RAGNARöK - TAG2: SATYRICON   NEGATOR   TODTGELICHTER   MANEGARM   IMPERIUM DEKADENZ   AGRYPNIE   TROLLFEST   STORMLORD   FJOERGYN  
26.04.2014 @ Stadthalle, Lichtenfels

Was mir am heurigen RAGNARÖK aufgefallen war, dass es erstmals keine Autogrammstunden gab. Das war eigentlich schon Tradition und ich hab mich selbst oft genug um Autogramme angestellt. Aber da letztes Jahr viele Bands für Autogramme zur Verfügung standen und kaum jemand ist hinging, vermute ich, dass das der Grund dafür, dass dies heuer gestrichen wurde.

Bereits um 12.00 begann der zweite Festivaltag und trotz der frühen Stunde hatten sich schon einige in der Stadthalle eingefunden um der Pagan/Black Metal-Band FIRTAN aus Baden Württemberg zu lauschen. Das ist eine der sehr positiven Sachen am RAGNARÖK – keine Band muss vor nur einer Hand voll Leuten spielen, egal wie früh, es ist immer eine erkleckliche Anzahl von Besuchern da. FIRTAN haben ihre Sache sehr gut gemacht und auch wenn sie nur 20 Minuten zur Verfügung hatten – so konnten sie auch in der kurzen Zeit einige Köpfe zum Kreisen bringen.





Als nächste betraten WALDGEFLÜSTER die Bühne. Eigentlich ist es ja ein Solo-Projekt des Deutschen Musikers Winterherz, aber dennoch kann man die tollen Melodic Black Metal Klänge auch immer wieder live erleben. Dafür schart Winterherz befreundete Musiker um sich und das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Intensiver Gesang und druckvolle Spielweise gepaart mit wunderschönen Klängen war schon ein besonderes Erlebnis, auch wenn es sehr kurz war.





Danach waren die Thüringer Folk Metal Urgesteine ODROERIR an der Reihe. Wie immer waren sie in schöne mittelalterliche Gewänder gehüllt und haben trotz relativ kurzer Spielzeit den zahlreich anwesenden Besuchern einen sehr schönen Auftritt geboten. Sie haben leider nur vier Titel geschafft, darunter ein neuer, der auf ein neues Album schließen lässt, das hoffentlich bald erscheinen wird. Als letzten Titel gab es „Menosgada“, welches laut Ansage einen besonderen Bezug zur Gegend in der Nähe von Lichtenfels hat. Nach einer halben Stunde haben sie die Bühne wieder verlassen und ein begeistertes Publikum blieb zurück.





Nach wenigen Minuten war auf der Nebenbühne ein wunderbares nordisches Volkslied zu hören – das Intro für SKALMÖLD. Die Viking/Folk Metal-Band aus dem frostigen Island hat dem begeisterten Publikum von Anfang an ordentlich eingeheizt und die Stimmung war wirklich sehr gut. SKALMÖLD haben in den letzten Jahren einige Touren gespielt und dadurch schon einen ziemlich großen Bekanntheitsgrad erreicht. Mit ihrer druckvollen Spielweise und der großen Spielfreude, die sie an den Tag legten, haben sie das zahlreich erschienene Publikum vollauf zufrieden gestellt.





Dann stand wieder Folk Metal aus Deutschland am Programm. ADORNED BROOD aus Nordrhein-Westfahlen haben schon eine lange Bandgeschichte hinter sich und auch mehrere Alben veröffentlicht und da sie schon lange live unterwegs sind, konnten sie bereits viele Fans gewinnen.
Ihre Playlist war ein Mix aus älteren und neuen Titeln und natürlich durfte auch das Trinklied „7 Tage“ nicht fehlen, bei dem die meisten lautstark mitgesungen haben. Ein sehr gelungener Auftritt von ADORNED BROOD, die ihrem Publikum das gegeben hatten, was sie sich gewünscht hatten.





Und dann gab es gleich noch einmal Folk Metal aus Deutschland – die Thüringer XIV DARK CENTURIES waren an der Reihe. Erst einmal wurden aber Fackeln angezündet und vier schwer bewaffnete Ritter aus dem Wikingerlager, das traditionellerweise immer neben der Stadthalle aufgeschlagen wird, kamen auf die Bühne. Sie waren während des ganzen Auftrittes auf der Bühne und haben auch zwischendurch einen kurzen Kampf vorgeführt. XIV DARK CENTURIES haben einen mitreißenden Auftritt abgeliefert und viele ihrer bekannten Titel dargeboten. Mit „Bragarful“ haben sie sich von ihren begeisterten Fans verabschiedet und es waren alle von diesem besonderen Gig schwerst begeistert.





Danach wurde es wieder etwas düsterer. Einige schwarz beschmierte Typen betraten die Bühne – Zeit für die Baden-Württemberger FINSTERFORST. Auch bei dieser Pagan/Folk Metal Band war die Halle sehr gut gefüllt und es wurde vor der Bühne ordentlich abgefeiert. FINSTERFORST spielen öfter einmal live und es gibt auch einige Alben von ihnen, wodurch auch sie eine große Fangemeinde aufweisen können. Sie haben ein sehr hohes Spieltempo und in ihren Reihen findet sich auch ein Ziehharmonika-Spieler, was den besonderen Sound von FINSTERFORST noch unterstreicht.





FJOERGYN waren die dritte Thüringer Band an diesem Tag. Ihre Musik ist dem Epic Black Metal zuzuordnen und teilweise sehr stimmungsvoll. Am RAGNARÖK treten sie immer in besonderer Besetzung auf – der Veranstalter Ivo Raab macht dann immer als Gast-Sänger mit, was beim Publikum auf sehr positives Echo stößt. Letztes Jahr waren FJOERGYN auch dabei und damals hat er nur bei einem Titel mitgesungen, diesmal aber beim ganzen Set. Ob er auf Dauer bei der Band dabei ist weiß ich nicht, aber man merkt, welch große Freude es ihm macht und auch FJOERGYN hat ihn offensichtlich sehr gerne in ihren Reihen.





Dann wurde es mystisch! Die Italienische Band STORMLORD war an der Reihe. Zu Beginn betrat eine sehr schön gewandete Dame mit einem „güldenen“ Schild die Bühne und als sie wieder von dannen schritt, traten STORMLORD mit dämonischen Masken auf. Das gab den Ganzen einen etwas gruseligen Touch, aber nach einem Song legten sie die Masken ab und dann ging es nur noch um die Musik, die eine Mischung aus Symphonic Black und Power Metal ist. STORMLORD waren bisher kaum einmal live zu sehen, aber es waren viele Leute anwesend und sie konnten jede Menge Beifall einheimsen.





Szenenwechsel – von der Mystik zum Klamauk! Der Name TROLLFEST stand auf der Running Order und diese Band mag man oder auch nicht. Für die anwesenden Fans war ihr Auftritt ein Highlight, weil sie so richtig auf der Bühne abgetobt haben und damit alle zum Lachen gebracht haben. Auf ihrer Playlist war das Motto ihrer derzeitigen Tour zu lesen „Kack over Europe“ – tja, sie haben jedes Wort davon eingehalten.





Und wieder Szenenwechsel – vom Wahnsinn in die tiefgründigen Welten des Black Metal. Die Deutschen Klangzauberer AGRYPNIE betraten die Bühne und alles war in düsteres Licht gehüllt. Diese Band hat sich über die Jahre hinweg ihren Status in der Black Metal-Welt erarbeitet und gehört in Deutschland zu den wichtigsten Bands dieses Genres. Der Sänger Torsten ist auch Sänger von NOCTE OBDUCTA und somit ein viel beschäftigter Mann. Das zahlreiche Publikum war jedenfalls hingerissen und für viele war dieser Auftritt ein absolutes Highlight.





Und es ging mit Black Metal weiter. IMPERIUM DEKADENZ hatten einen wunderschönen Bühnenaufbau mit beleuchteten Helmen und Rankpflanzen, was optisch einen sehr guten Eindruck machte. Aber auch akustisch konnten IMPERIUM DEKADENZ mit ihrem eher ruhigen Black Metal die große Menge vor der Bühne begeistern und es blieben für viele wohl kaum Wünsche offen.
Auch sie spielen immer wieder live und es gibt einige Alben von ihnen, so war es nicht verwunderlich, dass sehr viele bei ihrem Auftritt den Weg in die Halle gefunden hatten.





Danach ging es deutlich dynamischer weiter – die Schwedische Band MANEGARM betrat die Bühne und auf Anhieb konnten sie das riesige Publikum begeistern. So viele Leute wie bei MANEGARM waren noch bei keiner anderen Band anwesend. Früher war ihr Markenzeichen ein Geiger, was sie von den anderen Bands abhob, aber leider haben sie sich vor einer Weile von ihm getrennt und die Geige vom Band war halt nicht dasselbe, aber das Publikum schien es nicht zu stören und sie lauschten begeistert und waren rundum zufrieden. Und bei keiner anderen Band waren Crowdsurfer unterwegs, so wie das bei ihnen der Fall war.





SATYRICON hatten es gar nicht so einfach als nachfolgende Band und es waren auch weniger Leute anwesend als zuvor. Sie haben etwas länger gebraucht für den Umbau, aber trotzdem konnten die Norweger ihr volles Set spielen, somit musste niemand auf die großen Hits „Pentagram Burns“, „King“ und „North“ verzichten. Das Publikum war sehr begeistert von ihrem Auftritt – Satyr liebt zwar nach wie vor die großen Posen aber er geht doch mehr auf das Publikum ein, als es früher gelegentlich der Fall war. Das Publikum hat es ihm mit tosendem Applaus und großer Gesangsunterstützung gedankt.





Für mich die letzte Band des Abends war TODTGELICHTER – NEGATOR hab ich leider nach 13 Stunden Festival nicht mehr geschafft. TODTGELICHTER zählen auch zu den Black Metal Bands aber sie treten ganz in Weiß auf – auch Gesichter und Haare sind weiß und damit unterscheiden sie sich von allen anderen Bands. Nach einigen Besetzungswechseln haben sie vor wenigen Monaten ein neues Album veröffentlicht und auch daraus einiges zum Besten gegeben. Ihre Auftritte sind immer besonders stimmungsvoll, was die Musik und auch die Optik betrifft und trotz der späten Stunde waren noch viele Leute anwesend.





Das wars mit dem RAGNARÖK 11 – im nächsten Jahr bin ich sicher wieder dabei und ich freu mich schon heute sehr darauf!


FOTOS + E-CARDS
www.ragnaroek-festival.com

Metalmama
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Beitrag vom 28.04.2014
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