LOCAL HEROES OÖ-SEMIFINALE: EUGENE THE CAT   AUSTRIAN BLUES COMBO   HACK MONOCUT   PHONES   FOUR LOUD  
15.03.2014 @ Spinnerei

Nachdem wir beim ersten Semifinale des Local Heroes in Oberösterreich bereits so viel Spaß hatten, mussten wir nicht lange gebeten werden um auch den nächsten OÖ-Finale-Anwärtern in Traun auf die Finger zu schauen.

Etwas verspätet, nämlich um 18:20 starteten CLAVIGO, die etwas nach hinten gerutscht sind, da die Band COOKIES N BIER kurzfristig ihren Auftritt absagten. Somit hatte die junge Band aus Perg gleich an paar mehr Zuschauer, was um die Uhrzeit absolut keine Selbstverständlichkeit ist. Es dauerte etwas bis der Indie-Pop bzw. Art Rock der fünf Musiker mit deutschen Texten bei mir zündete, doch mit gelegentlichen Cello-Einsätzen von Bassistin Vera und der starken Stimme von Manuel hatten CLAVIGO auf jeden Fall zwei kleine Trümpfe in der Hand, die ihnen trotz der baldigen Spielzeit ein Ticket zum Weiterkommen hätte bescheren können, was aber dann doch nicht gelang.





Wir blieben zwar bei der Deutschen Sprache, doch musikalisch ähnelte man sich im Hause SOUNDWATSCHN zu den vorher auftretenden Musikern nicht. Dank Mundart-Texten über Fußball, Bier und weiteren Alltags-Männer-Themen und dem deftigen Austro-Rock sind Vergleiche mit ALKBOTTLE absolut nicht zu weit her geholt. Im Gegensatz zu den großen Vorbildern fehlte es den Herren aber noch etwas an Ideenreichtum und Ausdrucksstärke. Fans des Genres hatten aber sicher Spaß mit den vier Herren unter den Rot-Weiß-Roten Masken.





Stilistisch ging es abwechslungsreich weiter, denn ganz minimalistisch als Ein-Frau-Band präsentierte sich SAN:SET mit Akustikgitarre und einer großen Ladung Schnulzen über Liebe, Trennung und Partnerschaft. Ganz nett, doch für meinen Geschmack etwas zu höhepunktlos. Die Dame hatte aber doch eine kleine aber feine Fangemeinde mitgenommen und konnte mit ihrer kraftvollen Stimme punkten.





Mit der AUSTRIAN BLUES COMBO wurde es an diesem Abend erstmals richtig anspruchsvoll. Die Herren spielten sich professionell 25 Minuten lang durch spannenden, aber manchmal doch etwas ausufernden Blues Rock, und das wie alte Hasen. Professionell und ohne Wünsch übrig zu lassen, zeigte man Musik auf hohem Niveau. Auch gesanglich, wenn auch nicht herausragend, lieferte man eine absolut passende Leistung.





METHROX stammen aus Zell an der Pram und lieferten feinen Old-School Rock mit Heavy Metal-Anleihen, der zwar gut dargeboten wurde, aber über die gesamte Distanz von 25 Minuten etwas gleichförmig wirkte. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt schon großartig und man merkte, dass die junge Band eine recht große Fangemeinde im Bus mitnahm. MEHTROX-Shirts und abgehende junge Fans soweit das Auge reicht. Eine souveräne Performance und eine gelungene Umsetzung dieses Stils.





Sehr, sehr eigenwillig was FRAZIN BAKE hier lieferten. Die blutjunge Band gab sich aber bis zu diesem Zeitpunkt auf jeden Fall am Einfallsreichsten und am Sattelfestesten auf der Bühne. Die Jungs wussten jede Sekunde was sie auf der Stage zu tun hatten und sorgten für großartige Stimmung mit ihrem FM4-tauglichen Indie Rock mit gelegentlichen Math-Rock Ausflügen. Songs wie „Milch Ist Für Alle Da“ hatten da schon ihren Spaßfaktor – vor allem wenn man bedenkt, dass FRAZIN BAKE erst ihren zweiten Auftritt hatten. Hut ab!





Doch es geht noch spektakulärer – gleich vorneweg, EUGENE THE CAT räumten an diesem Abend alles ab – und das zu Recht. Mit ihrer außergewöhnlichen Mischung aus Jazz, Swing Electronic und Glitch Hop (ich habe auch keinen Plan was das sein soll) – plus einer Prise Rock, überzeugten die jungen Herren mit Frontdame auf ganzer Linie. Vor allem die Kombination aus Jazz und Swing, die sich vor allem durch das Saxophonspiel zeigte und den elektronischen Beats, die immer wieder sehr großflächig drübergestreut wurden, war schnell Partystimmung angesagt, was dem energischen Auftritt der jungen Band aus Linz sehr gut zu Gesicht stand. Hier stimmte eigentlich fast alles und eine so dichte Atmosphäre sollte an diesem Abend bei keiner der folgenden Kombos mehr erreicht werden. Sowohl die Jury als auch das Publikum ließen EUGENE THE CAT mit enormem Abstand in die nächste Runde kommen.





FOUR LOUD – was nebenbei bemerkt ein nettes Wortspiel ist - hatten es im Anschluss nicht sonderlich leicht und konnten uns trotz handwerklich guten Songs und grundsolidem Auftritt mit ihrem schnulzigen Pop/Rock nicht ganz so überzeugen. Für den Lucky Looser reichte die Performance aber trotzdem, was sicher nicht unbegründet ist, denn groß Grund zur Kritik gibt es eigentlich nicht.





Mit HACK MONOCUT hatten wir eine Truppe des etwas älteren Semesters am Start, jedoch wurde die Band erst 2012 als Solo-Projekt gegründet und entwickelte sich schnell zur Band. Der düstere, teils grundge´ige Sound hätte vielleicht etwas mehr Abwechslung vertragen, aber an Intensität und Atmosphäre fehlte es den düsteren Kompositionen definitiv nicht. Und so schafften auch HACK MONOCUT das Publikum von sich zu überzeugen und in die nächste Runde einzuziehen.





Den Abschluss machte der zweite Publikumsliebling PHONES, die mit ihrem punkigen Fun-Rock für mich nach den vorhergehenden Highlights doch recht unspektakulär tönten und wohl auch in den weiteren Runden auf ihre Fans hoffen müssen, fällt ihnen bis zur nächsten Runde nicht großartig etwas Neues ein – da halfen auch die verteilten Knicklichter nicht viel weiter. Spaß hat es aber trotzdem irgendwie gemacht.





Und mit diesen Bands gibt es ein Wiedersehen im OÖ/SZBG Finale am 12. April in der Spinnerei Traun:

EUGENE THE CAT (Jury)
AUSTRIAN BLUES COMBO (Jury)
HACK MONOCUT (Publikum)
PHONES (Publikum)
Four Loud (Lucky Looser)



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maxomer
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Beitrag vom 18.03.2014
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