SABATON   ALESTORM   BLOODBOUND  
13.02.2016 @ Posthof

Mittlerweile bin ich im zweistelligen Bereich angekommen, was die Besuche eines SABATON Auftritts betrifft. Seit dem Gig am Earthshaker-Festival 2007 und dem rasanten Aufstieg der Schweden, ist jeder Besuch in der Nähe fast ein Pflichttermin. Da die Herren rund um Joakim Brodén auch des Tourens nicht müde werden, war es auch nicht schwer, diese Anzahl an Live-Erlebnissen zu sammeln. Und das Interessante dabei: SABATON schafften es auch dieses Mal wieder mich zu überraschen. Auch wenn SABATON noch nie in Linz zu Gast waren, war der Posthof ratzfatz ausverkauft und schon beim Opener BLOODBOUND, die 40 Minuten früher als angekündigt schon auf der Bühne standen, wurde es schon richtig eng im großen Saal.

Die Schweden, die gerade erst ihre erste Live-DVD veröffentlichten, legten einen kurzen, aber auch kurzweiligen Auftritt hin, der aber leider nicht so rund lief, wie erhofft. Bei ziemlich matschigem Sound wollte einfach nicht die nötige Stimmung aufkommen. Der Band selbst merkte man aufgrund von Routine, Erfahrung und sichtlichem Spielspaß nicht wirklich etwas an. Frontmann Patrik Johansson, der sich doch tatsächlich kleine Hörner auf die Glatze implantieren ließ, zeigte sich bei bester Laune und führte souverän durch das Set voller Hits. Darunter das eingängige „Moria“, die MANOWAR-lastige Hymne „Metalheads Unite“ und das doch stark an SABATON erinnernde „Stormborn“. Doch Fans der ersten Stunde warteten natürlich sehnsüchtig auf das finale „Nosferatu“, bei dem aber Patrick stimmlich ziemlich unterging und einfach nicht an seinen Vorgänger Urban Breed, der mittlerweile bei SERIOUS BLACK trällert, heranreichen will. Nichts desto trotz zeigten BLOODBOUND, dass sie einen würdigen Opener abgaben und im Gegensatz zu den folgendne Spaß-Piraten ALESTORM auch wunderbar ins LineUp passten.
[maxomer]





Setlist BLOODBOUND:

Iron Throne
In The Name Of Metal
Metalheads Unite
Moria
Stormborn
When All Lights Fail
Nosferatu

Was die Jungs von BLOODBOUND nicht schafften, sollte nun durch die schottischen Metal-Piraten wieder gut gemacht werden. Die Stimmung tobte schon bevor Frontmann Bowes und seine Jungs auf der Bühne standen. Wie schon am Summer-Breeze oder auch am Christmas Bash segelten ALESTORM unter der Bananen-Ente Fahne, welche es übrigens auch am Merch Stand in Form eines T-Shirts zu ergattern gab. Den Auftakt machten die Jungs mit einem ihrer bekannteren Songs, "Keelhauled", welcher natürlich sofort zum Mitsingen einlud. Weiter ging es ohne viele Worte zu verlieren mit "Over The Seas" und "Magnetic North". Wie so manch böse Zunge behaupten würde, würde die zweite Gruppe von Christopher Bowes, GLORYHAMMER, besser als Vorband zu SABATON passen, meiner Meinung nach machten die Party-Piraten jedoch eine krasse Stimmung und das Publikum sang alle Songs perfekt auswendig mit. Wenn man sich großartige Abwechslung wünscht ist man jedoch bei ALESTORM falsch, sie spielten wie üblich ihre Live-Songs unter anderem auch "Nancy The Tavern Wench" oder "Hangover". Viel Zeit zum Reden war nicht, die Bananen-Ente wurde kurz erwähnt, aber leider nicht erläutert, wie diese zu stande kam, ich schätze es war sehr viel Rum im Spiel, welches zum namensgleichen nächsten Song "Rum" auch passen würde. Bevor ALESTORM die Bühne verließ wurden natürlich die drei unumgänglichen Songs "Shipwrecked", "The Sunk´n Norwegian" und "Walk The Plank" gespielt. Danach verabschiedeten sich die Jungs und man konnte sich mit "Noch Ein Bier" auf die Headliner SABATON vorbereiten.
[bollwerk]





Setlist ALESTORM:

Keelhauled
Over The Seas
Magnetic North
Drink
Captain Morgan´s Revenge
Midget Saw
Nancy The Tavern Wench
Hangover
Rum
Shipwrecked
The Sunk´n Norwegian
Walk The Plank

Nach dieser eigenwilligen Exkursion ins Pirate Pagan-Land, war die Spannung im Publikum förmlich zu spüren. SABATON setzen auf Altbewährtes und starteten erneut mit „The Final Countdown“, ehe „The March To War“ in den All-Time Opener „Ghost Division“ überleitet. Und schon brach ein wahres Power Metal-Feuerwerk los. Die Jungs rund um Joakim fegten wie verrückt über die Bühne, zogen breite Grinser auf und steckten somit sofort den gestopft vollen Posthof bis in die hintersten Reihen an. Auch auf der Tribüne hinten konnten nur die wenigsten ruhig sitzen. Mit „Far From The Fame“ holte man die Meute aber schnell wieder ein Stück runter, ehe man mit „Uprising“ ein eher selten gespieltes Stück präsentierte. Man möchte meinen, SABATON hätten alle Gags in den letzten Jahren verschossen, aber wie schon erwähnt, schafften es die Schweden erneut, den Zuschauern dicke Grinser ins Gesicht zu zaubern. Nach nur wenigen Tracks erschallten bereits die „Noch ein Bier“-Chöre, was Joakim mit einem „No, because swedisch people get naked when they are drunk and then I have to piss“ quittierte. Und prompt rannte er von der Bühne um die Bar zu suchen und überließ den Gitarristen Thobbe und Chris das Feld und auch die komplette Vocal-Arbeit von „Gott Mit Uns“, die sie auch vortrefflich lösten. Der eigentliche Refrain musste aber einem „Noch Ein Bier“ weichen. Im späteren Verlauf ließ sich Mr. Brodén aber dann doch zu dem einen oder anderen Bierchen auf ex hinreißen, verschenkte wie gehabt seine Brille und scherzte munter weiter, während er einige Meter auf der Bühne zurücklegte und auch hier und da mal auf dem immer noch opulenten Panzer, hinter dem Drummer Hannes van Dahl am Drumkit saß, landete. Zu „Resist And Bite“ krallte er sich selbst eine Gitarre, ließ die Solo-Spielchen dieses Mal aber sein. Dafür gab es zu „The Art Of War“ eine kleine Pinkelpause, die Thobbe für ein Ständchen in Form von „Wind Of Change“ nutzte.





Die gut 90 Minuten voller Hits und Kracher vergingen wie im Fluge und schon bald kündigte man den letzten Song mit den Worten: „You have to go home and tomorrow to church!“ an. Doch Chris Rörland zuckte nur mit den Schultern und meinte halb fragend „Metal Church?“, was das unweigerliche Schlusslied in Form von der Partynummer „Metal Crüe“ einleitete. Zuvor wurden klarerweise „Attero Dominatus“, „Primo Victoria“ und „Swedish Pagans“ auch nicht außer acht gelassen.





Setlist SABATON:

(The March To War)
Ghost Division
FAr From The Fame
Uprising
Midway
Gott Mit Uns
Resist And Bite
The Lion From The North
Carolus Rex
Swedish Pagans
Soldier Of 3 Armies
Wolfpack
Attero Dominatus
The Art Of War
Wind Of Change (Refrain)
To Hell And Back
-
Night Witches
Primo Victoria
Metal Crüe
(Masters Of The World)


SABATON kamen, besetzten und siegten. Der Power Metal-Panzer rollt weiter unaufhörlich rund um die Welt und an die Spitze des Genres. Das Phänomen aus Schweden wusste auch im zweiten Tour-Durchgang zum aktuellen Album „Heroes“ zu überzeugen und lässt auf weitere Glanztaten sowohl auf CD als auch live hoffen. Bei der Menge an Hits wäre es aber auch nett gewesen, wenn die Jungs ihr Set auch mal auf zwei Stunden ausdehnen würden. Böse wäre ihnen da sicher niemand.
[maxomer]


FOTOS + E-CARDS
www.sabaton.net

maxomer
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Beitrag vom 16.02.2016
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