HELLSKITCHEN FESTIVAL - TAG1: MAJESTY   CORRODED   NITROGODS   CYPECORE  
29.08.2014 @ Oberwiesenacker

Zum familiären Ausklang der Festival-Saison begab sich Earshot spontan entschlossen nochmal zu unseren Nachbarn nach Bayern, um gemeinsam mit einigen Headbangern im sehr ländlich gelegenen Oberwiesenacker nochmal die Sau raus zu lassen. Das Hellskitchen Festival lud bereits zum fünften Male und holte schon Kaliber wie MAROON, VOLBEAT, RAGE oder EKOTMORF neben lokalen Formationen auf die Bühne. Zwar gab es auch einen Campingplatz, wo bereits am Freitag am späten Nachmittag tolle Festival-Atmosphäre herrschte, doch zum Glück mussten die Besucher nicht auch vor der Bühne der eisigen Kälte trotzen, da man eine kleine aber feine Halle zur Verfügung hatte.

Beim Eintreffen gegen 19:00 Uhr lief alles Dank der netten und professionellen Veranstalter reibungslos und so konnte der Spaß für uns mit den NITROGODS auch schon losgehen, wenn auch mit leichter Verzögerung, die sich aufgrund eines Staus einstellte, wie Gitarrist Henry Wolter zwischendurch verkündete. Neben sympathischen Ansagen und dem einen oder anderen Scherz servierten Wolter (Ex-PRIMAL FEAR), Klaus Sperling (Ex-FREEDOM CALL) und „Oimel“ Larcher astreinen Rock irgendwoe zwischen MOTÖRHEAD, AC/DC und ZZ TOP und hielten dabei mit ihren Texten über Benzin, Sex, Whiskey und weitere Klischees („Gasoline“, „Whiskeys Wonderland“ oder „Zombietrain“)das Publikum mühelos eine Stunde bei Laune. Da nahm man sich auch gerne selbst etwas auf die Schippe und Klaus kam auch immer wieder hinter seinem Drumkit hervor, um unter anderem den Rhythmus auf der Bier-Flasche vorzugeben, womit sie beweisen wollten, dass sie auf Playback verzichten können und stimmten dazu passend „Lipsynch Stars“ an. Das Trio hatte sichtlich Spaß und fühlte sich mehr als wohl auf der Bühne, was sich mühelos auf das leider doch recht überschaubare, aber deshalb nicht weniger enthusiastische Publikum, übertragen ließ.





Wer auf rotzigen Rock mit viel Wucht und einer guten Prise Spaß steht, der hat mit den NITROGODS absolut was zu entdecken. Das deutsche Trio sind die geborenen Anheizer und haben mit diesem Auftritt auch Lust auf ihr bald erscheinendes zweites Werk gemacht.

Setlist NITROGODS:

Black Car Driving Man
Gasoline
At Least I´m Drunk
Zombietrain
Lipsynch Stars
Wasted In Berlin
Neuer Song
Whiskey Wonderland

Kurze Zeit später folgten die mir bisher nur teilweise bekannten Schweden von CORRODED. Die Herren haben nun schon zehn Jahre auf dem Buckel, was man ihnen bei ihrer tighten und gelungenen, sowie energischen Performance - trotz einiger Besetzungswechsel - auch ansah. Die Nordmänner gaben von der ersten bis zur letzten Minute an Vollgas und rockten sich gewaltig und unaufhaltsam durch ihr Set. Bei ganz gutem Sound kam der doch sehr amerikanisch tönende Stil irgendwo zwischen Biker-Rock und Metal der Männer aus Ange fett und drückend aus den Boxen. Die Stimmung war sofort grandios und Hits wie „Age Of Rage“, das dem einen oder anderen Battlefield-Zocker bekannt sein dürfte, „I Am The God“, welches sich Fronter Jens Westlin mal eben selbst widmete oder das heftige „Plant A Fist In My Face“ zündeten sofort, was Moshpits, fliegende Matten und tosenden Jubel zum Ergebnisse hatte. So war sowohl vor, als auch auf der Bühne für etwas mehr als eine Stunde für wirklich viel Bewegung gesorgt, was bei den kühlen Temperaturen auch gar nicht so verkehrt war. Alternativ zum zur Metal-Aerobic mit CORRODED konnte man sich aber auch an den Grillerein oder dem mittlerweile im freien angezündeten Lagerfeuer erwärmen. CORRODED schafften es aber mühelos, einen Großteil der angereisten Musikliebhaber mit ihrer furiosen Show vor der Bühne zu bannen. Gerne dürfen uns die Schweden bald wieder besuchen.





Es sollte nicht lange dauern, dann durften auch schon die Headliner des Abends ran. Die True Metal Urgesteine MAJESTY mussten sich ja schon so einiges mitmachen. Frontmann Tarke MS Maghary wechselte schon unzählige Male sein LineUp, so auch kürzlich wieder am Bass passiert, ein Album unter dem Namen METALFORCE und so manch Problemchen konnten aber der Band sichtlich nichts anhaben. Die Truppe befindet sich, wie man an der starken Performance sofort erkennen konnte, in der Form ihres Lebens und haben verdammt viel Freude an ihrer Arbeit. Mit dem neuen Opener „We Want His Head“ ging sofort die Post ab, während man mit dem Klassiker „Hail To Majesty“ noch einen drauf setzte. Das Set bestehend aus neueren Hits, Tracks der beiden zuletzt veröffentlichten Alben wie dem hymnischen „Banners High“ oder der Ballade „Take Me Home“, sowie Gänsehautklassikern wie dem unvergleichlichen „Sword & Sorcery“ und dem furiosen „Heavy Metal Battlecry“. Sie begeisterten mühelos die Zuschauer und ließen diese bald im Chor mitsingen. Das nutzte Tarek natürlich auch aus und band das Publikum immer mal wieder ein, während Pyros für Wärme und optischen Pepp sorgten. Doch auch die Band, vor allem die Gitarristen Tristan und Robin, wirbelten wie verrückt über die Bühne. Dass MAJESTY eine starke Live-Band ist, konnte ich ja bereits erleben, doch was die fünf Männer hier für eine energiegeladene Show ablieferten, die wie im Flug verging, hätte ich so nicht ganz erwartet. Die Fans dankten ihnen diesen Einsatz mit lautstarken Zugabe-Rufen, die mit dem Mitsing-Track „Metal Union“ auch geliefert wurde.





Viel zu schnell verging diese geniale Show, bei der sowohl Musiker als auch Fans richtig auf ihre Kosten kamen. Ein paar mehr Klassiker hätte ich mir zudem noch gewünscht, doch ich bin mir sicher, dass wir die True Metal Veteranen nicht das letzte Mal in unserer Gegend angetroffen haben.





Setlist MAJESTY:

We Want His Head
Hail To Majesty
Time For Revolution
Metal Law
Banners High
United By Freedom
Heavy Metal Battlecry
Into The Stadiums
Take Me Home
Thunder Rider
Sword & Sorcery
-
Metal Union


Doch das solls noch nicht gewesen sein. Es stand noch ein Late-Night Special in Form von CYPCORE an. Noch nie gehört, noch nie gesehen, dacht ich mir, doch der Name der Band konnte schon verraten, worum es bei den Deutschen gehen soll. Industrieller Metal mit etwas Thrash und dichter Atmosphäre wurde geboten. Da wurde der Stimmung zu Liebe auch auf jegliche Ansage verzichtet und so sprach die brachiale, teils aber monotone Musik, die entfernt an Truppen wir RAMMSTEIN, ROB ZOMBIE oder DEATHSTARS erinnerte, sowie das geniale post-apokalyptische Outfit der Truppe. Zwar war eine Stunde mit Songs der beiden bereits veröffentlichten Alben eine Spur zu eintönig, was die Intensität des Auftritts mit viel Nebel, Pyros und Leds an den Brustpanzern aber wieder halbwegs ausglich. Auf jeden Fall ein gelungener Abschluss des ersten Tages am Hellskitchen.








FOTOS + E-CARDS
www.hellskitchenfest.com

maxomer
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Beitrag vom 03.09.2014
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