DREAM THEATER  
25.01.2014 @ Gasometer

Fast genau 23 Monate ist es her, dass die amerikanischen Progressive Metal Meister DREAM THEATER auf ihrer „A Dramatic Turn Of Events Tour“ in Wien die Massen begeisterten. Die Vorfreude auf ein Wiedersehen war nach diesem grandiosen Abend damals natürlich riesig, denn nicht nur, dass das aktuelle selbst betitelte Album wieder tollen Stoff für die Bühne bereithält, es sollte auch endlich wieder eine „An evening with DREAM THEATER“ Show werden. Drei Stunden voll von progressiven Klängen aus der Feder von den Meistern Petrucci, Rudess, Myung, Mangini und LaBrie – ohne Support oder sonstigem Vorgeplänkel.





So wurde es gegen 20:00 im Wiener Gasometer finster und ein Vorhang verdeckte die Bühne, auf diesem wurden aber schon schöne Visuals gezeigt und in dezenter Lautstärke war bereits der überlange Opener „False Awakening Suite“ zu hören. Es sollte zwar noch etwas dauern, doch der Vorhang fiel dann mit einem Knall und es wurde schlagartig laut. Schnell wurde das Gekreische der Fans in der ausverkauften Halle aber vom ersten Hit des neuen Albums, nämlich „The Enemy Inside“ übertönt. Die Stimmung war von der ersten Minute großartig und der neue Song fügte sich wie auch die noch folgenden perfekt in das dreistündige Set mit ein. Nahtlos ging man in das mittlerweile fast fünf Jahre alte „The Shattered Fortress“ über. Doch nicht nur die Töne wussten zu überzeugen – das Bühnenbild war wieder grandios. Im Hintergrund war eine Art Hinterhof aufgebaut, an den Wänden zeigten sich Grafittis und die Aufschrift „Theater der Träume“, während auf einer monumentalen Bildfläche Visuals, Filme und Clips flimmerten. Diese passten eigentlich immer perfekt zum Gespielten, sowohl von der Stimmung als auch vom Timing her.





Egal ob man kürzere Songs wie „The Looking Glass“oder überlange Stücke wie den 1997er Klassiker „Trial Of Tears“, „Breaking All Illusions“ oder die wunderschöne neue Ballade „Along For The Ride“ zockte, die Männer zeigten erneut, dass sie auf ihren Instrumenten mehr als nur Profis sind. John Petrucci riffte sich virtuos, aber auch oft straight durch ein unglaubliches Repertoire, John Myungs Finger waren am Bass oftmals gar nicht zu erkennen, Jordan Rudess bediente Keyboards, Bedienfelder und so manch anderes Tasteninstrument mit einer Geschwindigkeit und Vielfalt, die unvorstellbar war, während Neuzugang Mike Mangini hinter seinem einschüchternden Drumkit in höchster Präzision so manch Beat besorgte. Im Vordergrund stand aber natürlich einmal mehr der sympathische Frontmann aus Kanada. James LaBrie zeigte sich in bester Form, band das Publikum immer wieder in die Songs ein und führte sehr schön durch den Abend, hielt sich mit den Ansagen der Atmosphäre wegen aber schön zurück. Nach etwas mehr als einer Stunde verabschiedeten sich die Herren für 15 Minute hinter die Bühne, um Kraft zu tanken.

Die Pause verging wie im Nu und schon standen die Amerikaner wieder auf der Bühne. Während sie sich im ersten Teil dem neueren Material widmeten, servierten sie im sogenannten „Act II“ hauptsächlich Material vom mittlerweile 20 Jahre alten Meisterwerk „Awake“. „The Mirror“ oder „Lie“ haben auch nach so langer Zeit nichts an Magie verloren und versprühen immer noch ihren ganz eigenen Charme. Zum Abschluss schwenkte man dann aber wieder in die Gegenwart und bot mit „Illumination Theory“ 22 Minuten voller feinstem Prog. Man muss aber schon dazu sagen, dass einem nicht Die-Hard Fans bei so langem Songmaterial doch ein paar Müdigkeitserscheinung anzumerken sein könnten – es ist eben keine leichte Kost was DREAM THEATER oftmals bieten.






Schluss war hier natürlich noch lange nicht, denn eine Zugabe bei dieser Band kann auch schon mal eine halbe Stunde dauern und so gab es noch ein schönes Special zum 15 Jahre alten „Scenes From A Memory“, welches im genialen „Finally Free“ seinen Höhepunkt und krönenden Abschluss fand. Hier gingen sowohl die Fans als auch die Band nochmal sehr schön in der Musik auf und zum letzten Mal für diese Nacht garantierten DREAM THEATER nach drei viel zu schnellen Stunden Gänsehaut.






Setlist DREAM THEATER:

Act I:
(False Awakening Suite)
The Enemy Inside
The Shattered Fortress
On The Back Of Angels
The Looking Glass
Trial Of Tears
Enigma Machine
(Drum Solo)
Along For The Ride
Breaking All Illusions
-
Act II:
The Mirror
Lie
Lifting Shadows Off A Dream
Scarred
Space-Dye Vest
Illumination Theory
-
Overture 1928
Strange Déjà Vu
The Dance Of Eternity
Finally Free

DREAM THEATER schaffen es auf jeder Tour etwas Besonderes zu liefern und wiederholen sich um keinen Deut – man bedenke, dass einzig “On The Back Of Angels” auch in der vorherigen Setlist zu finden – und entführen den Hörer mühelos in ihre eigene musikalische Welt, die einen nur schwer loslässt. Über die Setlist kann man natürlich streiten denn mir fehlten sowohl Songs von „Octavarium“ als auch „Train Of Thought“ – aber da hätte man auch eine 5-Stündige Show daraus machen müssen. Fakt ist jedoch: DREAM THEATER sind und bleiben die Götter des Progressive Metals und werden uns noch so manch schöne Stunde bescheren – egal ob im ausverkauften Konzertsaal oder zu Hause im Wohnzimmer.


FOTOS + E-CARDS
www.dreamtheater.net

maxomer
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Beitrag vom 27.01.2014
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