red Stage. Einerseits wollten wir uns die Deathcore Band ATTILA ansehen und bekamen Tracks wie „Party With The Devil“ oder „Middle Fingers Up“ zu hören. Auf der anderen Seite standen natürlich KRAUTSCHÄDL auf dem Pflichtprogramm, man muss ja die österreichischen Musiker tatkräftig unterstützen. Alleine um sich Stefan „Sonti“ Sonntagbauer am Bass mit seinem Grimassen anzusehen hat sich der Besuch schon ausgezahlt. Witziger Kerl! Gespielt haben KRAUTSCHÄDL ihre bekannteren Songs wie „Winzerbua“ oder auch „Da Sommahit“. Beide Auftritte dauerten ca. 20 – 30 Minuten und diese machten in Kombination mit dem ein oder anderen Frühstücksbier einen einmaligen Einstieg in Tag 3.





Bevor es so richtig los ging am dritten Tag mit CALIBAN legten wir einen Zwischenstopp bei den Country Musikern STEVE’N’SEAGULLS ein. Bekannt für ihr witziges Bühnensetting waren Pukki und sein Gefolge mit einem Regenbogen-Heißluftballon unterwegs, der von Engel mit Selbstmordbombengürtel begleitet wurde.

CALIBAN, die 1997 unter den Namen NEVER AGAIN gegründete deutsche Metalcore-Band, durfte sogar auf der Blue Stage spielen. Den Anfang machten die Jungs mit „Memorial“ und setzen sofort einen mit „Walk Alone“ nach. Natürlich war Andres Dörner auch mit Songs aus ihrem neuesten Album „Gravity“ unterwegs. So gab es zum Beispiel den Track „Paralyzed“ zu hören. Mittlerweile waren schon wieder sehr viel Core-Begeisterte angereist, sodass sich der Wavebreaker füllte und unter der Hitze der Sonne fleißig gemosht wurde. Man muss zugeben bei den Songs von CALIBAN fällt es einem auch sehr schwer ruhig stehen zu bleiben. Bevor die Herren die Bühne wieder verließen gab es noch „We Are The Many“ und „Nothing Is Forever“ auf die Ohren.





Setlist CALIBAN:

Memorial
Walk Alone
Love Song
Paralyzed
Devil’s Night
Inferno
King
Mein Schwarzes Herz
We Are The Many
Nothing Is Forever

Die darauf folgenden DROPKICK MURPHYS waren ebenfalls ein sehr guter Grund um das Nova Rock 2016 zu besuchen. Jeder der die in Boston gegründete Folk-Punk Band schon einmal gesehen hat, kann dies sicherlich nachvollziehen. So legten Al Barr und die DROPKICK-Gang direkt mit „The Boys Are Back“ los. Es ist immer wieder interessant anzusehen, wie viel Freude Al Barr an seinem Job hat. Sowas wie einen Moment mal ruhig stehen zu bleiben kennt der werte Herr wohl nicht und konnte diese Begeisterung bestens auf das Publikum übertragen. Mit Songs wie „The Fields Of Athenry” forderte die Band das Publikum zum Mitsingen auf. Natürlich durften DROPKICK-Klassiker wie „Rose Tattoo“, „The State Of Massachusetts“ oder „Worker’s Songs“ nicht fehlen. Gegen Ende legten die Jungs noch einmal einen drauf mit Stücken wie „I’m Shipping Up To Boston“ und „Skinhead On The MBTA“. Für mich persönlich waren die DROPKICKS ebenfalls eines der Highlights des Nova Rocks 2016.





Setlist DROPKICK MURPHYS:

The Boys Are Back
Prisoner’s Song
You’ll Never Walk Alone
Citizen C.I.A.
Just What I Needed
Time To Go
Barroom Hero
The Fields Of Athenry
Out Of Our Heads
Rose Tattoo
The State Of Massachusetts
Worker’s Song
I’m Shipping Up To Boston
Kiss Me, I’m Shitfaced
Skinhead On The MBTA


Wie alt war noch einmal der Herr Cooper? Knappe 70 Jahre? Als er auf die Bühne kam, vergaß er diese Zahl wohl, denn herumgelaufen und -gesprungen ist er wie ein 20jähriger. Die ersten drei Songs „The Black Widows“, „Public Animal #9“ und „No More Mr. Nice Guy” brauchte man, um die Performance und die Bühnenshow zu verarbeiten, die soeben geboten wurde. Ich kann an dieser Stelle nur jedem ans Herz legen, wenn man ALICE COOPER sehen kann: Unbedingt machen! Meiner Meinung nach war die Truppe rund um Cooper das Highlight des gesamten Festivals. Jedoch gab es nicht nur beim Frontmann was zu sehen, auch seine Gitarristin Nita Strauss war nett zu beäugeln und strotze nur so vor Power. Bei „Ballad Of Dwight Fry“ wurde er von einer hübschen Ärztin in eine Zwangsjacke gesteckt und dann unter die Guillotine gepackt und geköpft. Danach hielt man den abgeschlagene Kopf ins Publikum. Cover-Songs wie von THE WHO („Pinball Wizard“) oder von MOTÖRHEAD („Ace Of Spades“), eine einmalige Art einen verstorbenen Musiker zu ehren, gab es auch zu hören. Vor der Zugabe hörten wir dann noch „I’m Eighteen“ und „Schools Out“. Da ALICE COOPER schon sichtlich über der geplanten Zeit war, spielte die Band zum Abschied noch den Track „Elected“ und verließ danach die Bühne, um Platz für den Headliner des dritten Tages zu machen.





Setlist ALICE COOPER:

The Black Widows
Public Animal #9
No More Mr. Nice Guy
Under My Wheels
Billion Dollar Babies
Long Way To Go
Woman Of Mass Distraction
Poison
Halo Of Flies
Feed My Frankenstein
Cold Ethyl
Only Woman Bleed
Guilty
Ballad Of Dwight Fry
Killer
I Love The Dead
Pinball Wizard
Fire
Suffragette City
Ace Of Spades
I’m Eighteen
School’s Out
-
Elected


Den Großteil des VOLBEAT-Konzerts musste ich leider aus sicherer Entfernung genießen, denn nach den ersten paar Songs begann es heftig zu stürmen. Den Anfang machten die Dänen mit dem Song „The Devil’s Bleeding Crown“ aus ihrem neuesten Album „Seal the Deal & Let’s Boogie“, das erst am 3. Juni veröffentlicht wurde. Weiter ging es mit „Radio Girl“ und „Sad Man’s Tongue“. An dieser Stelle merkte man bereits, dass jetzt dann das Wetter umschlagen wird. Die meisten Fans ließ das ziemlich kalt und sie feierten fröhlich weiter und genossen ihre Lieblingsband. Im hinteren Bereich konnte man aber schon beobachten, wie sich eine größere Menschenmenge in Richtung Ausgang verzog. Begleitet wurde der Abgang von Songs wie „Lola Montez“ und der Track mit dem witzigen Namen „Hallelujah Goat“. Michael Poulsen warf zwar immer wieder einen Blick ins Publikum ob es seinen Fans gut geht, spielte aber sein Programm weiter und legte mit dem Song „16 Dollars“ noch einmal richtig auf. Mittlerweile schüttete es bereits in Strömen. Gegen Ende war der vordere Wavebreaker mehr Schlamm als fester Untergrund und die Jungs kamen mit Titel wie „Fallen“ und „Doc Holliday“ bereits zum Schluss. Trotz Unwetter wurde fleißig nach Zugabe gerufen und VOLBEAT hatte da noch vier Stücke in der Setlist die gespielt werden sollten. Unter anderem „Seal The Deal“ oder auch „The Mirror And The Ripper“.





Setlist VOLBEAT:

The Devil’s Bleeding Crown
Heaven Nor Heal
Radio Girl
Sad Man’s Tongue
Let It Burn
Lola Montez
Hallelujah Goat
The Lonesome Rider
Guitar Gangsters & Cadillac Blood
For Evight
The Gates Of Babylon
Dead But Rising
16 Dollars
Goodbye Forever
Fallen
Doc Holliday
-
Still Counting
Seal The Deal
Pool of Booze, Booze, Booza
The Mirror And The Ripper


Ein gut gelungener Tag 3! Das Wetter war überwiegend auf unserer Seite bis gegen Abend und mitten im VOLBEAT Konzert überraschte uns dann ein gewaltiger Regenerguss. Man musste hoffen, dass die Zelte alle ordentlich befestigt waren. Als wir auf den Zeltplatz zurück kamen zerdrückte es fast unsere Pavillons von der Wassermasse und wir verbrachten den restlichen Abend damit, das Regenwasser von den Planen runter zu bekommen, genehmigten uns aber bei der harten Arbeit das eine oder andere eingekühlte Bierchen, was es etwas erträglicher gestaltete.
So ging es dann feucht fröhlich in Richtung letzten Festivaltag.


FOTOS + E-CARDS
www.novarock.at

Bollwerk

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Beitrag vom 25.06.2016
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