BARTHER METAL OPEN AIR - TAG2: HELLSAW   HEIMDALLS WACHT   ADORNED BROOD   CREATURE    ODROERIR   HYPNOS   HEATHEN FORAY   NERVECELL   NEMESES SOPOR   SARKRISTA  
16.08.2014 @ Barth, Ostsee

Nach einer Regennacht, die aber trotzdem bei den meisten Besuchern die Freude nicht getrübt hat, stand der zweite Tag des Barther Metal Open Air an. Auch die Sonne war wieder zurückgekehrt und hat sich den ganzen Tag immer wieder blicken lassen. Einem perfekten Festivaltag stand also nichts mehr im Wege.

Dieser begann schon um 12.15 mit SARKRISTA, einer Black Metal Band aus Hamburg, die in voller Montur auftrat – also Kutte, mit Corpsepaint oder Tuch vor dem Gesicht, was bei dem strahlenden Sonnenschein nicht ganz so den schaurigen Effekt hatte, wie das in der Dunkelheit der Fall gewesen wäre. Aber sie haben einen schön düsteren Auftritt hingelegt und dass trotz der frühen Uhrzeit die Sitzbänke gut gefüllt waren und sich auch einige Besucher vor die Bühne gestellt und mitgebangt haben, wird SARKRISTA sicher gefreut haben – auch wenn sie natürlich der Musik entsprechend düster geblickt haben. Ist ja sonst oft nicht so einfach als Opener zu spielen.





Aus dem schönen Dresden stammte die nächste Band des Nachmittags. Auch NEMESIS SOPOR haben sich musikalisch dem Black Metal verschrieben, allerdings dem weniger satanischen sondern mehr dem melodischen. Sie sind seit 2008 aktiv und haben auch bereits zwei Alben veröffentlicht. Sie konnten mit ihrer druckvollen Spielweise gepaart mit tollen Klängen auf der ganzen Linie überzeugen und es gab doch einige im Publikum, die bei ihrer Musik ordentlich mitgebangt haben – ist ja immer das schönste Kompliment für eine Band, wenn ordentlich die Köpfe kreisen.





Anschließend waren NERVECELL an der Reihe. Diese Trash/Death Metal Band hat ja schon öfter auf Festivals gespielt und so mittlerweile einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangen können. Das Besondere an ihnen ist ihre Heimat – Dubai – also nicht unbedingt eine Gegend, die man mit harten Metalklängen in Verbindung bringt. Ihr Intro war etwas orientalisch angehaucht aber danach wurde nur noch mit voller Härte dahingebrettert und das Publikum vor der Bühne ging voll mit. NERVECELL haben vollen Einsatz gezeigt und sicher bei vielen einen bleibenden Eindruck hinterlassen.





Der Samstag war quasi der Österreicher-Tag am BMOA – gleich zwei Österreichische Bands hatten sich auf den weiten Weg an die Ostsee gemacht. Als erste waren HEATHEN FORAY aus der Steiermark an der Reihe. Mit ihrem Heathen/Viking Metal konnten sie während ihres doch schon einige Jahre dauernden Bestehens auch in Deutschland viele Fans gewinnen, was man an der großen Besucheranzahl bei ihrem Auftritt deutlich erkennen konnte. Alle waren voll dabei und die Stimmung war genial, teilweise wurde auch lautstark mitgesungen und sogar der Steirische Titel vom neuen Album „Mei Laund“ wurde ordentlich abgefeiert, obwohl den Text wohl kaum jemand verstanden hat. Für HEATHEN FORAY hat sich der weite Weg auf jeden Fall gelohnt und sie haben sicher weitere Deutsche Fans dazugewonnen.





Weiter ging es mit HYPNOS aus Tschechien. Sie können bereits auf 25 Jahre Bandgeschichte – mit fünf Jahren Unterbrechung - zurückblicken und haben auch einige Alben veröffentlicht. Sie hatten dämonische gestaltete Transparente mit der Jahreszahl ihrer Gründung aufgestellt und mit viel Nebel erschienen sie auf der Bühne. Musikalisch haben sie sich dem Death Metal verschrieben, allerdings streuen sie immer wieder melodische Elemente ein, was die Sache recht abwechslungsreich macht. Viele waren gekommen um bei ihrer intensiven Spielweise heftig mit zu bangen oder sich von ihrer Musik „hypnotisieren“ zu lassen, und für HYPNOS war dieser Auftritt sicher auch ein sehr positives Erlebnis.





Danach wurde es „mittelalterlich“ auf der Bühne – die seit mehr als 15 Jahren aktive Thüringer Folk Metal Band ODROERIR war an der Reihe, um ihren zahlreich erschienenen Fans einen tollen Auftritt zu bieten. Leider sind sie durch die Vielzahl der Instrumente bei sieben Musikern nicht in den vorgesehenen 30 Minuten mit Aufbau und Soundcheck fertig geworden und so war ihr Gig deutlich kürzer als geplant. Nach wenigen Titeln wurde der Auftritt vom Veranstalter abgebrochen, obwohl das Publikum schwer begeistert von der Darbietung von ODROERIR war und toll mitgefeiert hat. Der Veranstalter wurde mit jeder Menge Buhrufen bedacht, aber leider ist bei Festivals meist der Zeitplan ziemlich straff und so mussten sie wohl oder übel die Bühne verlassen.





Vom Folk Metal gab es einen ziemlich akkuraten Wechsel zur extrem düsteren Seite. Die dämonisch geschminkten Musiker der Baden-Württemberger Black Metal Band CREATURE erschienen auf der Bühne. Auch sie haben bereits eine langjährige Bandgeschichte aufzuweisen, in der sie mehrere Alben veröffentlicht haben. Ihre Musik war eher von hämmernder Art, aber ziemlich ruhig und sehr intensiv und leider war der Sound bei ihnen etwas scheppernd. Obwohl bei ihrem Auftritt nicht so viele Leute direkt vor der Bühne waren, waren die Sitzplätze gut gefüllt mit aufmerksamen Zuhörern.





Nach diesem Ausflug in die Welt der Düsternis stand wieder Frohsinn auf dem Programm. Die Folk Metal Band ADORNED BROOD aus Nordrhein-Westfahlen ist bekannt für ihre mitreißenden Auftritte und auch dieses Mal war es nicht anders. Das Podest vor der Bühne war bis zum letzten Platz gefüllt und die Fläche bis zu den Sitzreihen wurde zum Tanzen genützt – ein Pärchen hat sogar Walzer zu ihrer Musik getanzt. Sie haben viele ihrer beliebten Titel gespielt und bei „Sieben Tage“ hat die ganze Arena mitgesungen. ADORNED BROOD sind wirklich eine Bereicherung für jedes Festival!





Nach diesem schweißtreibenden Gig waren wieder ernstere Töne an der Reihe. Die Pagan Black Metal Band HEIMDALLS WACHT, die auch aus Nordrhein-Westfahlen stammt, tritt nur sehr selten auf und viele waren sicher deshalb zum BMOA gekommen, um sie live erleben zu können. Sie traten mit zwei Sängern auf, die abwechselnd Growling und Klargesang zum Besten gaben und hatten das Publikum sofort fest im Griff. Die Bühne wurde mit Westfahlen-Fahnen geschmückt und von HEIMDALLS WACHT wurde ein mitreißender Auftritt geboten, der die vielen Zuschauer restlos begeistert hat. Bei keiner anderen Band waren die Ränge dermaßen voll.





Noch vor Mitternacht waren die zweiten Österreicher an der Reihe. Die Black Metal Band HELLSAW, die auch aus der Steiermark stammt, hatte sich für einige Zeit aufgelöst, obwohl sie weitum eine große Fangemeinde hatten, aber seit einer Weile spielen sie wieder Liveauftritte. Viele waren gekommen um sie auf der Bühne zu erleben. HELLSAW traten mit Corpsepaint auf, um die Düsternis ihrer Musik noch zu unterstreichen und sie hatten ihr Publikum fest im Griff. Auch für sie hat sich die weite Reise auf jeden Fall gelohnt – das Publikum hat es ihnen mit lauten Beifallsbekundungen gedankt.





Die beiden letzten Bands des Abends, die erst weit nach Mitternacht zu spielen begonnen hätten, hab ich leider verpasst. Die Schweden LORD BELIAL und die Polen PLAGA wären es zwar sicher wert gewesen sie noch anzuschauen, aber da ich am nächsten Tag sehr früh aufstehen musste, habe ich sie aus Vernunftsgründen nicht mehr angeschaut und bin dann doch mal schlafen gegangen.

Das Barther Metal Open Air war wieder einmal eine rundum gelungene Sache und auch vom Wetter her hat es sehr gut gepasst. Die Bandauswahl war abwechslungsreich und es war wirklich für jeden etwas dabei. Voraussichtlich werde ich mich auch nächstes Jahr wieder auf den weiten Weg an die Ostsee begeben und ich kann es nur jedem anraten, es mir gleichzutun – man kann es ja auch mit einem netten Urlaub verbinden.


FOTOS + E-CARDS
barther-metal-openair.de

Metalmama
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Beitrag vom 03.09.2014
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