KISSIN´ DYNAMITE   UMC   SPITFIRE  
18.10.2014 @ Backstage

Die Jungspsunde von KISSIN´ DYNAMITE sind drauf und dran ihren großen Durchbruch zu feiern – verdient wie ich finde. Das aktuelle und vierte Werk „Megalomania“ zeigt die Jungs entgegen dem Titel zwar eigenständig, ambitioniert und energiegeladen, aber ebenso bodenständig. Weg vom typischen Glam-Rock hin zum abwechslungsreichen und meist rasanten Heavy Metal mit unzähligen Hooklines und hymnischen Mitsingparts. Dass das Ganze live funktioniert, zeigten sie uns bereits am Hellskitchen und obwohl nur ein neuer Track gespielt wurde, war klar, dass das Material auf den Bühnen Europas problemlos zünden sollte.

Zuvor durften aber die Herren und Lokalmatadoren von SPITFIRE den Abend im gut gefüllten Werk des Backstage eröffnen. Die Deutschen machten von Anfang an gute Stimmung, gaben Gas und hatten sichtlich Spaß auf der Bühne. So ließen sich auch die Besucher halbwegs von der Mischung aus Southern Rock, Hillbilly und etwas Punk anstecken. Irgendwie fühlte sich das Gebotene wie eine Mischung aus VOLBEAT, BLACK STONE CHERRY und den ONKELZ an, der Funke wollte trotz grundsolidem Rock´N´Roll und genug Pfeffer nicht vollends überspringen. Als Opener machte das Münchner Trio aber eine absolut solide Figur.

Es folgten die mir bisher gänzlich unbekannten UMC. Als Duo präsentierten sich die Musiker als merkwürdiges Projekt, denn geboten wurden nur eine Live-Gitarre und Drums, der Rest kam komplett vom Band und war wahre Qual. UMC covern nämlich die aktuellsten und nervigsten Hits er Charts – „die Top 10 wie sie eigentlich klingen sollte“, nannte es Gitarrist Nils Lesser. Neben den beiden Stand ein Pappkamerad auf der Bühne, dessen Gesicht immer den aktuellen Interpreten zierte. Angefangen von Nervensäge Nummer eins PHARRELL WILLIAMS. Sein One-Hit-Wonder wurde so wie es ist übers Band eingespielt, während die Jungs ihre Gitarre würgten, bzw. das Drumkit zerlegten. Man muss schon festhalten, dass die beiden ihre Instrumente absolut beherrschen, doch die Sinnhaftigkeit hinter so einer Aktion kann ich nicht ganz nachvollziehen. Hört sich der Fan von KISSIN´ DYNAMITE oder anderen Metalkapellen heimlich im Keller diese Songs an und wünscht sich Riffs und Doublebass dazu? Also ich nicht, denn HELENE FISCHERs „Atemlos“ oder PITBULL „Timber“ klingen dadurch auch nicht weniger nervig, nur halt härter. Aber die anscheinend noch immer an den Wiesen-Nachwirkungen leidenden Müncher hatten teilweise Alkohol sei Dank ihren Spaß. Der Kuttenträger widmete sich dann lieber genervt seinem Bier. Nach sechs Songs war zum Glück aber schon wieder Schluss.

Setist UMC:

Happy (PHARELL WILLIAMS)
Timber (PITBULL)
Wake Me Up (AVICII)
Atemlos (HELENE FISHER)


Apropos Kuttenträger – neben dem überraschend vollen Werk, war auch das Publikum nicht gerade sterotyp. Vom Capy-Träger wie man ihn bei HATEBREED antrifft über den Kuttenträger bis hin zu dem bei SODOM anzutreffenden Veteranen war hier alles und in jedem Alter vertreten. Die Schwaben KISSIN DYNAMITE haben wohl bei ihren vielen Auftritten im Vorprogramm von DRAGONFORCE, auf diversen Festival und am Free & Easy wohl für bleibenden Eindruck gesorgt. Somit war schon beim Opener „D.N.A.“ vom aktuellen Werk, der lautstark mitgebrüllt wurde gleich großartig. Da machte sich der Mut, dass die Jungs gleich zwei weitere neue Hits nachschoben mehr als bezahlt, denn auch die Hynme „Running Free“ und der UpTempo Kracher „VIP In Hell“ wurden kräftig abgefeiert, und das obwohl das Album erst ein paar Wochen zu haben ist. Fronter Hannes stand sowohl begeisterung als auch Unglaube über die Stimmung und die fette Resonanz von den Fans im Gesicht, ließ sich aber nicht aus dem Konzept bringen und führte souverän durch das Set.

Das die Jungs schon auf auf der Bühne stehen seitdem sie 16 sind sieht man, denn der Auftritt ließ absolut keine Wünsche offen und so zeigten sich auch ältere Hits wie „Money, Sex & Power“ oder „She´s A Killer“ keinen Deut weniger ambitioniert. Doch Gänsehaut kam dann erst bei der Ballade „Fireflies“ auf, vor allem beim Fronter, der verblüfft die Fans den Großteil des Textes übernehmen ließ. Sehr unterhaltsam war auch die etwas schräg anmutende Nummer „Six Feet Under“ die eher selten zum Live-Repertoire zählt. Außerdem gab es noch ein Drumsolo und zum Schluss hin auhc nochmal einen Schlenzer zurück zu den Anfagen in Form von „Steel Of Swabia“ ehe sich Hanner ausgiebig bedankte, da in diesem Moment ja auch ACCEPT in München aufspielen und dank KD auf gut 800 Zuseher verzichten musste, was für einige Lacher sorgte. Die Zeit verging wie im Flug, aber natürlich ließen sich die sympathischen Schwaben nicht lange bitten und boten als Zugabe noch zwei weitere Hits vom vorherigen Album „Money, Sex & Power“ als würdigen Abschluss.





Setlist KISSIN´ DYNAMITE:

D.N.A.
Running Free
VIP In Hell
She´s A Killer
Money, Sex & Power
Maniac Ball
Drum Solo
God In You
Love, Hate Me
Six Feet Under
Fireflies
Sex Is War
Hysteria
Steel Of Swabia
Ticket To paradise
-
I Will Be King
Operation Supernova

Mit diesem starken Album von dem gleich sieben Songs zu hören waren und einem nicht minder imposanten Auftritt inklusive rauchenden Dynamit-Stangen auf den Amps, zeigen KISSIN DYNAMITE, dass die Zukunft ihnen gehören könnte. Schon jetzt schaffen sie es in einer Headliner-Show keine Sekunde an Energie zu verlieren und sind auf dem besten Weg in ein paar Jahren auch das eine oder andere Festival zu zu später Stunde zu rocken. Dank harter und ehrlicher Abend hätten es die Jungs jedenfalls redlich verdient.
www.kissin-dynamite.de

maxomer
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Beitrag vom 21.10.2014
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