WAVE GOTIK TREFFEN TAG2: PRIMORDIAL   ORPHANED LAND   LACRIMAS PROFUNDERE    DARKWELL   METUSA   REMEMBER TWILIGHT   STAUBKIND     
07.06.2014 @ Leipzig

Ein weiterer heißer Tag im Heidnischen Dorf, an dem ich mir zwei Bands dort angesehen habe:

Die ersten heißen METUSA, stammen aus Deutschland und machen so richtige Mittelalter-Partymusik. Trotz der großen Hitze hatten sich viele vor der Bühne eingefunden und mitgetanzt oder mitgeschunkelt. METUSA haben viele Songs gecovert und mit eigenen lustigen Texten versehen, was natürlich sehr gut ankam. Ihre Version vom „Drunken Sailor“ wurde ebenso abgefeiert wie ihre Spielweise von Punk- und Rocksongs. Sie sind mehrfach aufgetreten und dieses Festival war sicher eine gute Sache für ihren Bekanntheitsgrad.





Auch die Stuttgarter Band REMEMBER TWILIGHT hat auf der Heidenbühne gespielt. Ihre Musik ist jedoch wesentlich härter obwohl sie zwei Geigen und ein Cello dabei haben. Die Mischung aus schnellen Metalklängen mit gelegentlichen sehr melodischen Einlagen kam sehr gut an. Bei ihrem Auftritt waren viele Leute vor der Bühne, sie hatten aber das Glück, dass es mittlerweile Schatten gab, wo sich die Leute aufhalten konnten!
[Metalmama]





Am frühen Nachmittag ging es wieder auf die heiße Straße, ab zum sehr entspannten Interview mit STAUBKIND Fronter Louis Manke Staubkind, die dann Abends auf der Parkbühne ihre Show zum Besten gaben. Laut Aussagen anderer WGT-Besucher muss diese großartig gewesen sein. Leider ging es sich rein zeitlich nicht aus, dorthin an diesem Tag noch einen Abstecher zu machen, da der Kohlrabizirkus, in dem mein Abendprogramm stattfand, einfach zu weit weg lag, um rechtzeitig zur Parkbühne zu gelangen.

Nach dem gemütlichen Zusammensein, brachte uns die, für WGT-Besucher in der Karte inkludierte, Straßenbahn zum Kohlrabizirkus. Nachdem die Sonne bereits den ganzen Tag erbarmungslos auf unsere Köpfe knallte, war die abgedunkelte, schattenspendende Kuppel des Kohlrabizirkus eine willkommene Abwechslung.

Als Opener startete die bayrische Darkrockband LACRIMAS PROFUNDERE. Anfangs während des ersten Songs füllte sich die Halle noch zögerlich, aber als die Besucher erkannten, dass die Jungs jede Menge am Kasten hatten, schlossen sich schnell die Reihen und Hände begannen nach oben zu wandern. Mit angenehmer tiefer Stimme und Charisma dominierte Sänger Rob, die Bühne und zog die Blicke vieler auf sich. Das harmonisierende Zusammenspiel der anderen Bandmitglieder rundete den Auftritt perfekt ab und in mir drängte sich die Frage auf, warum eine derart gute Liveband den Anfang macht. Bisher kannte ich LACRIMAS PROFUNDERE leider nur von der Scheibe, jedoch war es mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass ich sie live gesehen habe.





Als Zweite am Start, waren die Innsbrucker DARKWELL, die zwar viel Leben auf die Bühne brachten und laufend ihre Positionen wechselten, allerdings mich und auch viele im Publikum nicht unbedingt vom Hocker reißen konnten. Musikalisch gesehen kam zwar ein guter, satter Sound herüber, aber der Gesang hatte nichts Weltbewegendes in sich. Eine Stimme unter vielen, die sich einfach nicht richtig herausheben konnte. Es tut mir fast leid, wenn ich das so sagen muss, aber irgendwie hat die Sängerin einfach zu freundlich, hübsch und nett, wie das Mädel von nebenan, gewirkt. Dies bewirkte leider auch, dass sich die Halle im Laufe des Auftritts etwas leerte.





Anschließend hatte ich ein Interview mit LACRIMAS PROFUNDERE, das richtig an die Substanz meiner Bauchmuskeln ging, weil ich so viel lachen musste. Ein netter, verrückter Haufen, mit denen man gerne seine Zeit verbringt. Allerdings dauerte das Gespräch mit ihnen so lange, dass ich nur noch die letzten Songs der dritten Band, HAMFERD, miterleben konnte, was ich beim Gehörten allerdings nicht bedauerte. Wenn musikalisch gesehen auch ganz in Ordnung, klang alles irgendwie gleich. Auch die Anzahl der Zuseher hatte sich seit LACRIMAS PROFUNDERE mindestens halbiert und die Gespräche mit einigen Besuchern des Kohlrabizirkus, bestätigte meine Annahme, dass der ganze Gig keine besonderen Highlights hatte.

Nach einer kleinen Stärkung im grandios angelegten Vorhof der schönen Location, ging es wieder in die Halle zu ORPHANED LAND, einer israelischen Metalband, die Metal mit orientalischen Folk-Klängen vermischt. Nun füllte sich die Halle wieder und neben LACRIMAS PROFUNDERE waren sie definitiv meine Favoriten dieses Abends und auch die vieler anderer. Der Sänger hat eine fantastische, angenehme Bühnenpräsenz, reizt die Inszenierung seiner selbst ziemlich weit aus, aber nie so weit, dass es zuviel, oder präpotent wirkt. Er kann sich durchaus wieder etwas herausnehmen, um den Rest der Band hervorzuheben, die eine nicht minder gute Show ablieferten. Die orientalischen Einlagen bringen eine interessante Abwechslung in die Metalwelt. So haben ORPHANED LAND einen ganz eigenen Charme, der einem unweigerlich im Kopf hängen bleibt und für einige Zugaberufe im Besucherraum sorgte. Außerdem wird die Crew durch zwei Tänzerinnen bereichert, die neben klassischem Bauchtanz, eine belebende Feuertanzshow und eine Fächertanzshow auf die Bühne legen und direkt in den Auftritt der Band integriert wurden.





Zu guter Letzt kamen PRIMORDIAL, eine Peganmetal-Band aus Dublin, auf die Bühne, von denen ich mir anfangs viel versprach, da es hart, hämmernd und treibend startete. Jedoch klang auch hier einiges, zumindest für meine Ohren und die der um mich Stehenden, sehr ähnlich. Der Sänger gibt richtig schön Vollgas, jedoch ist er so sehr präsent, dass der Rest der Band fast untergeht. Zumindest konnten sie die Stimmung so weit aufrechterhalten, dass sich das Publikum bis zum Ende des Konzerts die Ehre vor der Bühne gaben und mitshakten, auch wenn sie sich nicht mehr so leicht überreden ließen die Arme hochzureißen, wie bei ORPHANED LAND oder LACRIMAS PROFUNDERE.





Nach den Shows im Kohlrabizirkus führte mich mein Weg wieder ins Stadtzentrum und nach einer kleinen flüssigen Stärkung, ging es ab in die Moritzbastei, die alleine schon durch ihre wunderschönen, labyrinthartigen Katakomben besticht. Schwarz, ganz schwarz war natürlich auch hier das Motto und neben vielen WGT-Besuchern fanden sich auch viele verschiedenste Bandmitglieder hier ein, um bis ins Morgengrauen zu reden, tanzen, feiern und chillen.
[Scatoelfen]


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Scatoelfen
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Beitrag vom 18.06.2014
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