AIRBOURNE   BLACK SPIDERS   CORRODED  
14.11.2013 @ Posthof Linz

„Ja ist denn heut´ schon Weihnachten?“, dachte ich mir im ersten Moment als ich erfuhr, dass die Aussies Rocker von AIRBOURNE im Linzer Posthof halt machen würden. Inzwischen ist es ja leider eine absolute Seltenheit geworden, dass sich Musiker oder Bands die den härteren Tönen angetan sind in die oberösterreichische Landeshauptstadt verirren. Über die Gründe wurde auf diversen Stammtischen sicher schon jede Menge diskutiert, darum möchte ich darauf gar nicht näher eingehen, sondern einfach nur berichten wie sehr Linz rocken kann!

Ein Package, an dem es nichts zu meckern gab, bestehend aus den Schweden von CORRODED, den BLACK SPIDERS aus England und den durchgeknallten Jungs von AIRBOURNE, lockte an diesem lauwarmen Novemberabend eine große Menge Rockliebhaber in den Posthof. Eine Überraschung gab es für ein paar Angereiste Metalheads, denn schon früh waren die letzten Karten vergriffen. Eine gut gefüllte Halle erwartete die mir bisher unbekannten CORRODED aus dem kühlen Norden. Da sich schon eine große Anzahl an Leuten vor der Bühne einfand, durften die Jungs anscheinend doch schon einige Fans in der Gegend haben. Ihr erdiger Hard Rock gemischt mit einer Prise Alternative und Grunde kam gut an. Songs wie „More Than You Can Chew“ oder „Age Of Rage“ gaben ordentlich Gas und haben Potenzial. Der bärtige Sänger Jens Westin heizte die Menge gekonnt an, und kündigte nach etwa einer halben Stunde die zweite Vorband des Abends an.





Setlist CORRODED:

Let Them Hate As Long As They Fear
More Than You Can Chew
Age Of Rage
Time And Again
I Am The God
6 Ft Of Anger


Die BLACK SPIDERS aus Sheffield sind schon eine Nummer größer und inzwischen wurde es im Saal etwas eng. Die fünf Musiker starteten gleich fulminant mit „KISS Tried To Kill Me“ los, bei dem sich die Stimmung ordentlich steigerte. Dass die Jungs Bühnenerfahrung haben sah man von der ersten Minute an. Auftritte als Vorband für DANZIG, VOLBEAT, TURBONEGRO, DANKO JONES oder OZZY OSBOURNE, um nur einige zu nennen, hinterließen Spuren im positiven Sinne. Und so sprang der Funke auf die wilde Meute sofort über. Prächtige Stimmung! Mit den zwei Alben „Sons Of The North“ von 2011 und dem aktuellen „This Savage Land“ im Gepäck fiel es nicht schwer die ca. 45 Minuten gelungen zu füllen. „Just Like A Woman“ blieb sofort im Ohr hängen und ging runter wie Öl. Sänger Pete 'Spider' Spiby mimte gekonnt die Frontsau, doch auch der Rest wusste sich in den Vordergrund zu spielen. Bestes Beispiel der durchgeknallte Typ an den Drums Tiger' Si Atkinson, der eine amüsante und gekonnte Show abzog. Ich hatte bisher noch nie jemanden gesehen, der auf so einem minimalistischen Schlagzeug so die Sau raus ließ. Zum Abschluss noch die coole Nummer „What Good's A Rock Without A Roll“, ehe die Briten mit ordentlichem Applaus verabschiedet wurden. Starke Leistung!





Setlist BLACK SPIDERS:

KISS Tried to Kill Me
Stay Down
Stick It To The Man
Trouble
Balls
Just Like A Woman
Teenage Knife Gang
What Good's A Rock Without A Roll?


Was soll man noch großartig über AIRBOURNE erzählen, was noch nicht gesagt oder geschrieben wurde? Vielleicht, dass man in den vorderen Reihen ein saugfähiges T-Shirt anziehen sollte, da schwitzen angesagt ist oder aber auch, dass man keine Abneigung gegen Bier haben darf. Konzerte der Australier sind eigentlich immer eine nasse Angelegenheit. Inzwischen wurde es richtig heiß in der Halle und Körperkontakt ließ sich nicht mehr vermeiden da der Posthof gerappelt voll war. „Ready To Rock“ war der Startschuss für 90 Minuten Energie und Adrenalin pur. AIRBOURNE machten richtig Spaß mit ihrem Party Rock, was vor allem die Stimmung in den vorderen Reihen zum Beben brachte. Joel O’Keeffe und seine Mitstreiter können inzwischen auf eine recht beachtliche Hitsammlung zurückgreifen, und so wurde über die volle Distanz das gleich hohe Niveau gehalten. Das geniale „Too Much Too Young Too Fast“ vom Debüt Album „Runnin' Wild“ oder „Diamond In The Rough“ sorgten für jede Menge grinsender Gesichter und gehören mittlerweile zum fixen Repertoire. Ein Ausflug des Sängers ist inzwischen ebenfalls Pflicht, nur die Art und Weise verwunderte diesmal, da Joel auf den Schultern eines Roadies durch die Halle getragen wurde.





An der Anzahl der staunenden Münder erkannte man, dass AIRBOURNE auch bei den Ab-und Zu-Rockern angekommen ist. So fand sich diesmal ein bunt gemischtes Publikum ein. Der Bühnenaufbau wurde wie gewohnt schlicht gehalten, nur das wechselnde Riesen-Banner im Hintergrund ließ erahnen, dass die Australier nun auch finanziell oben angekommen sein dürften. David Roads an der Gitarre und Justin Street am Bass agierten ebenfalls ordentlich und heizten die Meute gekonnt an, standen aber hinter ihrem Frontmann und überließen ihm die Show. So folgten noch ein Solo, ein kurze „Paranoid“ Einspielung und das obligatorische „ich zertrümmere mir Bierdosen am Kopf“ - Spiel. Moshpit und Stage Diven war noch angesagt, ehe nach kurzem Verschwinden die Zugabe folgte. Bei „Live It Up“, „Raise The Flag“ und dem starken „Runnin Wild“ holten Band und Publikum nochmal alles raus, ehe man sich verabschiedete.





Setlist AIRBOURNE:

Ready To Rock
Too Much Too Young Too Fast
Girls In Black
Back In The Game
Diamond In The Rough
Black Dog
Cheap Wine
Hardway
Stand Up
-
Live It Up
Raise The Flag
Runnin Wild

Und so endete ein genialer musikalischer Abend, bei dem man jede Sekunde auskostete, da der nächste Auftritt einer Band aus diesem Genre in Linz womöglich wieder etwas auf sich warten lassen könnte. Schade eigentlich, da dieser Gig mehr als gelungen war!


FOTOS + E-CARDS
www.airbournerock.com

AndyVanHalen
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Beitrag vom 12.11.2013
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