HAMMERFALL   ORDEN OGAN   SERIOUS BLACK  
10.02.2015 @ Arena

Nach einer kreativen Schaffenspause und einigen Umbesetzungen meldeten sich die schwedischen True Metal-Veteranen HAMMERFALL mit dem neuesten Werk „(r)Evolution“ sehr anständig zurück. Live waren die Herren sowieso immer sehenswert, mit dem neuen Material waren also zusätzlich schnell Gründe gefunden, nach Wien zur aktuellen Tour der Herren, die sie aktuell gemeinsam mit den Deutschen Epic Power Metallern ORDEN OGAN sowie der neuen Supergroup SERIOUS BLACK bestreiten, zu pilgern.

Den Anfang machten die besagten All-Stars, die aber live ohne Roland Grapow (MASTERPLAN, Ex-HELLOWEEN) und Thomen Stauch (Ex-BLIND GUARDIAN, SAVAGE CIRCUS) auskommen müssen. Fronter Urban Breed (Ex-BLOODBOUND), Gitarrist Dominik Sebastian (EDENBRIDGE), Mario Lochert (EMERGENCY GATE) und Jan Vacik (Ex-DREAMSCAPE) fanden aber nicht minder prominenten Tour-Ersatz. So griff FIREWIND-Gitarrist und Keyboarder Bob Katsionis in den Sechssaiter, während Rami Ali (FREEDOM CALL) hinter den Trommeln Platz nahm. Bei unserer Ankunft gaben die Herren bereits Vollgas mit ihren Hits und Hymnen des kürzlich erschienen Debüts „As Daylight Breaks“. Bei gutem, aber noch nicht perfektem Sound machten flotte Kracher wie „Older And Wiser“ oder „Setting Fire To The Earth“ schon mächtig Spaß. Das hochmelodische „High And Low“ wurde nicht umsonst als Single gewählt und kann auch live punkten, vor allem da schon einige Fans fleißig mitträllerten. Urban und seine Mannen waren bei bester Laune und feuerten fleißig an. Die ausverkaufte Arena füllte sich auch schon fast bis zum Anschlag, weshalb Temperatur und Stimungspegel kontinuierlich stiegen. Nach nur knapp 30 Minuten mussten sich die Jungs aber mit dem zuerst veröffentlichten Song „I Seek No Other Life“, der nochmal richtig Bewegung in die Bude brachte, wieder verabschieden. Ein Wiedersehen gab es aber nur wenige Minuten später zum ausführlichen Fotoshooting, Gesprächen und Signing beim Merch-Stand bei mit der sympathischen Truppe, die live bereits gewaltig was vorlegen konnte.





Setlist SERIOUS BLACK:

(Temple Of The Sun)
Akhenaton
Setting Fire To The Earth
High And Low
Older And Wiser
Sealing My Fate
I Seek No Other Life

Da hatten ORDEN OGAN natürlich im Anschluss leichtes Spiel das Publikum bei Laune zu halten. Auch wenn die Jungs mit ihren epischen und überlangen Songs nicht ganz so zünden konnten, war der Auftritt der vier Deutschen ein nicht minder interessantes Erlebnis. Die Jungs sahen eher wie Waldmenschen denn Power Metaller aus. Mit langen Mähnen, Rauschebärten und eigenwilligen Outfits waren sie schon eine lustige Erscheinung. Noch dazu kam das nicht aufhören wollende verschmitzte Grinsen von Gitarrist Tobi. Frontmann Seeb Levermann gab alles, man merkte aber doch, dass er sich beim Gesang mit der Gitarre in der Hand hier und da doch etwas schwerer tat, als es sich auf den Alben anhört. Musikalisch gab es nichts zu bemängeln, denn eine Führung durch die Diskografie wurde souverän durchgezogen und mit Bangern wie dem flotten „Deaf Among The Blind“ kam auch richtig Bewegung ins Publikum, während „We Are Pirates“ oder das eingängige und abschließende „The Things We Believe In“, bei dem das Publikum fleißig miteinbezogen wurde, für ausgelassene Stimmung sorgten. Auch das neue Material von „Ravenhead“ kam bereits gut an, wobei mir „F.E.V.E.R.“ etwas zu oft und penetrant seinen Refrain aufs Auge drücken wollte. ORDEN OGAN konnten zwar, wie eingangs erwähnt, nicht ganz so exzellent zünden, bewiesen aber, dass auch sie eine routinierte und absolut ernst zu nehmende Live-Band sind, die man gerne wieder zu Gesicht bekommt.





Setlist ORDEN OGAN:

(Orden Ogan)
F.E.V.E.R.
To New Shores Of Sadness
The Lords Of The Flies
To The End
Ravenhead
We Are Pirates
Deaf Among The Blind
The Things We Believe In

Die Spannung stieg ins Unermessliche, in der mittlerweile bis zum Anschlag gefüllten Arena spürte man Anspannung und Vorfreude zugleich, als endlich ein paar grinsende Schweden die Bühne betraten und bei gelungenem Sound und schickem Bühnenaufbau in ihr Set einstiegen. „Hector´s Hymn“ vom aktuellen Output wurde gleich mächtig abgefeiert und lautstark mitgesungen. Frontmann Joacim Cans, mittlerweile mit Vollbart, zeigte sich von seiner besten Seite und verdammt gut aufgelegt. Doch nicht nur der Vollbart war ungewohnt, sondern der junge Mann hinter der Bühne den Fans natürlich unbekannt, hat der langjährige Drummer Anders Johansson doch erst kürzlich seinen Abschied bekannt gegeben und wurde durch David Wallin ersetzt. Aber auch Bassist Frederik Larsson fehlte aufgrund von Nachwuchs. Doch alte HAMMERFALL-Veteranen erkannten mit Glatzkopf Stefan Elmgren gleich einen alten Bekannten, spielte dieser doch über eine Dekade die Gitarre für HAMMERFALL. Die Band wirkte dennoch eingespielt wie eh und je und zog eine bewegungsfreudige und vor lauter Elan ansteckende Show mit toller Lichtshow durch, mussten aber leider auch auf Pyros und dergleichen verzichten.





Mit „Renegade“ kam bald der erste Klassiker, der von den Fans lautstark mitgeschmettert wurde, während man mit Songs wie „B.Y.H.“ und der Hitsingle „Blood Bound“ eine Zeitreise durch die Diskografie startete. Die Ohrwürmer „Heeding The Call“ und „Let The Hammer Fall“ dürfen sowieso in keinem Set fehlen und dank eines sehr unterhaltsamen Instrumental-Medley brachte man auch noch „Riders Of The Storm“, "Hero´s Return“ und „Dragon Lies Bleeding“ unter. Der Clou beider Sachen – Stefan Elmgren schnappte sich eben mal eine Gitarre und drückte seinen Bass zwischendurch Pontus in die Hand. So rockten Stefan, Pontus und natürlich auch Bandboss Oscar Dronjak bravourös inklusive Gitarrenakrobatik durch dieses einmalige Medley und gingen fließend in „Raise The Hammer“ über, ehe man mit dem regulären Programm weiter fuhr. Zwischendurch wurde die Band vorgestellt, bei dem derbes Gepose von Oscar und ein paar Scherzchen auf Kosten des einen oder anderen Bandmitglieds natürlich nicht ausblieben. Die Überballade „Glory To The Brave“ sorgte für gänsehauterzeugende Chöre und Nostalgie, ehe man mit „We Wan´t Back Down“ nochmal einen neuen Hit raus haute und sich bald dem Zugabeblock widmete, ohne großartig lange hinter der Bühne zu verweilen. Auch die neue Single „Bushido“ scheint sich einen festen Platz in der Setlist erarbeiten zu können, während wie Joacim schön betonte, keiner ohne „Heart´s On Fire“ gehört, erlebt und mitgebrüllt zu haben, die Halle verlassen sollte. Gesagt getan – die Arena erbebte noch ein letztes Mal und ließ nicht zum ersten Mal an diesem Abend den Dienstagabend zum Wochenende werden.





Setlist HAMMERFALL:

Hector´s Hymn
Any Means Necessary
Renegade
B.Y.H.
Blood Bound
Heeding The Call
Let The Hammer Fall
Live Life Loud
Instrumental Medley:
(Genocide, Hero´s Return, The Dragon Lies Bleeding, Riders Of The Storm)
Raise The Hammer
Threshold
Last Man Standing
Glory To The Brave
We Won´t Back Down
HammerFall
-
Templars Of Steel
Bushido
Heart´s On Fire
(Dreams Come True)

HAMMERFALL sind wieder da. Hector´s Hammer hatte in den 90 Minuten nicht einmal verfehlt und zeigte, dass die Schweden auch heute noch eine feste Größe in der Szene sind und live in ihrer Pause absolut nichts verlernt haben. Man kann sich sowohl auf die Hammerschwinger als auch auf die Supporter in der kommenden Festival-Saison gewaltig freuen.


FOTOS + E-CARDS
www.hammerfall.net

maxomer
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Beitrag vom 12.02.2015
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