ROCK FOR ROOTS - TAG1: DER WEG EINER FREIHEIT   CRUACHAN   AETHERNAEUM   STRYDEGOR   SICKNESS   DRENGSKAPUR   XICUTION   FJOERGYN  
05.09.2014 @ Freilichtbühne Nauen (D)

Ich hatte schon seit einigen Jahren immer wieder vom Rock for Roots gehört aber bisher hatte ich es nie geschafft es zu besuchen. Das Rock for Roots findet immer Anfang September auf der Freilichtbühne Nauen statt – ca. 50 Kilometer östlich von Berlin. Es ist ein sehr schönes Gelände – umgeben von Bäumen. Der Sitzbereich ist wie ein Amphitheater aufgebaut und die Bühne überdacht. Einen Campingplatz gibt es nicht weit vom Gelände entfernt auf einem Sportplatz. Der Eintrittspreis ist mit 35 Euro für 2 Tage sehr günstig und auch die Verpflegungspreise sind nicht übertrieben hoch. Bier gab es für 2,50 Euro und was zu Essen ab 3 Euro aufwärts. Das Angebot war sehr abwechslungsreich – Knoblauchbaguettes, einen Fischstand, eigentümlicherweise auch einen Süßigkeitenstand, aber das Highlight war eine Gulaschkanone, wo neben Gulasch auch Bohneneintopf geboten wurde! Es wurde also wirklich sehr gut für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt.

Auch das Wetter war sehr schön. Also alles perfekt bis auf eines – zahlreiche Mücken hatten es auf das Blut der Besucher abgesehen – ein Mückenspray wäre hilfreich gewesen, das hatte ich leider nicht mit.

Pünktlich um 17.00 betrat die erste Band die Bühne. XICUTION waren Opener. Rot angeschmiert haben sie dem Publikum ihren beinharten Death Metal präsentiert. Die Brandenburger Band besteht seit 2011 und sie haben schon 2 Alben veröffentlicht. Es waren zu dieser Zeit noch nicht sehr viele Besucher anwesend, aber einige hatten schon auf den Rängen Platz genommen und ein paar Headbanger haben die Musiker direkt an der Bühne angefeuert. XICUTION haben bei dieser Gelegenheit auch angekündigt, dass es für ein Bandmitglied der letzte Auftritt war und ihm alles Gute gewünscht – eine nette Geste!





Als nächstes betraten nur zwei Musiker die Bühne – die Berliner DRENGSKAPUR treten aber immer nur zu zweit auf. Sie sind seit mehr als 10 Jahren aktiv und es gibt auch mehrere Alben von ihnen. Sie waren in schwarze Kutten gehüllt und haben dem Publikum ihre Mischung aus hartem und melodischem Black Metal präsentiert, der von kratzigem und monotonem Gesang begleitet wurde. Sie haben eine sehr sphärische Stimmung erzeugt und waren so sehr in ihre Musik versunken, dass sie die Signale, ihren Auftritt zu beenden, nicht registriert hatten, so dass ihnen der Strom abgedreht wurde. Ein sehr seltsames Szenario.





Danach waren die Lokalmatadore SICKNESS aus Nauen an der Reihe. Diese Band hat sich eigentlich schon vor vielen Jahren aufgelöst, ist aber letztes Jahr wieder auferstanden – ob auf Dauer weiß man nicht. Musikalisch haben sie eine sehr harte Mischung aus Black und Death Metal mit reichlich aggressivem Gesang dargeboten und sie haben dem mittlerweile zahlreicher erschienenen Publikum einen tadellosen Auftritt präsentiert. Man darf gespannt sein, wie es mit dieser Band weitergeht.





Dann wurde es zum ersten Mal ziemlich voll vor der Bühne – STRYDEGOR aus Mecklenburg-Vorpommern waren an der Reihe und viele waren gekommen um ihrem Melodic Death Metal mit Viking-Einflüssen zu lauschen. Der Mikroständer war mit der Mecklenburgischen Fahne verziert worden. STRYDEGOR sind seit 2007 aktiv und haben kürzlich ihr drittes Album mit dem Titel „Enraged“ veröffentlicht und sie hatten von den ersten Klängen an ihr Publikum voll im Griff. Zu Beginn standen sie nur zu dritt auf der Bühne, ab der Hälfte des Auftrittes kam aber ein vierter Mann dazu, der voraussichtlich fixes neues Bandmitglied wird. Auf jeden Fall haben sie ein begeistertes Publikum hinterlassen und auch ich freue mich schon darauf, sie irgendwann wieder einmal auf der Bühne zu erleben.





Nach den rasanten Klängen waren wieder ruhigere am Programm – AETHERNAEUM aus Berlin waren die nächste Band. Ich hatte sie heuer schon zum dritten Mal gesehen und jedes Mal haben sie es geschafft, das zahlreich erschienene Publikum mit ihrem äußerst stimmungsvollen Folk/Black Metal zu faszinieren. Dieses Mal hatten sie noch ein besonderes Extra zu bieten. Da es bei ihrem Auftritt schon dunkel war, kam dies auch voll zur Geltung. Tänzerinnen die mit Feuerkugeln und anderen brennenden Teilen jonglierten, waren mit AETHERNAEUM auf der Bühne und waren eine wunderbare Ergänzung zur klangvollen Musik – ein Auftritt, der sicher allen in bester Erinnerung bleibt.





Und wieder ein Schwenk in eine andere Richtung – die Iren CRUACHAN betraten urig gekleidet die Bühne. Diese Band aus Dublin besteht schon seit mehr als 20 Jahren und hat auch mehrere CDs veröffentlicht, aber sie haben in den letzten Jahren nicht im Deutschsprachigen Raum gespielt. Deshalb waren CRUACHAN für viele ein Grund zum Rock for Roots zu kommen. Der Platz vor der Bühne war bei ihrem Auftritt gut gefüllt und gleich von Anfang an gab es einen Moshpit nach dem anderen. CRUACHAN haben mit ihrem Celtic Folk Metal alle mitgerissen. Bei ihnen steht die Musik im Vordergrund – Gesang kommt eher spärlich vor. Es wurden auch immer traditionell Irische Klänge eingefügt und sie haben eine sehr dynamische Spielweise hingelegt. Aber zwischendurch wurde auch eine sehr schöne Ballade dargeboten – ein sehr gemischtes Programm also, mit dem sie ihr Publikum fasziniert haben.





Danach wurde es wieder düsterer auf der Bühne. Die Würzburger DER WEG EINER FREIHEIT waren an der Reihe. Sie sind seit sechs Jahren aktiv und haben in der Zeit einiges veröffentlicht. Auch sie hatte ich heuer schon live erlebt und viele Fans waren gekommen um direkt vor der Bühne zu ihrem harten Black Metal mitzubangen. Sie spielen großteils bretternden Black Metal mit sehr kratzigem, tiefen Gesang, streuen aber auch immer melodische Einlagen ein, was die Sache sehr abwechslungsreich macht. Leider war bei ihrem Auftritt sehr wenig Licht, deshalb sind da kaum gute Fotos gelungen.





Als letzte Band wäre an diesem Abend die Thüringer Epic Black Metal Band FJOERGYN am Programm gestanden, aber bedingt durch die lange Anreise war ich schon ziemlich müde und habe das Gelände früher verlassen. Aber da ich FJOERGYN dieses Jahr schon auf zwei Festivals erleben durfte, war der Verlust nicht so groß für mich und nachdem ich wohl auch nächstes Jahr mehrere Festivals besuchen werde, gibt es sicher wieder einmal eine Gelegenheit sie zu sehen.

Ein wunderbarer Festivaltag mit leider sehr wenigen Besuchern ging zu Ende aber der Eindruck von diesem Festival war äußerst positiv.


FOTOS + E-CARDS
www.rock-for-roots.de

Metalmama
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Beitrag vom 16.09.2014
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