OLEMUS    LOST VITAL SPARK   DARIUS MONDOP   THE MORPHEAN   
14.02.2014 @ Spinnerei

Der Valentinstag ist ja eine umstrittene Sache. Die einen freuen sich drauf, beschenken ihre Liebsten, drängen sich in vollgestopfte Lokale und geben einen Haufen Geld aus, um dem Partner eine Freude zu machen – die anderen haben weniger Freude daran an einem kommerziell ausgerichteten Tag wie diesem den Zwang zu folgen und pfeifen auf diesen Brauch. Egal ob so oder so – am Valentinstag 2014 konnten Metalheads - egal ob Single oder nicht - einer großen Liebe, nämlich der Musik, frönen. Mit dem Metal Homecoming feierten einige Leute diesen Tag etwas anders als gewohnt, nämlich mit den Österreichischen Underground Helden THE MORPHEAN, DARIUS MONDOP, LOST VITAL SPARK und OLEMUS.

Dachte man doch im vergangenen Jahr, dass OLEMUS in Aigen mit ihrer wirklich gelungenen Show einen Abschied feierten, so waren viele überrascht und erfreut zugleich, dass man doch noch weiterhin die Chance hat, den Linzern auf die Finger zu schauen. Auch die restlichen Bands sind in unserer Gegend alles andere als Unbekannte.

So durften THE MORPHEAN gegen 20:15 schon einige Besucher begrüßen und gemeinsam mit ihnen ein kurzes aber knackiges Melodic Death Metal-Fest feiern. Zwar spielten sich die fünf jungen Herren wie immer mehr als solide durch ihr Set, stellten fleißig ihre Songs des kommenden Werkes „Mechanical“ vor und erzeugten gute Stimmung, doch so wirklich wollte der Funke nicht überspringen und es lief auch nicht alles reibungslos – so musste auch mal wieder ein Ersatzdrummer angelernt werden. Dass THE MORPHEAN live eine gute Spur besser rüber kommen können, bewiesen unter anderem ihre Auftritte auf diverse Metal Overdose im Posthof und auch so manch Festival-Auftritt. Den undankbaren Slot des Openers meisterten sie den Umständen entsprechend aber doch sehr gekonnt. Wer auf Modernen Death Metal mit Metalcore Einflüssen steht, der hat den Jungs auf jeden Fall eine Menge Spaß, denn Fronter Burns und seine Jungs gaben auch an diesem Abend möglichst Vollgas.





Von DARIUS MONDOP erwarteten ich und Stoner Rock Freunde sicher nicht mehr als die übliche starke Kost, die wir mittlerweile über mehr als eine Dekade laufend serviert bekamen, doch da sollten wir noch eine Überraschung bekommen. Nicht nur, dass DM energischer denn je auf der Bühne agierten, überraschenderweise gab es auch seit langem endlich wieder mal einige neue Songs, die außerdem auch noch richtig knallten und schön zu bekanntem Songmaterial wie der, leider in letzter Zeit viel zu selten gespielten „Holy Moly“ passten. Gegen Ende holte man sich auch noch Gastsänger Thomas von SYN für ein unterhaltsames RAGE AGAINST THE MACHINE Cover auf die Bühne und ließ des kurze Set viel zu schnell verfliegen. DARIUS MONDOP sind doch noch für so einige Überraschungen gut und auch nach unzähligen Live-Sichtungen auch heute noch ein großer Spaß.





Abwechslung war beim Metal Homecoming in Traun an diesem Abend ein wichtiger Punkt und so folgte nach dem Ausflug in Richtung Stoner Metal erneut eine Breitseite in Richtung Melodic Death Metal – dieses Mal der nordischen Ausrichtung. Auch LOST VITAL SPARK waren Stammgäste am Metal Overdose und diversen anderen Konzertreihen, so dass fleißige Underground Konzertbesucher an den Jungs bisher sicher nicht vorbekommen konnten. Auch LVS spielten sich souverän durch ihr Set, machten gut Stimmung und präsentierten ihr Material mit viel Elan und Freude. Große Höhepunkte ließ man an diesem Abend zwar vermissen, aber Kritik konnte man eigentlich auch keine anbringen – ob die männliche Sex-Puppe im Bühnenbild ein guter oder gar lustiger Einfall war, bleibt aber natürlich fraglich. LOST VITAL SPARK wissen wie man sich auf der Bühne verhält und ließen auch an diesem Abend keine Wünsche offen.





Gespannt wartete alles auf die legendären OLEMUS, die nun schon seit über 20 Jahren mit ihrem ganz eigenen Stil den Untergrund verzaubern und zuletzt im Kikas in Aigen ein fettes Statement hinterließen. Im Gegensatz zu diesem Auftritt gab man sich an diesem Abend sehr minimalistisch mit kurzem Set, ohne Visuals, aber einem Gast, zu dem wir aber später kommen. OLEMUS starteten bei schwammigem Sound, der sich aber im Laufe des Sets doch verbesserte, boten einige ihrer Klassiker, aber wussten einfach nicht so zu überzeugen wie in vergangen Tagen. Hier fehlte einfach die dichte Atmosphäre und das gewisse Etwas. Woran das lag konnte ich bis zu dem Zeitpunkt nicht feststellen, doch dann holte man sich einen Gast auf die Bühne, der so gar nicht ins Bild passen wollte, da er gesanglich eher in Richtung Rap und Nu Metal ging. Da war natürlich das SOIL Cover „Halo“ nicht mehr ganz so überraschend, aber warum sich OLEMUS unbedingt an einem SLIPKNOT Cover versuchen mussten, wollte mir dann überhaupt nicht eingehen. Neun Musiker und die unvergleichliche Stimme von Corey Taylor auf eine kleine Underground-Bühne zu transportieren musste eigentlich scheitern. Weitere Cover stammte von KATATONIA und IN FLAMES, die schon besser zum Bandsound passt und versöhnte am Schluss dann doch etwas, wobei man auch damit einen groben Einschnitt in die sonst so dichte OLEMUS Atmosphäre brachte. Die stärkeren Momente dieses Auftritts waren somit definitiv die eigenen Klassiker, die Fans der Band absolute Freude bereiteten. Leider wirkte der Auftritt sehr spontan und wenig durchdacht, was zu dieser Band einfach nicht passen will, weshalb ein grober Zwiespalt zurück blieb.

Setlist OLEMUS:

Living Your Hell
My Twin (KATATONIA)
Reality Is A Whore
Ordinary Story
Enemy (SEVENDUST)
Halo (SOIL)
C.u.n.t.
Psychosocial (SLIPKNOT)
I Hate Myself Today
For God





Das Metal Homecoming – A Valentine´s Edition war eine Achterbahn der Gefühle und konnte nicht an allen Enden überzeugen. Trotzdem war der Abend ein voller Erfolg und die Fans bekamen für ihr Geld auf jeden Fall etwas geboten. Wir freuen uns auf weitere Ausführungen!




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Beitrag vom 20.02.2014
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