KALTENBACH OPEN AIR 2015: MARDUK   KRISIUN   VALKYRJA   BENIGHTED   HIDEOUS DIVINITY   TORTHARRY   DOOMAS   VOID CREATION   AMONGST THE DECEIT  
21.08.2015 @ Kaltenbach Open Air

Ein neuer Tag erwacht – und auch die Festivalbesucher kamen bei den wärmenden Sonnstrahlen schön langsam wieder in Bewegung!
Ich hatte leider heuer schon zu viele Urlaubstage für Festivals verbraten und so saß ich am Freitag noch in der Arbeit, aber gleich danach bin ich wieder nach Spital am Semmering aufgebrochen. Leider hatte ich dadurch drei Bands verpasst – die Steirer DYSTERSOL, die Wiener ENCLAVE und die Oberösterreicher UZZIEL.

Es waren jedoch noch ziemlich wenige Leute vor der Bühne, als ich es endlich dort hin geschafft hatte. Für mich war somit die erste Band des Tages AMONGST THE DECEIT aus Salzburg. Während eines sehr schönen Intros betraten sie die Bühne und auch als sie zu spielen begannen, war weit und breit kein Sänger zu sehen – der kam erst beim zweiten Track und hat dann sein tiefes Growling erklingen lassen. Sie haben eine sehr harte Spielweise an den Tag gelegt – puren Death Metal sozusagen. Zwischendurch gab es auch schaurige Einspielungen vom Band wie etwa Sirenengeheul, geflüchtet ist deshalb aber keiner. Auch wenn noch nicht sehr viele bei ihrem Auftritt dabei waren – diejenigen die dort waren sind voll mitgegangen und man konnte die eine oder andere Mähne fliegen sehen.





Die nächste Band des Tages ist kurzfristig eingesprungen, nachdem die Veranstalter eine Absage hinnehmen mussten. Die Wiener Death Thrash Metal Band VOID CREATION hat sich sehr darüber gefreut, dass sie für die Metalfans am KOA aufspielen durften und haben mit ihrem hämmernden Sound ordentlich Gas gegeben. Was ich als nette Sache empfand war, dass sie ein Mädel am Bass hatten – meist sind ja die Herren in solchen Bands unter sich. Jedenfalls ist es auch ihnen gelungen einige zum Headbangen zu animieren, auch wenn leider auch bei ihrem Auftritt noch nicht so viele vor der Bühne waren, die die da waren sind aber gut mitgegangen. Aber am Kaltenbach ist es halt so, dass man alle paar Meter jemand Bekannten trifft und dann kann der Weg zur Bühne dann sehr lange dauern.





Danach waren die ersten Gäste aus dem benachbarten Ausland an der Reihe. DOOMAS aus der Slowakei machen ihrem Namen alle Ehre und sie haben sich den etwas ruhigeren Klängen verschrieben. Bei einem sakral wirkenden Intro betraten sie die Bühne und sie haben eine Mischung aus druckvoller und melodischer Spielweise dargeboten und dazu gab es angenehm dunkles Growling. Zwischendurch gab es Klavierklänge vom Band, die teilweise auch Ergänzung zur Livemusik war. Alles zusammen ergab trotz Sonnenschein ein sehr düsteres Ganzes, das nicht nur von mir genossen wurde, sondern auch den anderen Anwesenden gefiel – für mich waren sie auf jeden Fall eine Entdeckung die ich weiterverfolgen werde.





Mit dem Stimmungsvollen war es danach wieder vorbei und es wurde drauf losgebrettert was das Zeug hielt. TORTHARRY stammen aus Tschechien und obwohl sie nur zu dritt auf der Bühne waren haben sie gewaltig für Lautstärke gesorgt und den Fans ihren Death Metal um die Ohren gehauen. Zu hämmernden Drums, rasantem Gitarrenspiel und heftigem Growling gab es als Kontrast sehr nette Ansagen des Sängers. Für einen Lacher hat die Einspielung des „Darth Vader Themes“ gesorgt, aber damit wollten sie wohl eher die Bösartigkeit ihrer Musik unterstreichen. Für mich waren sie eine Spur zu hart, aber nachdem es im Verlauf ihres Auftrittes immer voller wurde, hat es den anderen wohl doch gut gefallen.





Und weitere Bewohner eines Nachbarlandes hatten sich auf den Weg ins Kaltenbachtal gemacht – auch HIDEOUS DIVINITY aus Italien sind Vertreter des Death Metal. Alle Bandmitglieder hatten Hemden mit dem Bandlogo an, so etwas ist scheinbar bei Italienischen Bands üblich. Zu Beginn gab es einen Spruch vom Band: „Tod den weißen Männern“ – woher dieser Spruch stammt konnte ich nicht herausfinden. Der Sänger ist wie ein Wilder über die Bühne gefetzt und hat eine Mischung aus tiefem und hoch kreischendem Growling auf die Leute niedergelassen. Bei ihnen hatten sich endlich mehr Zuschauer vor der Bühne eingefunden – offenbar waren in der Zwischenzeit alle munter - und so konnten sich HIDEOUS DIVINITY über viel Publikum freuen.





Für viele stand danach das erste Highlight des Tages am Programm – die Franzosen BENIGHTED! Ihre Musik nennen sie selbst Brutal Death Grind und genauso hat es auch geklungen. Sie haben eine sehr rasante, hämmernde Spielweise an den Tag gelegt und der Gesang hat zwischen tiefem Growling und Quietschen gewechselt. Zwischendurch gab es auch kurze melodische Einlagen, sodass für Abwechslung gesorgt war. Endlich war es wirklich voll vor der Bühne und es waren viele Fans der Band da, sodass es nicht verwunderlich war, dass bereits beim ersten Titel ein gewaltiger Moshpit eingesetzt hat, der bis zum Ende angehalten hat. Danach konnte man rundum in zufriedene Gesichter blicken – war also eine gelungene Sache!





Nach dem harten Gedresche gab es eine weitere Verlosung von zwei Tickets fürs nächste Jahr und danach stand gepflegter Black Metal am Programm.
Es war gerade dunkel geworden als die Schweden VALKYRJA mit Feuer auf der Bühne begrüßt wurden. Mit düsterem Corpsepaint erschienen sie bei einem tollen Intro und starteten gleich dynamisch durch. Mit ihrer Mischung aus harter und melodischer Spielweise konnten sie alle in ihren Bann ziehen und nach einer Weile erschien auch der Sänger, der in schwarze Fetzen gehüllt war – auch vom Gesicht war nicht viel zu sehen. Er hat wahrhaft entrückt gewirkt und dadurch den düsteren Eindruck noch verstärkt, und auch die wiederholten Feuerfontänen haben für Stimmung gesorgt. So gesehen eine perfekte Vorbereitung auf die nächtlichen Konzerte.





Auch von vielen heiß ersehnt war die nächste Band – die Brasilianer KRISIUN kommen ja nicht so oft in unsere Gegend und so haben es sich fast alle Besucher nicht entgehen lassen, bei ihrem harten Death Metal abzufeiern. Leider hatten sie ihre angekündigte Signing Session nicht eingehalten, was bei einigen für Enttäuschung gesorgt hat, aber das war beim Auftritt schon wieder vergessen. Im Zuge der Veröffentlichung ihres neuen Albums „Forged In Fury“ sind sie auf großer Europatour und haben auch in der Steiermark Station gemacht. KRISIUN haben sehr große Spielfreude an den Tag gelegt und sehr viele haben ihre Mähnen dazu fliegen lassen, und so war für viele dieser Gig ein absolutes Highlight und den meisten ist wohl die Stunde Spielzeit viel zu schnell vergangen.





Auch die Schweden MARDUK waren nicht zur Signing Session erschienen, aber sie haben ja den Ruf etwas „leutscheu“ zu sein, und so hätte es wohl eher verwundert, wenn es geklappt hätte. Bei einem bombastischen Intro und im wabernden Nebel betraten MARDUK die Bühne. Mit schaurigem Corpsepaint zelebrierten sie ihren bretternden Black Metal, und dazu gab es die eine oder andere Feuerfontäne, die in der sehr kalten Nacht mehr als willkommen waren. Mit ihrer intensiven Spielweise und dem harten Growling konnten sie alle begeistern und sie waren wahrhaft ein würdiger Headliner.





Bibbernd vor Kälte habe ich leider SCARECROW NWA aus Graz nicht mehr geschafft und ich bin nach Hause gefahren, aber abgesehen von der Kälte war es ein rundum gelungener Festivaltag!


FOTOS + E-CARDS
www.kaltenbach-openair.at

Metalmama
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Beitrag vom 01.09.2015
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