MASTERS OF ROCK 2015 - WITHIN TEMPTATION   U.D.O.   KAMELOT   BLOODBOUND   THE GENTLE STORM   MERCENARY  
09.07.2015 @ Areál likérky Jelínek

So ein Jahr vergeht wirklich wie im Flug - kaum hat man seine Campingutensilien abgebaut und schaut wöchentlich auf die Masters Of Rock-Homepage welche Bands denn dieses Mal spielen, ist man auch schon wieder im Auto Richtung Tschechien unterwegs. Gut ausgerüstet und noch besser vorbereitet ist die Vorfreude auf den neunten Tripp auf das Gelände der Jelinek Schnapsbrennerei riesengroß. Man weiß ja inzwischen wo man zeltet, wo man sein Bändchen bekommt und wie hier alles so abläuft. Routine hat auch seine schönen Seiten. Das Billing dieses Jahr haut einen nicht sofort aus den Latschen, ist aber recht gut sortiert und viele namhafte Bands finden sich aber trotzdem und Geschmäcker sind ja verschieden. Nach getaner Arbeit die erste flüssige Verstärkung in Händen machten wir uns auf den Weg zum recht gut gefüllten Gelände, um den Klängen von MERCENARY zu lauschen.
[AndyVanHalen]

Bei unserer Ankunft standen die Dänen nämlich bereits auf der Bühne, die souverän ihr Programm runter spielten. Gut eingespielt und mit viel Elan gaben die Jungs ihr Bestes und versuchten die verschwitzte Zuschauerschafft in den Griff zu bekommen. Die Stimmung war demnach ganz gut, aber noch nicht umwerfend. Nach wie vor trauere ich dem alten LineUp mit den Gebrüdern Sandagar nach. MERCENARY spielen heute starken Modern Metal, doch die Intensität der alten Prog-Meisterwerke wie „11 Dreams“ oder „Architect Of Lies“ bringen René Pederson und seine Jungs heute einfach nicht mehr hin. Dennoch brachte man mit „World Hate Center“ einen schönen Klassiker, während natürlich die beiden aktuellen Werke das Set dominierten. Ein gelungener Einstieg in das Festival war es für uns allemal.
[maxomer]





Im Anschluss freute ich mich besonders auf THE GENTLE STORM. Auch wenn das Debüt „The Diary“ nicht ganz die Qualität eines AYREON-Werkes hat, so steht der selbe Mastermind dahinter; Arjen Lucassen war jedoch wie erwartet nicht anwesend. Dafür vertrat ihn die charmante und sympathische Niederländerin Anneke van Giersbergen mehr als würdig. „Endleass Sea“ und „Heart Of Amsterdam“ brachten sofort das gelungene Feeling vom Album, doch Anneke ließ sich für diese Tour so einiges einfallen und brachte auch den einen oder anderen Song ihrer Band THE GATHERING, während mich „Fallout“, welches sie gemeinsam mit DEVIN TOWNSEND aufnahm dann noch mehr überraschte. Das Sahnehäubchen waren aber dann die beiden AYREON Klassiker „Isis And Osiris“ und „Valley Of The Queens“ von „Into The Electric Castle“. Anneke und ihre Mannschaft spielte sich schnell in die Herzen der Fans und waren definitiv nicht zum letzten Male Gast in Vizovice.
[maxomer]





Setlist THE GENTLE STORM:

Endless Sea
Heart Of Amsterdam
Brightest Light
The Storm
Eléanor (THE GATHERING)
New Horizons
Valley Of The Queens (AYREON)
Isis And Osiris (AYREON)
Fallout (DEVIN TOWNSEND)
Strange Machines (THE GATHERING)
Shores Of India

KAMELOT sind auch keine Unbekannten am Masters Of Rock, durfte doch Tommy Karevik seine Feuertaufe vor zwei Jahren auf dem Festival erleben. So präsentierten sich Thomas Youngblood und seine Truppe kompakter und eingespielter als zuvor. Die intensive Show erzeugte sofort eine dichte Atmosphäre und neue Songs des kürzlich veröffentlichten „Haven“ fügten sich nahtlos an Klassiker wie „Karma“, dem flotten „Center Of The Universe“ oder „Ghost Opera“. Tommy hatte sichtlich gute Laune und auch wenn Alyzza White-Gluzz zurzeit mit ARCH ENEMY auf Tour ist, mussten wir auf weibliche Live-Vocals nicht verzichten. Nach knapp einer Stunde verzog sich die Band aber bereits hinter die Bühne, um nochmal Energie für „Sacremony“ und „March Of Mephisto“ zu tanken. KAMELOT haben wieder zu alter Stärke gefunden und untermauert, dass Tommy ein würdiger Nachfolger für Roy Khan ist. Mir persönlich fehlt der Mann mit der einzigartigen Stimme nach wie vor, doch KAMELOT wissen wie man eine gelungene Show abliefert und somit ist und bleibt die Truppe eine feste Live-Größe.
[maxomer]





Setlist KAMELOT:

Rule The World
Torn
The Great Pandemonium
Veil Of Elysium
Karma
Revolution
Center Of The Universe
When The Lights Are Down
Insomnia
Ghost Opera
Forever
-
Sacrimony (Angel Of Afterlife)
March of Mephisto

Pünktlich zur hereinbrechenden Nacht betrat ein gewisser Udo Dirkschneider die Bühne, der hier kein Unbekannter ist, da wir 2011 schon die Ehre hatten. Vom ersten Song an herrschte positives Staunen um den kleinen Mann mit der großen Stimme. U.D.O. erwischte einen ausgezeichneten Tag, sowohl der Sänger konnte stimmlich bei Krachern aller „Man And Machine“ oder „Metal Heart“ überzeugen, die echt gute Laune versprühten und auch seine Mannschaft agierte sehr souverän. Vielleicht lag es ja an diversen Mitgliederwechseln, dass hier der Jungbrunnen gefunden wurde. Neben den beiden Gitarristen Andrey Smirnov und Kasperi Heikkinen sitzt Sven Dirkschneider an den Drums und keiner der drei Musiker ist länger als drei Jahre in der Band. Hier haben sich anscheinend die richtigen gefunden.

Im Jänner erschien das neue Album der Deutschen und daher war es nicht verwunderlich, dass neue Nummern wie „Speeder“, das live gut funktionierende „Decadent“ oder „Pain“ den Weg in die Setlist schafften. Als fette Zugabe, war ja klar, durfte ein bisschen Nostalgie versprüht werden mit ACCEPT-Klassikern á la „Fast As a Shark“ und einem lautstark mitgesungenen „Balls To The Wall“. Immer wieder ein Brecher. Auch wenn man den wieder gefundenen ACCEPT vielleicht nicht das Wasser reichen kann, echt starker Gig des kleinen Mannes - U.D.O. geht immer.
[AndyVanHalen]





Setlist U.D.O.:

Speeder
Blitz Of Lightning
King Of Mean
Decadent
Black Widow
Never Cross My Way
They Want War
Animal House
Man And Machine
Faceless World
Pain
Untouchable
Metal Machine
Metal Eater
-
Metal Heart
Fast As A Shark
Balls To The Wall

Den Höhepunkt des heutigen Tages lag wie so oft in den Händen des schönen Geschlechtes. Sharon den Adel, ihres Zeichens Sängerin und Augenweide der holländischen Symphonic Metaller von WITHIN TEMPTATION, kam sah und siegte. Perfekte Stimme, gute Songauswahl, eine eingeschworene Truppe von ausgezeichneten Musikern und eine Abwechslung im Stil, die andere Bands dieses Genres wohl auch gerne hätten. Eröffnet wurde das Set mit zwei Nummern vom 2011er Werk „The Unforgiving“. Das starke und flotte „Faster“, das lautstark mitgesungen wurde und „In The Middle Of The Night“ ließen die Herzen der Fans von Beginn an höher schlagen. Hatte Sharon eigentlich schon einmal einen schlechten Tag? Ich kann mich nach unzähligen Shows eigentlich nicht erinnern. Doch auch die Herren lieferten eine starke Performance ab, ließen jedoch Sharon den Vortritt und hielten sich außer bei diversen Solos im Hintergrund.





Eine Reise zu den Anfängen der Band gehörte natürlich ebenfalls zum Programm und so wurden „Ice Queen“ und die Zugabe „Mother Earth“ am frenetischsten mitgesungen. Ein weiterer Höhepunkt stellte das Cover von LANA DEL RAY dar, „Summertime Sadness“ in der Version der Niederländer sorgte für eine ausgelassene Atmosphäre. Die stimmungsvolle Bühnendeko, die leuchtenden Sterne und das sexy Outfit der Frontdame verwöhnten auch das Auge bei weiteren Hits wie „The Heart Of Everything“ oder dem gefühlvollen „Covered By Roses“ vom Letztwerk „Hydra“ - was für eine wunderbare Nummer. Wer hier nicht mitsang, dem war nicht zu helfen. Und so verging die Zeit wie im Flug und der beste Auftritt des Tages ging blitzschnell zu Ende. WITHIN TEMPTATION sind ein Live-Garant und daher wohl auch Dauergast in Vizovice.
[AndyVanHalen]





Setlist WITHIN TEMPTATION:

Paradise (What About Us?)
Faster
In The Middle Of The Night
Fire And Ice
Our Solemn Hour
Stand My Ground
The Cross
Dangerous
And We Run
Summertime Sadness (LANA DEL RAY)
Iron
The Heart Of Everything
What Have You Done
Ice Queen
-
Sinéad
Covered By Roses
Mother Earth

Den ersten Tag beendeten, wie nicht selten, Schweden als Late-Night Special in Form von BLOODBOUND, die bereits ihren vierten Auftritt auf dem Masters Of Rock ablieferten. Einer davon ging damals komplett im Sturm unter. Auch wenn es mittlerweile scheißkalt wurde, blieben unzählige tapfere Power Metal-Fans vor der Bühne stehen und feierten mit den Nordmännern eine starke und ausgelassene Show voller Hits und Hymnen. Da BLOODBOUND ihre Show mitfilmten, gaben sie sich natürlich umso mehr Mühe um Stimmung zu machen, was aber dank Hits wie „Moria“ oder „Book Of The Dead“, die lautstark mitgebrüllt wurden, keine schwere Aufgabe war. Auch das neue Material funktionierte bereits wunderbar, vor allem das starke „Nightmares From The Grave“ mit den Kinderchören sorgte für Gänsehaut oder das intensive „Iron Throne“, während die Hymne „Metalheads Unite“ nochmal die Zuschauer forderte. Das große Finale fand wie immer in Form von der Überhymne „Noserferatu“, die damals noch von Urban Breed eingesungen wurde, statt und beendete die Nacht gegen 2:00 Uhr morgens mit einem Knall. Die Schweden sind mit ihrer energischen Bühnenperformance live immer wieder eine Ohrenweide und für Power Metal Fans sowieso ein Muss.
[maxomer]





Setlist BLOODBOUND:

Bloodtale
Iron Throne
When Demons Collide
In The Name Of Metal
When The Kingdom Fall
Moria
Nightmares From The Grave
Metalheads Unite
When All Lights Fail
Book Of The Dead
Metal Monster
Stormborn
Nosferatu

Im Anschluss konnte noch eine Zeit lang weitergefeiert werden, da die Bier- und Sliwovice-Stände noch offen hatten und das Gelände sowieso Tag und Nacht begehbar ist. Das meiste Feiervolk wanderte aber gen Zeltplatz oder ins Hotel um Kraft zu tanken.


FOTOS + E-CARDS
www.mastersofrock.cz

AndyVanHalen
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Beitrag vom 17.07.2015
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