BARTHER METAL OPEN AIR 2015 - DEMONICAL   NABELETH   BURNING CROSS   BETALMAND   HAMARSHEIMT  
13.08.2015 @ Barth, Ostsee

Heuer hab ich mich zum dritten Mal auf den weiten Weg an die Ostsee gemacht um drei Tage mit toller Musik verbringen zu können. Der Weg ist zwar weit bis Barth, aber das Barther Metal Open Air ist ein Festival, das den Fans von Pagan/Black/Folk und auch Death Metal alles bietet, was das Herz begehrt. Dafür nimmt man auch gerne 1200 Kilometer Fahrt in Kauf – ich zumindest! Der Wettergott war uns gnädig - drei trockene Tage mit viel Sonnenschein haben das Musikvergnügen ohne Einschränkungen ermöglicht.

Das Festival findet immer bei der Freilichtbühne Barth statt, diese ist sehr nahe am Stadtzentrum gelegen und als Campingplatz dient ein Park, durch den man zur Bühne geht. Für Speis und Trank wird auf einem vernünftigen Preisniveau gut gesorgt und auch der Eintrittspreis ist mit 40 Euro für drei Festivaltage eine echte Okkasion. Die Freilichtbühne ist wie ein Amphitheater mit reichlich Sitzplätzen gestaltet, sodass man von überall beste Sicht hat. Das verleitet natürlich dazu, so manchen Auftritt im Sitzen zu genießen, weshalb der Platz vor der Bühne manchmal leider relativ leer ist.





Schuld daran ist auch vor der Graben vor der Bühne – nur ein schmaler Betonstreifen ermöglicht gute Sicht auf die Bands. Was mir dieses Jahr sehr positiv aufgefallen ist – es wurde in eine neue Licht- und Tonanlage investiert, die das Festivalerlebnis um vieles verbessert hat. Am Sound gab es dieses Jahr wirklich kaum was zu meckern, was ja bei Festivals nicht immer selbstverständlich ist. Und als zusätzliches Schmankerl gab es auch noch Vorrichtungen für Rauch- und Feuersäulen, was besonders im Dunklen sehr gut gewirkt hat.

Neu war, dass das Festival an einem Donnerstag schon begann und für diesen Tag waren nur fünf Bands am Programm, die abgesehen von der letzten jeweils eine Stunde Spielzeit hatten. Was mir dieses Mal auch positiv aufgefallen ist war, dass die Umbaupausen mit 30 Minuten vernünftig kalkuliert waren, so kam es zu keinerlei nennenswerten Verzögerungen. Um 16.45 Uhr begann die erste Band zu spielen - 17.00 Uhr stand aber auf meiner Running Order, die ich mir ein paar Tage zuvor besorgt hatte, und so kam ich leider etwas zu spät. Ich hatte die Berliner Viking Death Metal Band HAMARSHEIMT bereits letztes Jahr bei einem Festival in Deutschland gesehen, und damals haben sie einen recht guten Eindruck bei mir hinterlassen. Die Spielweise von HAMARSHEIMT war sehr druckvoll und das tiefe Growling hat sich gut eingefügt. Obwohl sie Opener waren konnten sie sich über ziemlich viele Besucher auf der Tribüne freuen, vor der Bühne hatten sich nur wenige eingefunden aber die waren dafür sehr fleißig am Headbangen - somit war dieser Gig eine gelungene Sache für Band und Besucher!





Die nächste Band war mir bis zu diesem Moment noch unbekannt. BETALMAND stammen auch aus der Berliner Region und machen Progressive Death Metal. Bei ihrem Auftritt war es schon etwas voller - scheinbar hatten sich schon mehr Leute vom Zeltplatz lösen können - und auch bei der Absperrung zur Bühne war es etwas voller geworden. BETALMAND haben einen ziemlich harten, hämmernden Sound dargeboten und dazu gab es ebensolchen Gesang. Mit einigen netten Ansagen haben sie die Stimmung aufgelockert und zur Feier ihres zehnjährigen Jubiläums am BMOA haben sie an die Fans Pfeffi und Kirschschnaps verteilt, was gerne angenommen wurde und so wurde ihr Auftritt doch noch zu einem richtigen Volksfest.





Danach stand knallharter Black Metal auf dem Programm und als auf einer Bierkiste eine Schüssel mit Blut aufgestellt wurde, hab ich mich schon auf das Schlimmste gefasst gemacht. BURNING CROSS stammen aus Mecklenburg-Vorpommern, also war der Auftritt am BMOA quasi ein Heimspiel für sie. Sie sind schon eine Weile aktiv und so war es nicht verwunderlich, dass der Platz vor der Bühne gut gefüllt war. Alle Musiker - auch die Dame in der Runde - waren düster angemalt und der Sänger hatte sich zusätzlich noch in eine Rupfen-Kutte gehüllt, die er aber später auszog - hat wohl doch zu sehr gekratzt. Sie haben teilweise hämmernden, teilweise melodischen Black Metal dargeboten und der Sänger hat regelrecht entrückt gewirkt. Außer ein Mal Blut in die Menge spucken, hat er sich aber dann doch zurückgehalten. Trotz Sonnenschein haben sie einen schaurig düsteren Auftritt hingelegt, der doch den meisten Anwesenden sehr gut gefallen hat.





Auf die nächste Band war ich schon sehr gespannt. NARBELETH stammen aus Kuba und hatten sich auf den weiten Weg an die Ostsee gemacht, um den Fans des düsteren Black Metal die Ohren zum Klingen zu bringen. Da sie aufgrund der Entfernung kaum einmal wo in unseren Breiten auftreten, haben sich viele die Gelegenheit nicht entgehen lassen, sie auf der Bühne zu erleben. Bei ihrem Auftritt war es schon etwas dunkler und so kamen Corpsepaint, Nebel und Feuerfontänen deutlich mehr zur Geltung als bei den Acts zuvor. NARBELETH besteht nur aus drei Musikern, aber sie haben dennoch raumfüllend für einen mitreißenden Klangteppich gesorgt, der keinen kalt gelassen hat. Man kann nur hoffen, dass sie bald wieder einmal den Sprung über den großen Teich wagen werden, um dann bei mehreren Festivals oder Konzerten aufzutreten - ich denke, viele würden sie gerne bald wieder erleben.





Nach so viel Black Metal wurde der Abend mit Death Metal beendet. DEMONICAL aus Schweden gehören mittlerweile zu den bekanntesten Vertretern dieses Genres, auch wenn sie noch gar nicht so lange aktiv sind (erst seit 2007). So war es kein Wunder dass bei ihrem Auftritt der Platz vor der Bühne und die Sitzreihen voll waren. Bei einem nach militärischem Marsch klingenden Intro, das Insider aus dem Game "Command and Conquer" kennen, betraten sie die Bühne und hatten das Publikum von Anfang an fest im Griff. Viele Fans waren da und haben bei den knochenharten Klängen begeistert mitgebangt, sodass es auf jeden Fall ein gelungener Abschluss des Tages für Band und Besucher war, wie man deutlich an den zufriedenen Gesichtern ablesen konnte.





Das war´s vom ersten Festivaltag - war ein gelungener Start in ein Wochenende der härteren Klänge!


FOTOS + E-CARDS
barther-metal-openair.de

Metalmama
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Beitrag vom 15.09.2015
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