BARTHER METAL OPEN AIR - TAG1: MISTUR   BORNHOLM   NEGATOR   XIV DARK CENTURIES   AETHERNAEUM   KROW   IRRBLOSS   HANGATYR   CARTHAUN   DRACONIS INFERNUM  
15.08.2014 @ Barth, Ostsee

So wie letztes Jahr hab ich mich heuer wieder auf den weiten Weg an die Ostsee gemacht, um zwei Tage mit toller Musik verbringen zu können. Der Weg ist zwar weit bis Barth, aber das Barther Metal Open Air ist ein Festival, das den Fans von Pagan/Black/Folk und auch Death Metal alles bietet, was das Herz begehrt. Dafür nimmt man auch gerne 1200 Kilometer Fahrt in Kauf – ich zumindest!





Das Festival findet immer in der Freilichtbühne Barth statt, die auch für andere Events genützt wird. Diese ist sehr nahe am Stadtzentrum gelegen und als Campingplatz dient ein Park, durch den man zur Bühne geht. Für Speis und Trank wird auf einem vernünftigen Preisniveau gut gesorgt und auch der Eintrittspreis ist mit 35 Euro für zwei Festivaltage eine echte Okkasion.
Die Freilichtbühne ist wie ein Amphitheater gestaltet und es gibt auch reichlich Sitzplätze, die auf einem Hügel angeordnet sind, sodass man von überall beste Sicht hat. Das verleitet natürlich dazu, so manchen Auftritt im Sitzen zu genießen, weshalb der Platz vor der Bühne oft relativ leer ist.

Bedingt durch Stau, der durch urlaubsfreudige Ostsee-Urlauber erzeugt wurde, hab ich leider die erste Band LOST WORLD ORDER verpasst, aber diese Thrash/Death Metal Band aus Bielefeld hatte offenbar einige Fans dort, weil die Arena bei meiner Ankunft bereits ganz gut gefüllt war.
Die erste Band für mich an diesem Tag war DRACONIS INFERNUM. Sie waren der beste Beweis für den internationalen Touch dieses Festivals - DRACONIS INFERNUM stammen aus Singapur und sie haben sich auf die weite Reise nach Deutschland begeben, um dem Publikum ihren Black Metal zu präsentieren. Sie haben in den letzten Jahren bereits einige Alben veröffentlicht, aber wahrscheinlich auch durch die große Entfernung sind sie in unseren Breiten nicht so bekannt. Mit dämonisch bemalten Gesichtern und teilweise in Kutten gehüllt haben sie mit schnellem Black Metal ihr Publikum begeistert und als sie zum Abschluss ihres Auftrittes ein BATHORY-Cover gespielt haben, hatten sie alle Anwesenden auf ihrer Seite. Ich bin mir sicher, dass sie durch ihren Auftritt am BMOA einige neue Fans dazugewonnen haben.





Als nächste waren die deutschen Black Metaller CARTHAUN an der Reihe. Sie erschienen schwarz angeschmiert auf der Bühne. Auch sie haben in den letzten Jahren mehrere Alben veröffentlicht und sind wohl innerhalb der Deutschen Musikszene den meisten ein Begriff, wie man an den vielen Fans erkennen konnte. Sie spielen beinharten Black Metal, streuen aber auch immer wieder melodische Einlagen dazwischen. Durch das hoch montierte Mikro und durch das Singen mit erhobenem Kopf entstand sehr eigenwilliger Gesang, der die Intensität der Musik noch verstärkte. Auf jeden Fall war es für CARTHAUN ein gelungener Auftritt und sie haben ihr Publikum vollends zufriedengestellt.





In ähnlicher Weise ging es weiter – die Thüringer HANGATYR enterten die Bühne. Auch sie kamen mit Corpsepaint auf die Bühne und versuchten trotz strahlenden Sonnenlichtes eine düstere Atmosphäre zu erzeugen. HANGATYR sind seit 2006 aktiv und haben kürzlich ihr zweites Album mit dem Titel „Elemente“ auf den Markt gebracht, musikalisch haben sie sich dem Black Metal verschrieben und sie sind innerhalb der Black Metal Szene ziemlich bekannt und so war es nicht verwunderlich, dass viele bei ihrem Auftritt anwesend waren. Mit ihrer druckvollen Spielweise haben sie einige Köpfe zum Kreisen gebracht.





Die Schweden IRRBLOSS waren als nächste dran, das Publikum mit ihrem Black/Folk Metal zu unterhalten. Sie sind schon seit mehr als zehn Jahren aktiv und haben auch Einiges veröffentlicht. Mit Gratis-Shirts, die der Sänger verteilt hat, konnten sie die Besucher animieren, sich von ihren Sitzplätzen zu erheben und vor die Bühne zu kommen, um ordentlich bei ihrem Auftritt mitzufeiern. IRRBLOSS haben eine gewaltige Spielfreude gezeigt und sind extrem sympathisch herübergekommen, sie haben alle restlos begeistert und nach ihrem Auftritt haben sie sich unters Publikum gemischt um sich mit den Fans zu unterhalten – solche Fannähe kommt halt immer gut an!





Danach blieb die Bühne leer und man konnte reihum in fragende Gesichter blicken.
Nach einer Weile kam eine Ansage, dass die Brasilianer KROW den Weg zum Festivalgelände noch nicht gefunden hätten und eventuell ausfallen würden, aber sollten „die verrückten Brasilianer doch noch auftauchen, würden sie sofort auf die Bühne geschmissen“ (Zitat – Ansager). Mit großer Verspätung wurde doch noch auf der Bühne aufgebaut und binnen weniger Minuten haben KROW begonnen, dem Publikum ihren Thrash/Death Metal um die Ohren zu knallen. Auch wenn es musikalisch nicht meins war, so hat mir ihre dynamische Spielweise und ihre große Begeisterung beim Auftritt sehr gut gefallen und auch die anderen Besucher haben sich von ihnen mitreißen lassen. Durch die Verspätung ist ihr Auftritt relativ kurz ausgefallen, aber sie haben auf jeden Fall ein schwer begeistertes Publikum hinterlassen.





Nach den hämmernden brasilianischen Sounds standen ruhigere am Programm. AETHERNAEUM aus Berlin waren an der Reihe. Ich hatte diese Band heuer schon am Darktroll Festival gesehen und sie haben mir mit ihrer sehr melodischen Spielweise und ihrer Mischung aus Folk und Black Metal dort schon gut gefallen. Umso erfreuter war ich, dass ich sie heuer noch einmal auf der Bühne erleben konnte. Sie sind erst seit letztem Jahr aktiv und haben gleich einmal ihr Debut-Album veröffentlicht. Obwohl der Kontrast zur Vorband nicht größer sein hätte können, fanden sich doch sehr viele vor der Bühne ein, um sich von ihrer sehr melodischen und intensiv gespielten Musik mitreißen zu lassen. Ein sehr gelungener Auftritt von den Berlinern.





Danach füllten sich die Besucherbänke sehr schnell und auch vor der Bühne wurde es voll - XIV DARK CENTURIES aus Thüringen waren an der Reihe. Sie sind seit 15 Jahren aktiv und haben auch schon mehrere Alben veröffentlicht, woraus sie einen gelungenen Mix zum Besten gaben. Offensichtlich waren sehr viele Fans dieser Pagan/Folk Metal Band anwesend, als sie zu spielen begannen, gingen gleich einmal die Arme nach oben und viele begannen zu ihren eingängigen Rhythmen mitzubangen. Wieder andere haben lautstark mitgesungen – ihr Auftritt war also ein einziges Fest und als die letzten Töne verklungen waren, hätten viele gerne noch weiteres von ihnen gehört.





Als nächstes standen NEGATOR am Programm. Sie stammen aus Hamburg und haben sich dem beinharten Black Metal verschrieben. Sie bestehen als Band seit zehn Jahren und es gibt auch einige Alben von ihnen. Ihre Spielweise und auch der Gesang waren ziemlich bretternd und für mich klang es ziemlich aggressiv und es waren wohl auch viele Fans anwesend, denn die Reihen vor der Bühne waren gut gefüllt und das Publikum ging voll mit. Mir war es fast ein bisschen zu hart, aber das ist ja das Gute an solchen Festivals – es wird allen Fans etwas geboten.





Nach den beinharten Klängen wurde es wieder etwas melodischer – die Ungarn BORNHOLM waren an der Reihe. Auch sie machen Black Metal, aber solchen von der melodischeren Sorte und sie haben in den Jahren ihres Bestehens bereits mehrere Alben veröffentlicht. Ich hatte zwar diesen Bandnamen schon öfter gelesen, aber sie noch nie live erlebt. Die Stimme des Sängers hatte etwas Verzerrtes an sich, aber war dadurch etwas ganz Besonderes und sie fügte sich wunderbar in die klangvolle Musik ein. Mich haben sie restlos begeistert und für mich waren sie die Neuentdeckung des Festivals, und ich werde diese Band sicher weiter verfolgen. Ich habe ihren Auftritt jedenfalls voll genossen und auch dem anderen zahlreich anwesenden Publikum ist es wohl nicht anders ergangen.





Nach Mitternacht kamen MISTUR auf die Bühne. Diese Folk/Viking/Black Metal Band aus Norwegen hat innerhalb der Szene einen sehr guten Ruf als faszinierende Liveband, dem sie an diesem Abend voll gerecht geworden sind. Es gibt zwar bisher nur ein Album von ihnen, aber mit ihrer intensiven Spielweise haben sie die trotz der späten Stunde noch zahlreich anwesenden Fans restlos begeistert. Auch der Wettergott hatte mit ihnen ein Einsehen und es blieb, so wie auch den ganzen Tag über, trocken.





Dieses Glück hatte die letzte Band leider nicht – beim Auftritt der norwegischen Black Metal Band LJÅ goss es in Strömen. Ich hatte das aber nicht mehr miterlebt, da ich schon beim Auftritt von MISTUR das Festivalgelände verlassen habe – die weite Anreise hatte doch für bleierne Müdigkeit bei mir gesorgt.

Aber es war ein sehr schöner Festivaltag mit vielen Highlights und ich denke, dass alle mit zufriedenen Gesichtern ihre Nachtquartiere aufgesucht haben.


FOTOS + E-CARDS
barther-metal-openair.de

Metalmama
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Beitrag vom 03.09.2014
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